Tag: Stress

  • Förderung oder schon Überforderung? Was ist „das Beste“ für mein Kind?

    Förderung oder schon Überforderung? Was ist „das Beste“ für mein Kind?

    Darum geht’s

    Alle Eltern wollen „das Beste“ für ihr Kind! Aber was ist „das Beste“? Der Druck auf uns Eltern wächst stetig, der Nachwuchs soll optimal gefördert werden, um später ein glücklicher und erfolgreicher Mensch zu werden. Aber wann ist ein Mensch “glücklich” und “erfolgreich” und was bedeutet überhaupt „fördern“?
    Wieviel Förderung braucht ein Kind zur gesunden Entwicklung und wo beginnt eine „Überforderung“, die für Eltern und Kinder nicht gesund ist? Der folgende Beitrag will versuchen, auf diese schwierige Frage Antworten zu finden und zum Nachdenken anzuregen …

    https://www.youtube.com/watch?v=fP2QffEAL7w

    Gut zu wissen

    Wir Eltern haben oft viel Druck, denn alle wollen das Beste für ihr Kind, aber niemand weiß wirklich genau, was das ist: Das BESTE. Die Unsicherheit unter uns Eltern ist oftmals groß und Vergleiche beginnen schon ganz früh, denn der Entwicklungsstand der Kinder ist häufig unterschiedlich:

    • In der Eltern-Kind-Gruppe stellt sich ein Kind schon auf, während das andere noch nicht krabbelt.
    • Im Kindergarten kann das eine Kind wunderschöne Bilder malen und das andere Kind baut “nur” auf dem Bauteppich oder tobt im Garten.
    • In der Grundschule fällt es dem einen Kind leicht, dem Unterrichtsstoff zu folgen, während ein anderes Kind lieber der Gärtnerin beim Pflanzen zuschaut und ein weiteres vor sich hin träumt.

    Unterschiedliche Entwicklungsstände sind normal und kein Grund zur Besorgnis!

    Entwicklungsbereiche des Kindes

    Die Vergleiche gehen oft bis zum Schul- oder Berufsabschluss und immer wieder verspüren Eltern Druck und Unsicherheit:

    • Wird mein Kind einen so guten Schulabschluss machen, dass es eine Arbeitsstelle finden kann?
    • Wird mein Kind einen Ausbildungsplatz oder Studienplatz bekommen?
    • Wird mein Kind später so viel Geld verdienen, dass er oder sie mit seiner/ihrer Familie davon gut leben kann? Am liebsten sogar besser noch als wir, die Eltern….?

    Letztendlich sollte es bei all diesen Fragen darum gehen, ob das Kind ein glückliches und zufriedenes Leben führen kann.

    Überforderung

    Der Tag eines Kindes kann schnell stressig werden durch Eltern, LehrerInnen, ErzieherInnen und weitere Menschen, die es immer wieder überfordern – manchmal ohne dies selbst zu bemerken und ganz ohne böse Absicht. Häufig ist es auch der Druck durch „die Gesellschaft“, durch Erwartungen von außen, was ein Kind schon „können muss“ oder wie es gefördert werden sollte.

    Aber auch wir Eltern haben Erwartungen an unser Kind, die wir als Druck übertragen. Es soll:

    • sportlich sein.
    • ein gutes Sozialverhalten zeigen.
    • künstlerisch begabt sein.
    • möglichst ganz leicht ein gutes Abitur schaffen.
    • viele Freunde haben, und dazu noch die Richtigen.
    • gutaussehend und allseits beliebt sein.

    Es ist wichtig, sich die eigenen Erwartungen und die des Partners an das Kind bewusst zu machen. Es kann sinnvoll sein, sich von Zeit zu Zeit selbst zu fragen:

    “Welches Bild habe ich von meinem Kind?”
    “Was erwarte ich von ihm?”
    “Was erwartet mein Partner/meine Partnerin von unserem Kind?”
    “Wollen wir, dass es unser Kind “einmal besser hat als wir” und üben dadurch unbewusst Druck auf das Kind aus?”

