Tag: Geborgenheit

  • Ganz nah beim Kind – wie uns Lieder Ruhe und Geborgenheit geben

    Ganz nah beim Kind – wie uns Lieder Ruhe und Geborgenheit geben

    Darum geht’s

    Rituale und Gute-Nacht-Lieder vermitteln Nähe und Geborgenheit und helfen dem Kind, den Tag und die Erlebnisse loszulassen. Sie geben den Eltern die Chance, den Tag mit dem Kind liebevoll und ruhig abzuschließen.


    Gut zu wissen

    Interaktion zwischen Bezugspersonen und Baby/Kleinkind

    Die meisten Erwachsenen und älteren Kinder kommunizieren intuitiv angemessen mit einem Baby, dazu gehören:

    • Übertriebene Mimik (Augenbrauengruß)
    • Anheben der Stimme (höhere Stimmlage)
    • Wiederholung und Pausen
    • Langsameres Sprechtempo
    • Langsameres Handlungstempo

     Durch dieses intuitive Verhalten passen sie sich den Bedürfnissen des Säuglings an, denn Säuglinge haben eine

    • begrenzte Aufnahmekapazität
    • sind relativ schnell ermüdbar

    Deswegen brauchen sie viele Ruhephasen und Pausen. Babys reagieren mit Unruhe oder Schreien, wenn ihnen eine Situation zu viel wird. Wenn dann versucht wird, mit Ablenkung und somit immer neuen Reizen das Kind zu beruhigen, kann genau das Gegenteil passieren und das Kind wird noch unruhiger. Es ist wichtig, dass die Eltern die Feinzeichen des Babys beachten und angemessen und prompt darauf reagieren. Beispiel: Wenn ein Baby den Blickkontakt nicht halten kann oder wegschaut, braucht es eine Pause, keine neue Stimulation.

    Wie kann ich eine gute Beziehung zu meinem Baby fördern (Feinzeichen)


    Nähe/Kuscheln

    Babys und Kleinkinder haben ein großes Bedürfnis nach körperlicher Nähe und kuscheln gerne mit ihren Eltern oder vertrauten Bezugspersonen.

    Körperliche Nähe, Kuscheln und liebevolle Zuwendung sind die Nahrung für die seelische und geistige Entwicklung des Babys. Die neurobiologische Forschung bestätigt einen positiven Effekt von positiver Bindungsbeziehung und Gehirnentwicklung.


    Gute-Nacht-Rituale

    Zuwendung, körperliche Nähe, liebevolle Sprache und Tonlage vermitteln dem Kind Geborgenheit. Sie helfen ihm, sich zu entspannen und sich vertrauensvoll dem Schlaf hingeben zu können.

    Während des ersten Lebensjahres bildet sich bei dem Kind ein Erinnerungsvermögen aus. Wird es immer mit dem gleichen Ritualen ins Bett gebracht, entwickelt es eine Erwartungshaltung. Diese ermöglichen eine Orientierung und geben Halt und Sicherheit.

    Wichtig ist, dass die Eltern beachten, dass sich Schlafenszeiten, der Schlafrhythmus und die Bedürfnisse des Kindes immer wieder verändern und dass Rituale nicht starr durchgesetzt werden müssen. Vielmehr gilt es, sich den Bedürfnissen des Kleinkindes ständig anzupassen. Oft werden sie aber beobachten, dass Kinder ihre gewohnten Rituale lieben und beibehalten wollen. Das vertraute Kuscheltier oder das Lied aus Kleinkindzeiten kann jahrelang das Zeichen zum Abschluss des Tages sein.


    Beruhigende Signale für das Baby sind:

    • Die Hand auf die Brust des Babys legen und mit ruhiger Stimme sprechen.
    • Das Baby auf den Arm nehmen, es schützend umfassen.
    • Ganz sanft im Arm wiegen.
    • Einen Schnuller anbieten.

    Dazu kann ein leises, ruhiges Lied gesungen werden.


     Größere Kinder lieben es, wenn sie abends…

    …eine Geschichte vorgelesen bekommen.
    …genug Zeit zum Kuscheln haben.
    …dem Kuscheltier die Tageserlebnisse erzählen können. “Was hat mich traurig/wütend gemacht? Was war heute schön?”
    …gemeinsam ein Gute-Nacht-Lied gesungen wird.
    …ihre Puppe oder ihr Kuscheltier ins Bett bringen dürfen.
    …gesagt bekommen, dass sie in der Nacht behütet werden.
    …gesagt bekommen, dass sie geliebt werden.
    …ein Gebet sprechen.


    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Wie endet Euer Tagesablauf mit dem Kind? Gibt es Gute-Nacht-Rituale in Eurer Familie? Überlegt doch mal, welche Lieder und Rituale in Euren Familienalltag passen könnten.


    Und sonst noch

    Text des französischen Wiegenlieds

    Au clair de la lune, mon ami Pierrot
    Prête-moi ta plume, pour écrire un mot.
    Ma chandelle est morte, je n’ai plus de feu.
    Ouvre-moi ta porte, pour l’amour de Dieu.
    Au clair de la lune, Pierrot répondit :
    « Je n’ai pas de plume, je suis dans mon lit.
    Va chez la voisine, je crois qu’elle y est
    Car dans sa cuisine, on bat le briquet. »
    Au clair de la lune, l’aimable Lubin
    Frappe chez la brune, elle répond soudain :
    « Qui frappe de la sorte ? », il dit à son tour
    « Ouvrez votre porte pour le Dieu d’Amour. »
    Au clair de la lune, on n’y voit qu’un peu.
    On chercha la plume, on chercha du feu.
    En cherchant d’la sorte je n’sais c’qu’on trouva.
    Mais je sais qu’la porte sur eux se ferma.

    Links

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    Familienhandbuch-Einschlafrituale