Tag: Lebensabschnitt

  • Leben ist Veränderung – gelungene Übergänge machen stark fürs Leben

    Leben ist Veränderung – gelungene Übergänge machen stark fürs Leben

    Darum geht’s

    Das Leben bringt ständige Veränderungen mit sich, Kinder werden größer und kommen in eine Betreuungseinrichtung und später dann zur Schule. Ein großer und wichtiger Schritt – für das Kind, aber auch für die ganze Familie. Neue Abläufe werden erforderlich, Ängste und Unsicherheiten können auftreten. Dieser Schritt der Veränderung wird häufig auch als Übergang bezeichnet.
    In diesem Beitrag wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, was ein „Übergang“ im Leben ist und wie man ihn positiv begleiten kann.
    Neben grundsätzlichen Überlegungen zum Thema „Übergang“ erhältst Du ganz praktische Tipps, wie Du Dir selbst, Deiner Familie und Deinem Kind diese Phase so angenehm wie möglich gestalten kannst.


    Gut zu wissen

    Nicht immer bringt ein Übergang Probleme mit sich. Im Gegenteil: In vielen Fällen gelingen diese Veränderungen automatisch, weil Eltern intuitiv ihre Kinder positiv begleiten und unterstützen! Höre auf Deine innere Stimme und behalte Dich selbst und Dein Kind, seine Bedürfnisse und Signale gut im Blick, dann werdet Ihr die Übergänge des Lebens gut meistern können.


    Übergang? Was ist das überhaupt?

    Denke ich an einen Übergang, fällt mir ein…

    • Grenzübergang
    • Fußgängerübergang: Ampel, Zebrastreifen
    • Gebirgspass
    • Bahnübergang
    • Flußübergang – Brücke

    Was heißt Übergang überhaupt?

    Das Leben von Kindern und ihren Familien ist von Erfahrungen mit Veränderungen und Brüchen geprägt.

    Diese finden statt in der Familie

    • im Hinblick auf die eigene Person (z.B. in der Pubertät, bei schwerer Krankheit,…)
    • im Laufe der Bildungsbiografie (z.B. Eintritt in den Kindergarten, Wechsel in die Schule,…)
    • sowie hinsichtlich der späteren Berufstätigkeit (z.B. die erste Arbeitsstelle, Arbeitslosigkeit, Ruhestand,…)

    sh. hierzu auch: Hessischer Bildungs- und Erziehungsplan


    Ein Übergang

    • ist eine Zeit des Wandels und der Veränderung
    • ist eine Zeit verstärkter Anforderung und intensivster Entwicklung
    • kann als kritische Lebensphase angesehen werden
    • bedeutet verstärkter Einsatz von Energie, um diesen Schritt zu bewerkstelligen
    • bedeutet das Lernen von neuen Verhaltensweisen
    • beinhaltet Chancen, ist aber auch eine Herausforderung für alle Beteiligten

    “Schon auf den ersten Übergang kommt es an”

    Der Kita- oder Krippen-Eintritt oder die Betreuung durch eine Tagesmutter ist oft der erste Übergang in eine außerfamiliäre Einrichtung. Davon betroffen ist die ganze Familie, da dies Veränderungen für alle Beteiligten bedeutet.

    Wenn mehrere Übergänge gleichzeitig bewältigt werden müssen, steigt das Risiko der Überforderung. Ein Beispiel: Beim Eintritt in die Krippe wird ein Geschwisterkind geboren.

    Gelingt ein Übergang nicht, sind Probleme bei der Bewältigung nachfolgender Übergänge zu befürchten, positiv formuliert:

    Funktioniert ein Übergang gut, profitiert das Kind davon bei allen weiteren Übergängen/Ablösungen.
    Bei einem Übergang sind eine gute Kommunikation aller Beteiligten und das Einbeziehen des Kindes und aller Personen wichtig.

    Mit den Worten des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan heißt das:
    Die erfolgreiche Bewältigung von Übergängen ist als Prozess zu verstehen, der von allen am Übergang Beteiligten gemeinsam und ko-konstruktiv zu leisten ist.


     Zum Mitdenken und Mitmachen

    Will ich einen Fluss überqueren, braucht es bestimmte Voraussetzungen, damit dies gut gelingen kann. Auch andere Übergänge, beispielsweise der Start in die Kita oder ein Wiedereinstig in den Beruf, stellen uns als Familie vor Herausforderungen. Mit einer guten Vorbereitung und Begleitung kann jeder Übergang gut gelingen und bietet die Chance zur Weiterentwicklung und einen neuen Lebensabschnitt.

    • Wie sind in Eurer Familie bisher Übergänge verlaufen?
    • Wie könnt Ihr einen neuen Übergang, z.B. den Start in die Kita, als Familie gut gestalten?
    • Welche Chancen bieten sich für Euch als Eltern und für das Kind durch den neuen Lebensabschnitt?