    Um Überforderung zu vermeiden, sollte man genau auf sein Kind schauen. Die Grenze zwischen Fördern und Überfordern ist oftmals fließend und im Alltag schwer (für uns Eltern) zu erkennen. Das Kind zeigt uns durch verschiedene Verhaltensweisen ziemlich genau, wann es überfordert ist.

    Überforderte Kinder haben manchmal:

    • keine Lust, eine Tätigkeit weiterzuverfolgen.
    • kein Interesse mehr und drehen ihren Kopf beiseite.
    • verkrampfte Gesichtszüge.
    • körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, etc.
    • keine Lust, weitere Aufgaben überhaupt erst anzufangen.
    • keine Lust auf eine wirklich gelingende Lösung der Aufgabe.
    • schlechte Laune (und die zeigen sie oftmals in mürrischen Antworten).
    • das Bedürfnis, sich völlig zurückzuziehen und gar keinen Kontakt mehr zuzulassen.
    • Stress.

    Wir Eltern können unseren Kindern dabei helfen, die Überforderung wahrzunehmen und diese auch zu äußern. Wir können unsere Kinder außerdem dabei unterstützen, mit Überforderungen immer besser umzugehen und auch mal Aufgaben abzuwenden und “nein” sagen zu lernen.
    Vor allem aber können wir Eltern die Anforderungen unserer Gesellschaft heute wahrnehmen und mit dem Kind darüber sprechen. Dann können wir gemeinsam überlegen, inwieweit wir diesen Erwartungen nachgegeben wollen oder müssen.

    Förderung

    Schauen wir uns nun an, was Kinder herausfordert, welchen Lern- und Lebensaufgaben sie sich gerne stellen und warum sie dies tun. Kinder lernen gerne, mit viel Freude und Ausdauer:

    • Sachen, für die sie sich von selbst interessieren.
    • Dinge, die ihnen jemand (zu dem sie eine gute Beziehung haben) nahe bringen kann.
    • wenn sie sich selbst ein Ziel stecken konnten.
    • wenn sie sich in einer Gruppe wohlfühlen.
    • wenn sie einen Beitrag zum Wohle ihrer Gruppe leisten können.
    • wenn es Spaß macht.

    Zum Mitmachen und Mitdenken

    • Überlege gemeinsam mit Deiner Familie und insbesondere Deinem Kind, was Euch wirklich wichtig ist. Macht Euch frei von allzu hohen Erwartungen von außen.
    • Überlege mit Deinem Partner/Deiner Partnerin, welche Erwartungen Ihr selbst an das Kind haben und ob Ihr dadurch unbewusst Druck erzeugt. Sprecht gemeinsam über Eure Erziehungsziele.
    • Achte genau auf Dein Kind und seine Signale. Das Kind zeigt Dir, was es überfordert und belastet. Schon mit 3-jährigen Kindern können wir über dieses Thema sprechen. Frag einfach mal Dein Kind.
    • Das Kind zeigt Dir genauso auch, woran es Freude hat und was ihm leicht fällt, was es gerne erfahren und lernen möchte. Gib Ihm dieses „Futter“.
    • Vertraue auf die Signale Deines Kindes. Gib Deinem Kind das, was es wirklich interessiert. So wird es auf spielerische Art und Weise seinen Bedürfnissen entsprechend gefördert und ist gut gerüstet für ein glückliches Leben. Es trägt den eigenen Kompass dafür bereits in sich. Vertraue darauf!

    Und sonst noch

    Andere Bausteine

    Fördern im Alltag
    Fördern muss nicht teuer sein
    Signale der Überforderung
    Oasen im Alltag

    Literatur

    • Bergmann, Wolfgang: Lasst Eure Kinder in Ruhe! Gegen den Förderwahn in der Erziehung. Kösel Verlag. Louv, Richard: Das letzte Kind im Wald? Geben wir unseren Kindern die Natur zurück! Mit einem Vorwort von Gerald Hüther. Herder Verlag.
    • Weber, Andreas: Mehr Matsch! Kinder brauchen Natur. Ullstein Taschenbuch.

