Tag: Ritual

  • Warum (selbst) singen?

    Warum (selbst) singen?

    Darum geht’s

    In diesem Baustein wird gezeigt, warum es wichtig ist, mit Kindern selbst zu singen. Viele Beispiele zeigen, welche Bedeutung Singen in der Familie hat. Jede(r) ist eingeladen, für sich selbst gute Gründe zum Singen zu finden.


    Gut zu wissen

    Im Alltag einer jungen Familie gibt es jede Menge zu tun: Der tägliche Ablauf rund um Kochen, Wickeln, Wäschewaschen ist zu organisieren, das Kind braucht viel Aufmerksamkeit, vielleicht besondere Förderung oder Unterstützung, die Betreuung ist rechtzeitig zu überlegen und der Anschluss an den Beruf soll irgendwie auch gehalten werden. Ganz zu schweigen von Wünschen an Partnerschaft, Freunde, Hobbys, gar Zeit für sich selbst.

    Und jetzt auch noch SINGEN? Warum das denn? “Es gibt doch wundervolle DVDs mit Musik,  und Spielzeug, das Melodien auf Knopfdruck produziert.” “Meine Stimme ist schrecklich – Texte kann ich auch nicht – selbst singen: das ist nichts für mich.” – So könnten Mütter und Väter denken, denen bisher der Zugang zum Singen versperrt war.


    Miteinander Singen ist Nähe und Kommunikation. Wer zusammen singt, steht in Beziehung zueinander, macht gemeinsam etwas Schönes. Das fördert auch die enge Bindung zwischen Eltern und Kindern.


    Singen kann beruhigen und trösten. Singen in ein Ritual einzubinden, gibt Kindern Halt und Sicherheit. Singen lenkt ab und verbessert die Laune. Aggression und Singen schließen einander aus. In einem gängigen Spruch, der ursprünglich aus einem alten Volkslied stammt, heißt es: Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder. Durch Singen wird ein Signal gegeben: z. B. zum Zusammenkommen, zum zur-Ruhe-Kommen, zum Verabschieden. Lieder markieren so die Übergänge im Tagesverlauf und geben Struktur und Verlässlichkeit.

    Singen fördert die Sprachentwicklung und unterstützt das Erlernen von Begriffen. Lieder können zu Wurzeln zurückführen und sind eine Brücke zwischen den Generationen. Großeltern können wunderbare Mitsinger sein, auch wenn sie vielleicht nicht mehr so mobil sind. Lieder und gemeinsames Singen kann Menschen aus aller Welt verbinden. Singen fördert Kreativität, Spontanität und das Selbstbewusstsein. Dabei wird ganz viel gelernt. Anlässe wie Geburtstage, Advent, Weihnachten werden durch die passenden Lieder in ihrer Besonderheit unterstrichen. Singen ist immer und überall verfügbar. Es ist keine Ausrüstung dafür erforderlich. Und es kostet nichts.

    Singen macht Freude. Wer nicht darin geübt ist, braucht vielleicht ein bisschen Überwindung. Aber dann macht es der ganzen Familie großen Spaß – probier es aus!

    Der Übergang vom Singen zum Spielen ist oft fließend. Da gibt es viele Möglichkeiten für Zubehör, wie Handpuppen, Dinge, die Geräusche erzeugen oder auch Selbstgebasteltes.




    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Singt Ihr schon in Eurer Familie? Dann weiter so! Eure Kinder werden viel Spaß dabei haben. Falls Ihr noch nicht singt: Probiert es doch einfach mal aus! Singen kann jeder, es ist einfach und kostenlos – also viel Spaß dabei!


    Und sonst noch

    Keine Lust alleine mit den Kindern zu singen?

    • In den meisten Eltern-Kind-Gruppen wird gesungen. An manchen Orten gibt es auch spezielle Musikgruppen für Eltern mit Babys.
    • Wie Lieder zur Beruhigung beitragen und die Eltern-Kind-Bindung stärken, wird in einem gesonderten Baustein erklärt.
    • Lieder spielen auch bei religiöser Erziehung und den Festen im Jahresverlauf eine große Rolle. Darüber finden Sie in weiteren Bausteinen Informationen.
    • Auch den Zusammenhang zwischen Singen und Sprachentwicklung können Sie sich in einem Extra-Baustein näher ansehen.
    • Keine Ahnung von Liedtexten? Unser Quiz lädt ein, mit viel Spaß zu lernen.