    Und sonst noch

    Andere Bausteine

    Gelingender Übergang – Was braucht das Kind?
    Gelingender Übergang – Was brauchen Eltern und Geschwister?
    Wie kann ein Übergang gut gelingen? – Erfahrungsbericht einer Mutter

    Literatur

    • Groot Bramel, Regina: Übergänge: Wie wir Kinder dabei gut begleiten. Klaus Münstermann Verlag 2017
    • Griebel, Wilfried und Niesel, Renate: Übergänge verstehen und begleiten: Transitionen in der Bildungslaufbahn von Kindern. Cornelsen 2011
  • Gelingender Übergang – Was brauchen Eltern und Geschwister?

    Gelingender Übergang – Was brauchen Eltern und Geschwister?

    Darum geht’s

    In diesem Beitrag wollen wir uns noch einmal das Thema “Übergänge” anschauen, diesmal aber aus Sicht der Eltern und Geschwister.  Auch für uns Eltern und die Geschwisterkinder bringen Übergänge eine Veränderung mit sich. Deshalb ist es wichtig, auch dies gut im Blick zu haben und zu überlegen, was uns und den Geschwisterkindern gut tut und uns allen dabei helfen kann, diese turbulente Zeit positiv erleben zu können.


    Gut zu wissen

    Aus Sicht der Eltern:

    Welche Gedanken und Gefühle können  vor dem bevorstehenden Eintritt des Kindes in die Krippe/Kita oder beim Besuch der Tagesmutter entstehen?

    • Hilfe, ich muss loslassen, mein Kind abgeben in fremde Hände.
    • Da gibt es so viel Unbekanntes.
    • Wir bekommen einen neuen Tagesablauf, der Rhythmus unserer Familie wird sich ändern.
    • Ob mein Kind dort akzeptiert wird?
    • Geht es meinem Kind wirklich gut dort?
    • Eine andere Bezugsperson verbringt nun mehr Zeit mit meinem Kind als ich. Entfremde ich mich von meinem Kind?
    • Gibt es andere Erziehungsmethoden, neue Regeln und Gewohnheiten?
    • Ich hab nun mehr Zeit für mich, kann mich auf meinen Wiedereinstieg in den Beruf vorbereiten.

    Was kann mir helfen als Vorbereitung für den Übergang in die Krippe/Kita oder zur Tagesmutter?

    • Überlegen: Welche Betreuungsform passt zu uns?: Welche Betreuungs-Einrichtung passt zu meinem Kind?, Checkliste für Eltern: Kinder unter DREI in Kitas
    • Ich kläre im Vorfeld meine Fragen und Ungewissheiten mit der Erzieherin/Leiterin/Tagesmutter.
    • Ich bespreche gemeinsam mit den Erzieherinnen/Tagesmutter das Eingewöhnungskonzept: Wie laufen die ersten Tage der Eingewöhnung ab?
    • Ich bereite in Ruhe meinen Einstieg ins Berufsleben vor (Vier Wochen Eingewöhnungszeit einplanen) bzw. ich kläre mit meinem Arbeitgeber, wie die Eingewöhnungszeit gestaltet werden kann (Urlaub, kurzfristiges Abholen des Kindes möglich?…).
    • Ich tausche mich mit Eltern aus, die schon ein Kita-Kind haben oder in der gleichen Situation sind.
    • Ich besorge mir einen Flyer/eine Beschreibung der Einrichtung und informiere mich über den Ablauf und das Konzept.
    • Ich besuche eine Eltern-Kind-Gruppe in der selben Einrichtung.
    • Wir besuchen im Vorfeld mit der ganzen Familie den Tag der offenen Tür oder das Sommerfest der Kita.
    • Ich lese Literatur zum Thema und schaue mit meiner Tochter/Sohn Bilderbücher dazu an.
    • Ich suche mir eine neue Aufgabe, in der für mich zur Verfügung frei stehenden Zeit.
    • Ich nehme an einem Kurs KitaStart® teil.

    Link: Transition von der Familie in die Kita / Entwicklung einer Kita-Fibel für Eltern in Marzahn-Hellersdorf als Unterstützung für einen gelingenden Übergang, Franziska Seybold, Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.


    Was bedeutet der Krippen-/Kitaeintritt für die Geschwister?

    • Ich möchte auch dort hingehen!
    • Ich hab nun keinen zum Spielen mehr, wenn mein Bruder dort ist.
    • Kommt er überhaupt wieder nach Hause?
    • Mein Bruder ist nun groß! Ich finde ihn toll!

    Was tut Geschwisterkindern gut?