    Links

    “Familienflüsterer” Jesper Juul

    Videos

    Wie man Kinder & Jugendliche inspirieren kann – Prof. Dr. Gerald Hüther im Interview
    “Gehorsam macht krank” – Jesper Juul im Gespräch mit Teresa Arrieta 
    Prof. Dr. Gerald Hüther – Gelassenheit hilft: Anregungen für Gehirnbenutzer
    Wie lernen Kinder?  Prof. Dr. Gerald Hüther
    “Ich war nie in der Schule” – André Stern im Gespräch mit Teresa Arrieta 

  • Signale der Überforderung beim Kind

    Signale der Überforderung beim Kind

    Darum geht’s

    Um den Wissensdurst unserer Kinder zu stillen, gibt es viele Ideen, Anregungen und auch Kursangebote. Die Förderung unserer Kinder gehört heute ebenso zu einer unbeschwerten Kindheit wie spielen, toben, träumen und auch Zeiten der Langeweile.
    Neben einer zu den Interessen und dem Temperament des Kindes passenden Förderung brauchen Kinder auch Freiräume und gelassene Eltern, die Zeit zum Trödeln und Träumen zulassen.
    In diesem Modul möchten wir die Bedeutung von Ermutigung und Lob für eine gesunde Förderung unserer Kinder aufzeigen, um Stress und Überforderung vorzubeugen und die natürliche Freude am Lernen zu erhalten.


    Gut zu wissen

    Nicht nur eine Überforderung in der Schule, sondern auch Streit mit Klassenkameraden, Konflikte in der Familie und zu viele Freizeitangebote können Stress für unsere Kinder bedeuten. Auch das Fernsehen und andere Medienangebote sorgen keineswegs nur für Entspannung, sondern können bei falscher Dosierung durch die unendliche Bilderflut zu einem Stressfaktor werden.
    Eine Überforderung bleibt nicht selten lange im Verborgenen, da Kinder nicht direkt äußern, wenn ihnen etwas zu viel wird, um ihre Eltern nicht zu enttäuschen.

    Wir Eltern stehen deshalb immer wieder vor der Frage: “Wie fördere ich meine Kinder ohne sie zu überfordern?”

    Kinder sind von Natur aus neugierig und wissbegierig. Man muss einem Kind das Lernen nicht beibringen, es liegt in der menschlichen Natur. So wie ein Fisch schwimmen, ein Pferd rennen und ein Eichhörnchen klettern kann. Um diese natürliche Freude am Lernen zu erhalten, ist es wichtig, eine entspannte und stressfreie Umgebung zu schaffen. Zu großer Druck auf das Kind erzeugt Stress und Angst und erschwert oftmals das Lernen. Wenn wir den Blick dagegen auf all die kleinen Fortschritte und Erfolge lenken, die das Kind schon erreicht hat, können wir es ermutigend begleiten und somit seine Freude am Lernen stärken.

    In der folgenden Übersicht wird klar, wie wichtig eine positive, wertschätzende Einstellung zum Kind ist:

    Lob  motiviert zur WeiterarbeitKritik erzeugt schlechte Stimmung
    Lob erzeugt StolzKritik kann Versagensängste erzeugen
    Lob richtet die Aufmerksamkeit auf das, was das Kind schon kannKritik richtet die Aufmerksamkeit auf die Fehler, nicht auf die richtigen Lösungen
    Lob stärkt die SelbstständigkeitKritik kann der Anfang eines entmutigenden Machtkampfes sein

    „Ein Kind braucht Ermutigung wie eine Pflanze das Wasser“, formulierte Rudolf Dreikurs.

    Als Pflanze lässt sich auch die Intelligenzentwicklung von Kindern darstellen, die zeigt, dass es ganz viele Bereiche gibt, in denen Ihr Kind Stärken und Begabungen haben kann. Manche dieser Bereiche nehmen wir im Alltag gar nicht wahr, da unser Blick einseitig auf schulisch verwertbares Wissen gerichtet ist.