    Links

    Bedeutung von Singen und Musik, gestaffelt nach Lebensalter
    Lieder und Texte – mit Karaoke-Möglichkeit zum selber Singen
    Die Carusos
    Die schönsten Kinderlieder zum Mitsingen: Texte und Noten

    Videos
    Kinderlieder zum Mitsingen
    Kinderlieder zum Mitsingen und Bewegen

  • Ganz nah beim Kind – wie uns Lieder Ruhe und Geborgenheit geben

    Ganz nah beim Kind – wie uns Lieder Ruhe und Geborgenheit geben

    Darum geht’s

    Rituale und Gute-Nacht-Lieder vermitteln Nähe und Geborgenheit und helfen dem Kind, den Tag und die Erlebnisse loszulassen. Sie geben den Eltern die Chance, den Tag mit dem Kind liebevoll und ruhig abzuschließen.


    Gut zu wissen

    Interaktion zwischen Bezugspersonen und Baby/Kleinkind

    Die meisten Erwachsenen und älteren Kinder kommunizieren intuitiv angemessen mit einem Baby, dazu gehören:

    • Übertriebene Mimik (Augenbrauengruß)
    • Anheben der Stimme (höhere Stimmlage)
    • Wiederholung und Pausen
    • Langsameres Sprechtempo
    • Langsameres Handlungstempo

     Durch dieses intuitive Verhalten passen sie sich den Bedürfnissen des Säuglings an, denn Säuglinge haben eine

    • begrenzte Aufnahmekapazität
    • sind relativ schnell ermüdbar

    Deswegen brauchen sie viele Ruhephasen und Pausen. Babys reagieren mit Unruhe oder Schreien, wenn ihnen eine Situation zu viel wird. Wenn dann versucht wird, mit Ablenkung und somit immer neuen Reizen das Kind zu beruhigen, kann genau das Gegenteil passieren und das Kind wird noch unruhiger. Es ist wichtig, dass die Eltern die Feinzeichen des Babys beachten und angemessen und prompt darauf reagieren. Beispiel: Wenn ein Baby den Blickkontakt nicht halten kann oder wegschaut, braucht es eine Pause, keine neue Stimulation.

    Wie kann ich eine gute Beziehung zu meinem Baby fördern (Feinzeichen)


    Nähe/Kuscheln

    Babys und Kleinkinder haben ein großes Bedürfnis nach körperlicher Nähe und kuscheln gerne mit ihren Eltern oder vertrauten Bezugspersonen.

    Körperliche Nähe, Kuscheln und liebevolle Zuwendung sind die Nahrung für die seelische und geistige Entwicklung des Babys. Die neurobiologische Forschung bestätigt einen positiven Effekt von positiver Bindungsbeziehung und Gehirnentwicklung.


    Gute-Nacht-Rituale

    Zuwendung, körperliche Nähe, liebevolle Sprache und Tonlage vermitteln dem Kind Geborgenheit. Sie helfen ihm, sich zu entspannen und sich vertrauensvoll dem Schlaf hingeben zu können.

    Während des ersten Lebensjahres bildet sich bei dem Kind ein Erinnerungsvermögen aus. Wird es immer mit dem gleichen Ritualen ins Bett gebracht, entwickelt es eine Erwartungshaltung. Diese ermöglichen eine Orientierung und geben Halt und Sicherheit.

    Wichtig ist, dass die Eltern beachten, dass sich Schlafenszeiten, der Schlafrhythmus und die Bedürfnisse des Kindes immer wieder verändern und dass Rituale nicht starr durchgesetzt werden müssen. Vielmehr gilt es, sich den Bedürfnissen des Kleinkindes ständig anzupassen. Oft werden sie aber beobachten, dass Kinder ihre gewohnten Rituale lieben und beibehalten wollen. Das vertraute Kuscheltier oder das Lied aus Kleinkindzeiten kann jahrelang das Zeichen zum Abschluss des Tages sein.