    • Ich bin schon mal mitgegangen, als Nils in die Kita gebracht wurde. Dort ist es toll!
    • Meine Mama hat mir erklärt, dass andere Kinder im Alter von Nils dort sind und Nils dort neue Sachen lernen kann.
    • Mama nimmt sich nun nachmittags extra Zeit für mich.

    Nicht immer bringt ein Übergang Probleme mit sich, im Gegenteil: In vielen Fällen gelingen diese Veränderungen automatisch, weil Eltern intuitiv ihre Kinder positiv begleiten und unterstützen! Hör auf deine innere Stimme und behalte Dich selbst und Dein Kind, seine Bedürfnisse und Signale gut im Blick, dann werdet Ihr die Übergänge des Lebens gut meistern können.


    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Achte beim Übergang Deines Kindes in eine neue Einrichtung auch auf Dich selbst und Deine Wünsche und Gefühle! Auch die Geschwister sollten gut im Blick behalten werden, denn auch für sie beginnt ein neuer Lebensabschnitt!
    Der Übergang gelingt besonders gut, wenn auch Eltern und Geschwister das Kind mit positiven Gefühlen begleiten.


    Und sonst noch

    Andere Bausteine

    Leben ist Veränderung – gelungene Übergänge machen stark fürs Leben
    Gelingender Übergang – Was braucht das Kind
    Wie kann ein Übergang gut gelingen? – Erfahrungsbericht einer Mutter

    Literatur

    • Suess, G.: Burat-Hiemer, E.: Erziehung in Krippe, Kindergarten und Kinderzimmer. Klett-Cotta 2009
    • Boller, A.: Mein Kind kommt in den Kindergarten. Reinhardt Verlag 2008
    • Rohde, U.: Mein Kind kommt in den Kindergarten. Beltz 2002
    • Ahnert, L.: Wieviel Mutter braucht ein Kind? Bindung – Bildung – Betreuung: öffentlich und privat. Spektrum Akademischer Verlag 2015

    Links

    Der Übergang von der Familie in den Kindergarten: Unterstützung von Kindern und Eltern
    Was ist wichtig für pädagogische Angebote? Übergänge zwischen Familie und Bildungseinrichtungen
    Der Eintritt in den Kindergarten – eine bedeutsame Transition “Schon auf den ersten Übergang kommt es an”
    Hessischer Bildungs- und Erziehungsplan

  • Wie kann ein Übergang gut gelingen? – Erfahrungsbericht einer Mutter

    Wie kann ein Übergang gut gelingen? – Erfahrungsbericht einer Mutter

     Darum geht’s

    In diesem Beitrag berichtet eine Mutter, wie sie bisherige Übergänge in ihrer Familie gestaltet hat  und welche positiven Erfahrungen sie dabei gemacht hat.


    Gut zu wissen

    Nicht immer bringt ein Übergang Probleme mit sich, im Gegenteil: In vielen Fällen gelingen diese Veränderungen automatisch, weil Eltern intuitiv ihre Kinder positiv begleiten und unterstützen!
    Im folgenden Interview hörst Du den Erfahrungsbericht einer Mutter, die die bisherigen Übergänge ihrer Kinder als gelungen empfunden hat. Sie berichtet, was sie im Vorfeld dazu beigetragen hat und wie sie ihre Kinder bei den wichtigen Schritten begleiten konnte.



    Interview mit Nicola Perlick, Mutter zweier Kinder, PerLe®- und Eltern-Kind-Kursleiterin

    1. Nicola, Du hast zwei Kinder, die beide in die Kita gehen. Welche Gedanken und Gefühle hattest Du im Vorfeld als Du wusstest, bald ist es soweit, mein Kind kommt in die Kita?
    2. Was hat Dir geholfen?
    3. Wie hast Du Deine Kinder auf diesen neuen Abschnitt vorbereitet?
    4. Wer waren für Dich gute Ansprechpartner/innen?
    5. Was hat der Kita-Eintritt für Euch als Familie bedeutet?
    6. Wie war der Eintritt Deines Sohnes in die Kita für Deine kleinere Tochter?
    7. Nicola, Du bist auch Kursleiterin mehrerer Eltern-Kind-Gruppen. Welche Chance siehst Du in den Gruppen?


    Und sonst noch

    Andere Bausteine

    Leben ist Veränderung – gelungene Übergänge machen stark fürs Leben
    Gelingender Übergang – Was braucht das Kind
    Gelingender Übergang – Was brauchen Eltern und Geschwister?

    Links

    Was ist zu beachten, wenn ein Kind erstmals in den Kindergarten kommt?
    Sanfte Eingewöhnung
    Der Eintritt in den Kindergarten – eine bedeutsame Transition
    Die Bewältigung von Übergängen zwischen Familie und Bildungseinrichtungen
    Hessischer Bildungs- und Erziehungsplan
    Der Übergang von der Familie in den Kindergarten: Unterstützung von Kindern und Eltern