    Die folgende Abbildung zeigt die verschiedenen Arten von Intelligenz und auch, wie wir diese fördern und unterstützen können (der Text wird angezeigt, wenn Du die Maus auf die entsprechenden Begriffe in der Blume hältst ohne zu klicken):

    Sprachliche Intelligenz Musikalische Intelligenz Mathematische Intelligenz Räumliche Intelligenz Bewegungsintelligenz Naturalistische Intelligenz Spirituelle Intelligenz Emotionale Intelligenz

    Begriffe-Blume

    Grafik: Gertraud Funke aus:
    Bäcker-Braun, „Kluge Babys – schlaue Kinder”
    © Don Bosco Medien GmbH, München

    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Geliebt zu werden um seiner selbst Willen und nicht für erbrachte Leistungen, lässt Kinder (er)wachsen.

    • Spiele, singe und lies mit Deinen Kindern.
    • Lass Deine Kinder teilhaben an Deinem Leben, übertrage kleine Aufgaben und freut Euch zusammen an Fortschritten und Erfolgen.
    • Schenke Deinem Kind Zeit, in der Du Deine volle Aufmerksamkeit auf das Kind richtest. Nicht Quantität, sondern die Qualität der gemeinsam verbrachten Zeit ist wichtig.

    Und sonst noch

    Andere Bausteine

    Was ist das Beste für mein Kind?
    Fördern im Alltag- Lebensraum als „Lern-Raum“
    Entwicklungbereiche des Kindes
    Oasen im Alltag

    Quellen

    • Bäcker-Braun, Katharina: Kluge Babys – Schlaue Kinder. Grundlagen, Spiele und Ideen zur Intelligenzentwicklung. Don Bosco Verlag.
    • Horst, Christof: Kess erziehen: Der Elternkurs. Kreuz Verlag.

    Weiterführende Literatur

    • Dr. Höpker, Jan: Erfolg durch selbstbestimmtes Lernen. Independently published 2018
    • Stoppard, Miriam: So fördere ich mein Kind – Wie Sie die Anlagen und Talente Ihres Kindes entdecken und entwickeln können. Urania 2003
    • Bauer, Angelina: Heilende Märchen: Geschichten, die Kinder stark machen. Südwest Verlag 2015
    • Juul, Jesper: Dein selbstbestimmtes Kind: Unterstützung für Eltern, deren Kinder früh nach Autonomie streben. Kösel 2020

    Links

    Wenn Kinder im Stress sind
    Studie zur Gesundheit von Kindern
    Leidet Ihr Kind unter Stress?
    Lebensprojekt Kind: Die Überforderung der Kindheit

  • Oasen und Auszeiten im Alltag

    Oasen und Auszeiten im Alltag

    Darum geht’s

    Eine „Oase im Alltag“ ist eine Pause im Alltagstrott. Sie ist die „Zeit der Reise zu Erholung und Entspannung“.
    Sie ist nicht die Tasse Kaffee nebenbei, neben dem Windelwechsel, der Spielzeugreparatur, dem Umrühren des Breis oder später bei der Hausaufgabenüberprüfung für die älteren Kinder.

    Die Oase ist der bewusste Moment, die “bewusste“ Tasse Kaffee oder Tee oder auch das Stückchen Schokolade, das Kapitel eines Buches, die Seite einer Zeitung, der Gang um den Block, der Spaziergang im Wald – was auch immer wir uns als „bewusste“ Auszeit im Alltag, als „kleinen Urlaub“ am Tag vorstellen können. Sie passiert nicht zufällig, sondern ist geplant.
    Für meine Oase muss ich herausfinden, welche Art von „täglichem Urlaub“ zu mir passt und vor allem, was sich regelmäßig in meinen Alltag als Pause einbauen lässt. Was ist für mich erholsam, aber was ist auch an Pause im Alltag für mich machbar?

    Gut zu wissen


    Wir leben in einem natürlichen Rhythmus, nach dem unser Körper nach ca. 90 Minuten Leistungshoch eine Pause zum Regenieren benötigt und eine Heilreaktion veranlasst. Diese dauert ca. 20 Minuten und in dieser Zeit greifen Entspannungsmethoden am besten, um Geist und Körper zur Ruhe kommen zu lassen. Diese Pausen sollten unbedingt eingehalten werden, um wieder aktiv, aufmerksam und leistungsfähig zu sein für die nächsten 90 Minuten.