    Beruhigende Signale für das Baby sind:

    • Die Hand auf die Brust des Babys legen und mit ruhiger Stimme sprechen.
    • Das Baby auf den Arm nehmen, es schützend umfassen.
    • Ganz sanft im Arm wiegen.
    • Einen Schnuller anbieten.

    Dazu kann ein leises, ruhiges Lied gesungen werden.


     Größere Kinder lieben es, wenn sie abends…

    …eine Geschichte vorgelesen bekommen.
    …genug Zeit zum Kuscheln haben.
    …dem Kuscheltier die Tageserlebnisse erzählen können. “Was hat mich traurig/wütend gemacht? Was war heute schön?”
    …gemeinsam ein Gute-Nacht-Lied gesungen wird.
    …ihre Puppe oder ihr Kuscheltier ins Bett bringen dürfen.
    …gesagt bekommen, dass sie in der Nacht behütet werden.
    …gesagt bekommen, dass sie geliebt werden.
    …ein Gebet sprechen.


    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Wie endet Euer Tagesablauf mit dem Kind? Gibt es Gute-Nacht-Rituale in Eurer Familie? Überlegt doch mal, welche Lieder und Rituale in Euren Familienalltag passen könnten.


    Und sonst noch

    Text des französischen Wiegenlieds

    Au clair de la lune, mon ami Pierrot
    Prête-moi ta plume, pour écrire un mot.
    Ma chandelle est morte, je n’ai plus de feu.
    Ouvre-moi ta porte, pour l’amour de Dieu.
    Au clair de la lune, Pierrot répondit :
    « Je n’ai pas de plume, je suis dans mon lit.
    Va chez la voisine, je crois qu’elle y est
    Car dans sa cuisine, on bat le briquet. »
    Au clair de la lune, l’aimable Lubin
    Frappe chez la brune, elle répond soudain :
    « Qui frappe de la sorte ? », il dit à son tour
    « Ouvrez votre porte pour le Dieu d’Amour. »
    Au clair de la lune, on n’y voit qu’un peu.
    On chercha la plume, on chercha du feu.
    En cherchant d’la sorte je n’sais c’qu’on trouva.
    Mais je sais qu’la porte sur eux se ferma.

    Links

    Viele Wiegenlieder aus aller Welt
    Schlaftipps für Babys
    schlaf-baby-schlaf-endlich-ein
    Familienhandbuch-Einschlafrituale

  • Was sind Rituale?

    Was sind Rituale?

    Darum geht’s

    Unser Leben heute ist vielfach von Hektik, Zeitnot und Stress geprägt. Auch Familien spüren das. Die Zeit, die wir in Familien füreinander haben, wird immer geringer und muss bewusst geplant werden. Rituale sind gerade in einer Zeit, in der alles schneller, lauter, hektischer wird, wichtig, um inne zuhalten, zur Ruhe zukommen und gemeinsame Zeit zu gestalten.
    Was ist ein Ritual? Wie können Rituale helfen, den Familienalltag gut zu gestalten? Hier findest Du Anregungen und Denkanstöße …


    Gut zu wissen

    Was ist ein Ritual?

    In unserer Kultur ist es üblich, dass wir uns mit einem Händedruck begrüßen. Der Händedruck als symbolische Handlung zeigt, wir gehen aufeinander zu und nehmen uns bewusst wahr. Der Ablauf dieses Rituals ist uns vertraut, weil er nach bekannten Regeln verläuft. Ein Ritual ist also ein beobachtbares Handeln, dass Menschen in einer bestimmten Situation immer wieder tun. Dabei ist das Ritual immer mit einem bestimmten Zeichen verbunden. Die ausgestreckte Hand zeigt meinem Gegenüber, dass ich ihn mit einem Händedruck begrüßen möchte. Das Anzünden einer Kerze wird auf der Geburtstagstorte z.B. zu einem Ritual, weil ein besonderer Sinnzusammenhang damit verbunden ist.

    Ein Ritual kann kultureller Natur sein. Es kann aber auch religiöser Natur sein. Und ein Ritual kann alltäglicher Natur sein.
    Zünde ich jeden Tag eine Kerze an, ohne mir dabei viel zu denken, dann ist das noch kein Ritual sondern eine Gewohnheit. Im Gegensatz zur Gewohnheit, steckt in einem Ritual etwas Besonders, oft Feierliches und emotional Anrührendes. In der Geburtstagskerze z.B. die Freude über den Menschen, der Geburtstag hat.

