Auszeiten für Eltern

Bevor wir uns unseren „täglichen Urlaub“ einrichten ist es wichtig, sich seinen Alltag genau anzuschauen: Was ist eigentlich zu viel? Was könnte ich einfach mal sein lassen? Was ist mir wirklich wichtig? Was mache ich, weil „andere“ meinen, ich sollte das tun? Wie oft am Tag tue ich das, was ich will und nicht was andere von mir wollen? Die Erkenntnis, dass wenn es mir gut geht, es auch meinem Kind gut geht, setzt voraus, sich selbst wertschätzen zu können und zu hinterfragen: Geht es mir gut? Was brauche ich?

Unser heutiges, modernes Leben verführt uns dazu, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun und in Gedanken zwei Schritte im Voraus zu leben. Die Fähigkeit, sich für den gegenwärtigen Moment zu öffnen, geht uns dadurch mehr und mehr verloren. Dieser Zustand hinterlässt uns gestresst, hektisch und unzufrieden.

Um entspannter durch den Alltag zu kommen ist es wichtig, die innere Haltung zu entwickeln, dass die Zeit, die man für sich braucht, auch wirklich da ist, dass alles andere tatsächlich warten kann, dass man in den seltensten Fällen wirklich etwas dadurch verpasst, weil man eine Pause gemacht hat und dass die Pause ihre Zeit wert ist. Dabei muss jeder Mensch für sich selbst heraus finden, wann und wie viele Pausen er benötigt und wie viele Pausen er zu einer Oase ausdehnt, um sich zu erholen, zu regenerieren und aufgetankt zu sein für die weiteren Aufgaben und Anforderungen im Alltag.

 

Wenn ich stehe…

Ein in Mediation erfahrener Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen
Beschäftigungen immer so gesammelt sein könne. Dieser sagte:

„Wenn ich stehe, dann stehe ich.
Wenn ich gehe, dann gehe ich.
Wenn ich sitze, dann sitze ich.
Wenn ich esse, dann esse ich.
Wenn ich spreche, dann spreche ich…“

Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten: „Das tun wir auch. Aber was machst du noch darüber hinaus?“
Er sagte wiederum:

„Wenn ich stehe, dann stehe ich.
Wenn ich gehe, dann gehe ich.
Wenn ich sitze, dann sitze ich.
Wenn ich esse, dann esse ich.
Wenn ich spreche, dann spreche ich…“

Wieder sagten die Leute: „Das tun wir doch auch!“
Er aber sagte zu ihnen:

„Nein!
Wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon.
Wenn ihr steht, dann lauft ihr schon.
Wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel…“