    Unser Körper sendet uns Signale, die anzeigen, dass es Zeit ist für eine Pause: Wir beginnen zu gähnen, haben das Bedürfnis uns zu strecken, uns fallen die Augen zu, wir bekommen Appetit oder möchten etwas trinken, wir brauchen für bestimmte Handlungsabläufe mehr Zeit als sonst, wir sind reizbar und ungeduldig.

    Machen wir jetzt keine Pause, reguliert unser Körper diesen Mangel mit einer zusätzlichen Hormonausschüttung, um „durchzuhalten“. Wir erfahren einen kurzfristigen Energieschub, der Müdigkeit oder auch Schmerzen überdeckt. Dieser Energieschub bewirkt eine Hyperaktivität, die aber erhöhte Reizbarkeit, Ungeduld, Wutausbrüche und ungerechtes Verhalten zur Folge haben kann. Bei Eltern kommt dann häufig das Gefühl auf, sich nicht mehr durchsetzen zu können, bei den Kindern nicht mehr „anzukommen“ und in der Erziehung zu versagen.

    Ein ständiges Übergehen der eigenen Bedürfnisse schwächt den eigenen Körper und macht ihn anfällig für Infektionen. Wir können daran seelisch und körperlich erkranken.
    Nehmen wir uns aber Zeit für eine Oase, können wir entspannte Eltern sein und haben dann auch entspanntere Kinder.

    (Aus: Nossrat Peseschkian: Der Kaufmann und der Papagei. Orientalische Geschichten in der Positiven Psychotherapie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2009, 30. Auflage.)

    Auszeiten für Eltern

    Bevor wir uns unseren „täglichen Urlaub“ einrichten ist es wichtig, sich seinen Alltag genau anzuschauen: Was ist eigentlich zu viel? Was könnte ich einfach mal sein lassen? Was ist mir wirklich wichtig? Was mache ich, weil „andere“ meinen, ich sollte das tun? Wie oft am Tag tue ich das, was ich will und nicht was andere von mir wollen? Die Erkenntnis, dass wenn es mir gut geht, es auch meinem Kind gut geht, setzt voraus, sich selbst wertschätzen zu können und zu hinterfragen: Geht es mir gut? Was brauche ich? mehr…

    Oasen für Eltern

    “Erst das Vergnügen, dann die Arbeit“ könnte unser Motto für unsere Oase sein. Dies bedeutet einen Prozess des Umdenkens und der anderen Organisation von Alltag und seinen Aufgaben. Die Zeit des Nachmittagsschläfchens der kleinen Kinder könnte von den Eltern dazu genutzt werden, sich erst in seine ganz eigene, für sich passende Oase zu begeben, um dann gestärkt die zu erledigenden Aufgaben anzugehen. Manchmal hilft es, wenn wir uns im Alltag an unser Vorhaben selbst erinnern, z.B. in dem wir sichtbar Notizen aufhängen, die uns im Laufe des Alltags garantiert ins Auge springen oder auf unserem Mobiltelefon oder am Computer die Nachricht erscheint: „Die Welt kann warten, nichts läuft weg“.

    Als Einleitung für die Oase könnten wir uns z.B. ein Stopp-Schild vorstellen, das uns abbremst, uns anhalten lässt im Alltagstrubel, mit dem wir den Stress unterbrechen und unsere Erholungsphase beginnen.