    Rituale sind nicht „einfach da“, sondern sie entwickeln sich: in einer Familie, einer Gesellschaft. Und Rituale sind veränderbar. Oft werden Rituale unbewusst vollzogen: das gemeinsame Schmücken des Weihnachtsbaums am Morgen des 24.12. gehört zu einer Tradition in meiner Familie und läutet bei uns den Heiligen Abend ein. Das ist „einfach so“ und wird „immer so bleiben“. Rituale bringen wir aus unseren Herkunftsfamilien mit. Aber wir entwickeln auch neue Rituale, die zu unsrer aktuellen Lebenssituation passen: mit kleinen Kindern das Ritual des Zu-Bett-Bringens, das mit größer werdenden Kindern sich wieder verändert und vielleicht zu gemeinsamen Lesestunde wird.

    Rituale müssen zur jeweiligen Lebenssituation, zur den Bedürfnissen einer Familie und dem Alter der Kinder passen. Sie sollten Kindern und Erwachsenen gut tun und das Zusammenleben in einer Familie positiv unterstützen.


    Wozu sind Rituale gut?

    • Rituale geben Struktur und Halt in einem hektischen Alltag. Regelmäßig wiederkehrende Handlungen gliedern den Alltag und machen ihn so übersichtlicher und weniger chaotisch.
    • Rituale ordnen den Tagesablauf und die Beziehung zu andern Menschen, z.B. beim morgendlichen Wecken oder dem Zu-Bett-Bringen am Abend, bei der Verabschiedung in den Kindergarten oder beim wieder Abholen. Wenn dies immer nach dem gleichen Muster abläuft, dann wissen alle Beteiligten, was wann und wie geschieht und dass sie sich aufeinander verlassen können.
    • Rituale bieten Orientierung: Sie helfen Kindern, sich im Alltag zurechtzufinden, wenn immer zur selben Zeit, die immer wiederkehrenden Handlungen stattfinden. So kann sich das Gefühl von Zuverlässigkeit und das sich auf andere verlassen können, entwickeln. Und Rituale entlasten Kinder und Eltern, weil die Stationen im Tagesablauf nicht immer wieder neu ausgehandelt und erfunden werden müssen. Viele Eltern wissen: Kinder wollen immer wieder das bekannte, vertraute Lied hören oder Buch ansehen.
    • Besonders Kinder lieben Rituale, weil ihnen die immer wiederkehrenden Handlungen das Gefühl von Verlässlichkeit, Sicherheit und Vertrauen geben. Und die Wiederholungen geben ihnen das Gefühl, etwas zu kennen und zu können. Das gibt Kindern Selbstbewusstsein und fördert das Selbstvertrauen.
    • Rituale begleiten in Übergangsphasen, sie erleichtern z.B. den Wechsel in den Kindergarten oder zur Tagesmutter. Wenn dieser Übergang immer in gleicher Weise gestaltet ist, dann erlebt das Kind ihn zunehmend als sicher und verlässlich. Rituale können Ängste reduzieren und Halt geben, z.B. wenn ein Kuscheltier immer mit dabei sein kann, wenn eine neue Situation, der Urlaub, das erste Übernachten bei der Oma, bevorsteht.
    • Der Übergang vom Tag in die Nacht oder von der Nacht in den Tag ist gerade für kleine Kinder oft eine besonders schwierige Phase. Ein bekanntes Ritual kann helfen, diesen Übergang zu schaffen: ein Lied, eine Gute-Nacht-Geschichte, ein Gebet oder das Kuscheltier helfen, den Tag abzuschließen und sich dem Schlaf anzuvertrauen.
    • Rituale vereinfachen komplexe Situationen und helfen, sich in neuen, in besonderen Situationen zu verhalten. Bei Taufen oder Beerdigungen haben sich bestimmte Abläufe etabliert, die vielen bekannt sind und Sicherheit geben. Weil wir in unserem Kulturkreis dafür bestimmte Verhaltensvorgaben haben, wissen die Beteiligten, was auf sie zukommt.
    • Rituale helfen Krisen zu bewältigen und Rituale können in schwierigen Zeiten, bei Trauer und Schmerz, heilsam sein. Ein Gebet oder das gemeinsame Anzünden einer Kerze kann auch für Kinder tröstend sein.
    • Rituale setzen Grenzen und helfen, sich an Regeln zu halten. Sie zeigen, wann mit bestimmten Tätigkeiten Schluss ist und etwas Neues beginnt. Ein Lied am Ende der Spielzeit hilft dem Kind, mit dem Spiel abzuschließen oder es ruhen zu lassen. So lernen Kinder mit Grenzen umzugehen, sie zu akzeptieren und dass auch etwas Schönes einmal zu Ende gehen muss. Ein immer gleiches Ritual kann Kindern helfen, ihre Gefühle darauf einzustellen.
    • Rituale lassen uns innehalten, aus dem Alltag raustreten und zu uns selbst kommen. Festliche Rituale unterbrechen den Alltag und weisen auf das „Besondere“ hin, z.B. bei Geburtstagsfeiern zeigen Rituale, die Zuneigung und Wertschätzung für das Geburtstagskind. Rituale, die berühren und das Gefühl der Verbundenheit mit anderen Menschen wecken, deuten auf etwas Größeres hin. Christliche Rituale, wie ein Gebet, die Taufkerze oder ein „Gott behüte Dich!“ weisen auf Gott hin und sind eine Möglichkeit, im Alltag das Vertrauen in ein göttliches Gegenüber zu stärken.
    • Festliche und feierliche Rituale machen die Bedeutung von großen und kleinen Festen begreifbar und binden uns in den Jahreskreis ein.
    • Rituale können Zeiten der Achtsamkeit sein und das Leben bereichern.
    • Rituale sind wichtig und wertvoll für das Zusammenleben in Familien, aber sie dürfen nicht zum Zwang werden. Rituale sollen Freude machen und allen Familienmitgliedern gut tun. Und sie dürfen verändert werden, wenn sich die Bedürfnisse und Lebenssituation in einer Familie verändert hat.