    Hier gibt es: Ideen für Oasen

    Auszeiten für Kinder

    Große und kleine Menschen haben heutzutage einen zu gut gefüllten Terminkalender. Im Tagesablauf hetzen Groß und Klein häufig von Termin zu Termin und vergessen dabei, inne zu halten und eine Pause zu machen.
    Das Entdecken der Welt und das neugierige Erkunden der Umwelt ist für Kinder aufregend und spannend – mit Kita, Schule und noch Sportverein dazu wird es anstrengend. Viele Kinder stehen dann unter Strom und sind aufgedreht. Oftmals schaffen sie es nicht alleine, ohne Hilfe der Eltern, zu entspannen. Mit kleineren Kindern sind Yoga und Autogenes Training noch schwierig. Hier muss das Ausruhen „spielerisch“ geschehen. Ruhe zu erleben ist auch für kleine Menschen eine positive und wichtige Erfahrung. mehr…

    Hier gibt es: Oasen für Kinder

    Gemeinsame Auszeiten

    Gemeinsame Auszeiten sind auch Zeiten der Begegnung zwischen Eltern und Kindern. Der Wunsch nach Gemeinsamkeit ist groß, aber im Alltag geht die Gemeinsamkeit oft unter und wird zum Nebeneinander. Deshalb kann es hilfreich sein, wenn Eltern mit ihren Kindern für ihre gemeinsame Zeit Rituale festlegen. mehr…

    Gemeinsame Oasen: Berührende Geschichten

    Eltern und Kinder können auch gemeinsam Oasen erleben. Hierfür eigenen sich z.B. Körperreisen, Massage- und Stillespiele oder Fantasiereisen. Mit Stillespielen und Fantasiereisen können Eltern ihren Kindern helfen sich zu entspannen. mehr…

    Ideen für: gemeinsame Oasen


    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Oasen und Auszeiten sind eine wichtige Bereicherung des Alltags und sollten deshalb in keiner Familie fehlen. Es muss nichts Großes sein und auch nicht viel Zeit beanspruchen: Wichtig ist, dass Ihr diese Auszeiten bewusst erlebt!
    Schon bald wirst Du merken, wie sich Dein Alltag entspannt und Deine ganze Familie diese Oasen genießt.
    Plane täglich etwas Zeit ein und gestalte Deinen Alltag nach dem Motto: 

    „Täglich ein Urlaub – Ist er auch noch so klein, ein Urlaub am Tag muss sein“!
    (aus: Janisch, Heinz; Soganci, Selda Marlin: Täglich Urlaub! Sanssouci im Carl Hanser Verlag.)

    Auch wenn es erst einmal anstrengend klingt, sich in der Hektik des Alltags auch noch gezielt Zeit für Auszeiten einplanen zu müssen: Es lohnt sich! Probiere es aus – für Dich und Deine Familie!


    Und sonst noch

    Andere Bausteine

    Das Beste für mein Kind
    Signale der Überforderung
    Was sind Rituale?
    Wie Rituale im Familienalltag helfen
    Alle Jahre wieder: Rituale und Lieder im Jahresverlauf
    Wie Beobachtung hilft, das Kind besser kennenzulernen

    Literatur

    • Schulze, Angelina: Entspannungsgeschichten und Fantasiereisen für Erwachsene. Angelina Schulze Verlag 2019
    • Kalwitzki, Sabine: Fühl die warmen Sonnenstrahlen. Fantasiereisen und Stillespiele für jeden Tag. Loewe Verlag 2004
    • Seyffert, Sabine: Heute Regen, morgen Sonne –  Entspannungsgeschichten für Kinder. Arena 2018
    • Lama, Dalai: Der Weg zum Glück. Herder Verlag 2015
    • Eßwein, Jan Thorsten: Achtsamkeitstraining. GU Verlag 2015
    • Weiss, Victoria: Meditation für Anfänger und Skeptiker. Independently published 2020
    • Kabat-Zinn, Myla; Kabat-Zinn, Jon: Mit Kindern wachsen: Die Praxis der Achtsamkeit in der Familie. Arbor-Verlag 2015
    • Izzo, John: Die fünf Geheimnisse, die sie entdecken sollten, bevor Sie sterben. Goldmann Verlag 2010
    • Mannschatz, Marie: Buddhas Anleitung zum Glücklichsein: Fünf Weisheiten die Ihren Alltag verändern. GU Verlag 2016
    • Tolle, Eckhart: Eine neue Erde: Bewusstseinssprung anstelle von Selbstzerstörung. Arkana Verlag 2015
  • Und wenn alles Üben nichts hilft?

    Und wenn alles Üben nichts hilft?

    Darum geht’s

    In vielen Familien beginnt jeden Mittag nach der Schule der gleiche Stress: Die Hausaufgaben müssen erledigt werden! Die Kinder sind häufig lustlos oder unkonzentriert, die Eltern verzweifelt und hilflos.
    Wenn sich diese Szenen dauernd wiederholen und der schulische Erfolg auch trotz ständigen Übens ausbleibt, kann es sinnvoll sein, einmal genauer hinzuschauen.
    In manchen Fällen hat das Kind eine Lernstörung, die es beim Lernen blockiert. Lernstörungen können vielfältige Ursachen haben und sind oft schwer zu diagnostizieren. Aber es lohnt sich, genauer nachzuforschen, denn Lernstörungen sind behandelbar!
    Der folgende Beitrag einer Expertin zum Thema “Lernstörungen” zeigt verschiedene Ursachen und deren Behandlungsmöglichkeiten auf.


    Gut zu wissen

    Laut Bertelsmann Stiftung[1] gehen 1,1 Millionen SchülerInnen regelmäßig zur Nachhilfe. Die Stiftung Warentest schätzt die Kosten für das Jahr 2006 auf 1 Milliarde Euro, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft für 2007 auf 2 Milliarden Euro. Allein diese Geldmengen weisen darauf hin, wie viele Kinder in der Schule Probleme haben.
    Viele Kinder sind unruhig, unkonzentriert oder/und unaufmerksam. Die täglichen Hausaufgaben sind eine Qual für Kinder und die Mütter, die meist mit den Kindern die Hausaufgaben erledigen.
    Manche Kinder reagieren auf diese Konflikte mit der so genannten Somatisierung. Sie bekommen morgendliche Bauchschmerzen, mit Kopfschmerzen aus der Schule oder „machen einfach dicht“, sind für nichts mehr ansprechbar.

    Die Ursachen für die Probleme sind ganz vielfältig und meist mit noch mehr Üben und noch mehr Druck nicht zu lösen. Damit wird eher erreicht, dass das Kind sich dem Lernen ganz verweigert. Es entwickelt die Überzeugung: Das Üben bringt eh nichts. Ich kann das eben nicht. Ich bin zu doof dafür. Wozu soll ich mich noch anstrengen.

    Der/die Kinderarzt/-ärztin kann oft nicht zufrieden stellend weiterhelfen. Konventionelle Therapien stützen sich meist auf Lern- und psychotherapeutische Konzepte, die grundsätzlich nicht falsch oder erfolglos sind, aber aus komplementärmedizinischer Sicht zusätzliche Faktoren wie Ernährung, Osteopathie und andere naturheilkundliche Methoden außer Acht lassen.

    Diese Informationslücke schließt die Autorin mit ihrer langjährigen Praxis bei der Behandlung von Lernstörungen. Vor allem hat sie unterschiedlichste Therapieansätze selbst geprüft und in die Praxis umgesetzt.
    Die Autorin stellt zunächst die Vorraussetzungen für gutes Lernen vor und erfasst dann alle möglichen Störfaktoren vom Bewegungsapparat (z.B. KISS oder Augenmotorik-Störungen) über den Stoffwechsel (z.B. Schilddrüsenerkrankungen, KPU, Ernährungsfaktoren und Schwermetallbelastungen) und die Psyche.

    [1] nachzulesen auf der Bertelsmann-Internetpräsenz www.bertelsmann-stiftung.de

    Lernstörungen bei Kindern ganzheitlich behandeln

    So manche Eltern fragen sich: „Warum tut sich mein Kind so schwer beim Lernen?“ In diesem Artikel gibt die Autorin einen Überblick über die naturheilkundlichen Ursachen von Lernstörungen. Leider wird häufig nur über didaktische Maßnahmen nachgedacht und vergessen, dass auch körperliche Störungen das Lernen erschweren können oder zu Entwicklungsverzöge-rungen beitragen können. Die möglichen Ursachen sollen in diesem Artikel zum Teil kurz einführend vorgestellt werden. Weitergehende Informationen dazu finden Sie im Buch der Autorin zu diesem Thema (s. Anhang)