    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Welche Rituale kennst Du aus Deiner Kindheit? Welche hast Du besonders geliebt? Und von welchen hast Du Dich gerne verabschiedet?
    Und welche Rituale gibt es in Eurer Familie? Sammelt Eure Rituale als Kraftspender für den Alltag!

     Und sonst noch

    Religiöse Erziehung

    Feste im Jahreskreis

    Wie Rituale im Familienalltag helfen

    Literatur

    Bingel, Bela; Langlotz, Christel; Paulzen Vanessa: Kinder lieben Rituale: Kinder im Alltag mit Ritualen unterstützen und begleiten. Ökotopia März 2010
    Raude-Gockel, Marita; Pfrang, Claudia; Hafermaas, Gabriele: Das große Buch der Rituale: Den Tag gestalten – Das Jahr erleben – Feste feiern. Ein Familienbuch. Kösel 2007
    Kreide, Ingrid; Breuer, Kati: Rituale machen stark. ALS-Verlag 2011
    Gnetter, Ingrid: Das Ritualebuch für kleine Kinder: Die schönsten Ideen für Krippe, Kita und Eltern-Kind-Gruppe. Don Bosco  2012
    Gräßer, Melanie: Kinder brauchen Rituale: So unterstützen Sie ihr Kind in der Entwicklung. Stressfrei durch den Familien-Alltag. Humboldt 2015
    Berger, Barbara; Biesinger, Albert; Hille, Simone; Kohler-Spiegel, Helga: Das Familien-Wochenendbuch: Rituale, Geschichten, Spiele, Gebete. Für 52 Wochenenden. Kösel 2013
    Assmann, Marion; Assmann, Siegmar: Das kleine Buch der Familienrituale. Brunnen 2012
    Diekemper, Elias; Reimann-Höhn, Uta: Rituale geben Sicherheit. Wie Kinder Vertrauen gewinnen. Herder 2001
    Baumann, Christa: Spuren des Glaubens legen. Rituale im Familienalltag. Aussaat Neukirchener Verlag 2010
    Kunze, Petra / Salamander, Catharina: Die schönsten Rituale für Kinder. GU Ratgeber Kinder 2008
    Groth, C.; Brunner, S.; Wuttke, N.; Schulz, P.; Quinzer, M.: Rituale in der Kindheit: Wie Gewohnheiten helfen, das Leben zu meistern. Science Factory 2014

    Links

    Warum Rituale wichtig sind
    Eltern-Bildung- Rituale
    Rituale in der Familie

    Youtube: Videos

    Fotonachweise:

    birgitH / pixelio.de,
    Ana`i  / pixelio.de
    Albrecht E. Arnold / pixelio.de
    Dirk Schelpe  / pixelio.de

  • Wenn Kinder nach dem Sinn des Lebens fragen – Religiöse Erziehung

    Wenn Kinder nach dem Sinn des Lebens fragen – Religiöse Erziehung

    Darum geht’s

    Kinder können tiefsinnige Fragen nach Gott und der Welt, Leben und Tod stellen. Der folgende Baustein gibt Anregungen zur religiösen Erziehung von Anfang an und stellt Rituale, Gebete und Lieder vor, die durch den Tag begleiten.


    Gut zu Wissen

    Fragen nach Gott sind Fragen nach dem Leben, nach Angst und Vertrauen, nach Nähe und Distanz, nach Ablehnung und Anerkennung, nach Streit und Versöhnung, nach Werden und Vergehen. Diese Fragen werden von Kindern im wahrsten Sinne des Wortes „Grund-legend“ gestellt; dabei stehen vor allem fünf Fragen im Vordergrund:

    1) Wer bin ich und wer darf ich sein? – die Frage nach sich und dem Sinn des Lebens
    2) Warum mußt du sterben? – die Frage nach Tod und Leben
    3) Wo finde ich Schutz und Geborgenheit? – die Frage nach Gott
    4) Warum soll ich andere gerecht behandeln? – die Frage nach dem Grund ethischen Handelns
    5) Warum glauben manche Kinder an einen anderen Gott? – die Frage nach der Religion der anderen

    Auch wenn Ihr als Eltern bei der Beantwortung religiöser Fragen selbst Zweifel, Unsicherheit oder Unkenntnis erleben, solltest Du bereit sein, ernsthaft auf die Fragen der Kinder einzugehen und gemeinsam darüber nachdenken und reden.

    Religiöse Erziehung heißt zunächst, dass Du Dein Kind mit hineinnimmst in die eigene Gedankenwelt und Wertvorstellungen, in die Hoffnung, die Dich bewegt, und in die Liebe, mit der Du das Zusammenleben in der Familie gestaltest. Auch das Kennenlernen von religiösen Geschichten, Gebeten, Ritualen und Liedern gehört dazu, denn nur zu dem, was ein Kind kennengelernt hat, kann es später im Leben einen Standpunkt finden.


    Religiöse Rituale

    Die heutige Zeit ist oft geprägt von vielen Terminen, neuen Reizen und hohen Alltagsanforderungen, welche auch automatisch Auswirkungen auf das Familienleben haben. Rituale treten dabei immer mehr in den Hintergrund, da es immer schwieriger wird, mit allen Familienmitgliedern zu festen Zeiten zusammenzukommen. Gemeinsame Mahlzeiten und feste Zubettgeh-Zeiten der Kinder variieren, da die verschiedenen Termine von Kind und Eltern die Regelmäßigkeit nicht mehr zulassen.

    Doch Kinder haben vermehrt das Bedürfnis nach gewohnten, rituellen Elementen im Tagesablauf. Jeden Tag müssen neue Erlebnisse verarbeitet und neue Alltagssituationen gemeistert werden. Daher laden wir Dich ein, verschiedene Rituale kennenzulernen und sie wieder vermehrt in den Alltag zu integrieren. Das gibt sowohl den Kindern als auch Ihnen als Eltern eine sichere Struktur und Geborgenheit.

    Religiöse Rituale wie ein Gebet oder ein Lied zu bestimmten Tageszeiten und Anlässen schaffen Halt und Sicherheit. Guten Morgen!-Rituale, Guten Appetit!-Rituale und Gute Nacht!-Rituale gibt es hier!