    Die möglichen Störungen ergeben sich aus den vielfältigen Voraussetzungen für gutes Lernen. Die Naturheilkunde sieht den Körper und die Psyche als Einheit, dargestellt im Dreieck der Gesundheit. Unsere Gesundheit und damit auch die Lern- und Leistungsfähigkeit ist nur so gut wie die schwächste Seite dieses Dreiecks. Jede Schwächung eines Teils des Körpers oder auch der Psyche wird früher oder später die anderen beiden Seiten beeinträchtigen.

    Als Basis ist die Struktur angegeben…mehr

    Ursachen im strukturellen Bereich

    Im Dreieck der Gesundheit ist mit Absicht die Struktur als Basis eingezeichnet. Unser Gehirn steuert unbewusst permanent ca. 700 Muskeln und 300 Knochen – und das, während wir bewusst gleichzeitig an ganz andere Dinge denken können. Störungen im Bewegungsapparat verbrauchen deshalb mehr Energie als normalerweise, damit ich trotzdem all die Bewegungen ausführen kann, die ich gerade mache – vom Gehen bis hin zu Stift halten. Das kann die Konzentrationsfähigkeit mehr oder weniger stark beeinträchtigen.

    Ein schönes Beispiel dafür ist das KISS-Syndrom…mehr

    Nachdem im ersten Teil des Artikels Ursachen im Bewegungsapparat vorgestellt wurden, sollen nun im zweiten Teil Störungen im Stoffwechsel und in der Psyche besprochen werden-

    Ursachen im Stoffwechselgeschehen

    Unser Körper ist die reinste Chemiefabrik…mehr

    Ohne gute Ernährung geht es nicht

    Durch unsere Ernährung sollen wir nicht nur die Zunge verwöhnen oder den Magen füllen sondern sie dient dazu, dem Körper für den Stoffwechsel alle benötigten Substanzen in ausreichendem Maße zur Verfügung zu stellen…mehr

    Psychische Ursachen

    Kinder brauchen Erziehung. Erziehung will die Kinder an die Hand nehmen, bis sie selbst in der Lage sind, alle Entscheidungen in eigener Verantwortung zum Guten für sich und andere zu fällen und dann diese „Erziehung“ selbst weiterzuführen, indem sie aus eigenen Erfahrungen lernen…mehr


    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Viele Kinder kämpfen sich tagtäglich durch einen sehr anstrengenden Schulalltag und bekommen doch immer nur schlechte Rückmeldungen. Sie verdienen unseren größten Respekt für diese Leistung und vor allem Hilfe.

    Die Ursachen der Probleme sind sehr vielschichtig, wie in diesem Beitrag kurz angerissen wurde. Ausführlichere Informationen hierzu findest Du im Buch „Lernstörungen bei Kindern – Ursachen ganzheitlich erkennen, nachhaltige Lösungen finden“ von Brigitte Vogt.

    Falls Du merkst, dass Deinem Kind das Lernen trotz Üben schwerfällt und die ganze Familie dadurch belastet ist: Sucht Euch Hilfe und Unterstützung – eine Lernstörung kann auf vielfältige Art und Weise behandelt werden!

    Wir wünschen Euch und Euren Kindern eine glückliche und erfolgreiche Schullaufbahn.


    Und sonst noch

    Andere Bausteine

    Das Beste für mein Kind
    Fördern im Alltag
    Fördern muss nicht teuer sein
    Signale der Überforderung
    Oasen im Alltag

    Literatur:

    • Lauth, Gerhard; Gründe, Matthias; Brustbein, Joachim: Interventionen bei Lernstörungen: Förderung, Training und Therapie in der Praxis. Hogrefe Verlag 2014
    • Vogt, Brigitte: Lernstörungen bei Kindern: Ursachen ganzheitlich erkennen – nachhaltige Lösungen finden. Verlag M.A.M. 2012