    • Kinder wachsen mit dem Zuspruch auf, dass sie so, wie sie sind, von Gott geliebt und angenommen sind.
    • Kinder wachsen mit der Gewissheit auf, dass sie sich jederzeit an Gott wenden und um Hilfe bitten können.
    • Kinder wachsen mit dem Zutrauen auf, sich von Gott durch den Tag begleiten zu lassen und mit ihm den Tag zu beenden.


    Warum Beten?

    • Beten erzeugt ein Gefühl von geliebt werden und geborgen sein
    • Beten gibt Halt und Trost in verschiedenen Situationen des Lebens
    • Beten bietet uns tägliche „stille Zeit“
    • das Kind fühlt sich mit Ängsten, Sorgen und Fehlern angenommen
    • Beten am Tisch zeigt uns, dass Essen mit Gemeinschaft zu tun hat und zeigt Dankbarkeit gegenüber einem fürsorgenden Gott
    • das Abendgebet erleichtert den Übergang vom Tag zur Nacht


    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Jede Familie hat ihren eigenen Weg. Eltern können ganz unterschiedliche eigene Erfahrungen mir religiöser Erziehung haben oder wurden als Kinder selbst nicht religiös erzogen. Vielleicht sind sie später mit dem Glauben in Berührung gekommen oder er ist im Laufe des Erwachsenwerdens in den Hintergrund getreten.

    • Welche Erfahrungen bringst Du mit?
    • Welche Form der religiösen Erziehung könnte für Deine Familie passen?: Bestimmte Rituale? Symbole? Geschichten aus der Bibel oder Gebete? Vielleicht ganz spielerisch eingeführt?
    • Mit wem kannst Du Dich über solche Fragen austauschen?

    Und sonst noch

    Der Tischgebete-Toaster

    Der originelle Tischgebete-Toaster mit 50 Gebeten! Die Gebete stehen auf Pappscheiben in Toastbrotform und können per Tastendruck aus dem Kunststofftoaster hochgeschleudert werden. Ein Spaß für die ganze Familie und neue Impulse für das Gebet vor dem Essen!

    Literatur – Kinderbibeln

    • Mathias Jeschke: Komm, lass uns feiern: Die Bibel für Kinder mit Fragen zum Leben. Deutsche Bibelgesellschaft 2011
    • Delval, Marie-Hélène; Schindler, Regine: Im Schatten deiner Flügel: Psalmen für Kinder. Fischer Sauerländer Verlag 2015.
    • Schneider, Antonie: Mein großes Bibel-Wimmelbuch. Coppenrath 2012
    • Spangenberg, Peter: Die KleineUndGroßeLeuteBibel. Schwabenverlag 2010
    • Oberthür, Rainer: Die Bibel für Kinder und alle im Haus: Erzählt und erschlossen von Rainer Oberthür. Kösel 2007

    Literatur – Religiöse Erziehung:

    • Arnold, Monika; Bäcker-Braun, Katharina: Religiöses Erleben von Anfang an: Rituale, Spiele und Lieder für Krippe, Kita und Eltern-Kind-Gruppen. Don Bosco-Verlag 2011
    • Anderen, Sabine: Das Elternbuch – wie unsere Kinder geborgen aufwachsen und stark werden, 0 – 18 Jahre. Beltz-Verlag 2011
    • Laubach, Thomas: Mit Gott und der Welt reden – Warum beten (nicht nur) Kindern guttut. Schwabenverlag 2010
    • Franz, Margit: Hauptsache Wertebildung – Mit Kindern Werte erleben und entwickeln. Don Bosco-Verlag 2010
    • Käßmann, Margot: Wie ist es so im Himmel? Kinder fragen nach Gott und der Welt. Herder Verlag 2009
    • Schweitzer, Friedrich: Lebensgeschichte und Religion: Religiöse Entwicklung und Erziehung im Kindes- und Jugendalter. Gütersloher Verlagshaus 2001

    Literatur – Familienbücher:

    • Peters, Claudia; Peters, Ulrich: Das große Haus-Familien-Feste-Feierbuch: Dann wird das Leben wie ein Fest! Schwabenverlag 2007
    • Schroeter-Rupieper, Mechthild: Für immer anders – Das Hausbuch für Familien in Zeiten der Trauer und des Abschieds. Patmos-Verlag 2020