Adventszeit
Ende November bzw. Anfang Dezember beginnt die Adventszeit und damit das christliche Kirchenjahr. Advent heißt wörtlich übersetzt “Ankunft”. Im Advent warten die Christen auf die Geburt Jesu und bereiten sich auf dieses Fest vor. Der Adventskranz mit seinen vier Kerzen zeigt uns: Vier Wochen dauert das Warten bis zum Weihnachtsfest.
Das Warten lässt das kommende Ereignis spannender werden, steigert die Freude und Begeisterung. Die Adventszeit steht für das Geheimnisvolle, für Wünsche, Erwartungen und Hoffnungen. Kerzen, Tannengrün und Lichter sind Symbole der Hoffnung und Beständigkeit.
- ein Adventskalender für die ganze Familie mit Gutscheinen für gemeinsame Unternehmungen
- gemeinsam Plätzchen backen
- etwas zusammen basteln
- regelmäßig den Adventskranz anzünden, dabei singen, erzählen, vorlesen, beten
- eine Krippenlandschaft bauen; an jedem Tag bis zu Weihnachten eine Krippenfigur mehr in die Landschaft setzen – bis am Heiligabend das Jesusbaby dazukommt
- Haustür mit einem Kranz schmücken
- als Zeichen der Vorfreude Zimmerfenster schmücken
- Lied: „Mache dich auf und werde Licht“
St. Nikolaus
Am Beginn der Adventszeit – am 6. Dezember – wird das Fest des heiligen Nikolaus gefeiert. Es ist mit vielen verschiedenen Bräuchen verbunden. Meistens tritt der Nikolaus als Gabenbringer auf; er beschenkt Kinder und Erwachsene, kommt zu Besuch oder steckt heimlich und ungesehen Geschenke in aufgestellte Stiefel vor der Tür.
Die Zeiten, in denen das Nikolaus-Fest missbraucht wurde, um Kindern Strafpredigten über Missetaten zu halten, sollten lange vorbei sein.
• gemeinsam Schuhe putzen und vor die Tür stellen
• dem Nikolaus ein Bild malen
• für den Besuch des Nikolaus eine Feier vorbereiten
• anderen eine kleine Überraschung bereiten
• Nikolaus-Lieder singen
• Nikolaus-Spruch: „Lieber guter Nikolaus, komm doch heut in unser Haus. Lehr uns an die Armen denken, lass uns teilen und verschenken. Zeig uns, wie man fröhlich gibt, wie man hilft und wie man liebt.“
Weihnachten
In den meisten Familien ist Weihnachten neben den Geburtstagen das wichtigste Fest. Auch viele Menschen, die keinen engen kirchlichen Bezug haben, feiern es und genießen das Zusammensein. In verschiedenen Teilen der Erde gibt es ganz unterschiedliche Weihnachtsbräuche, auch unterschiedliche Tage, an denen das Fest begangen wird.
Gemeinsam ist allen der Ursprung: Christen feiern die Geburt Jesu. Das Wort “Weihnachten” verweist darauf: Es ist die geweihte, die heilige Nacht, in der Jesus als Sohn Gottes geboren wurde. Die Freude darüber kommt in Weihnachtsliedern, in Geschichten und Krippenspielen, in Musik und Weihnachtsbräuchen zum Ausdruck. Ganz besonders anschaulich wird es, wenn eine Krippe aufgestellt wird: die Figuren zeigen sinnbildlich auf, was sich an Weihnachten ereignete.
Kinder und Erwachsene beschenken sich gegenseitig. Darum ranken sich noch einmal ganz eigene Bräuche, sei es der Besuch des Christkindes, des Weihnachtsmanns oder gefüllte Socken.
Gläubige Christen sehen die Bescherung als Zeichen der Freude und des Glücks, dass Gott mit der Geburt Jesu das schönste Geschenk den Menschen gemacht hat.
• mit Kindern die Krippe aufstellen
• Schmücken des Wohnzimmers mit Kerzen, Tannengrün, Sternen
• gemeinsam den Tannenbaum schmücken
• an einsame Menschen denken, sie besuchen oder eine Kleinigkeit vorbeibringen
• gemeinsam das Essen vorbereiten
• Ausmalbild von Jesus, Maria und Josef zur Verkürzung der Wartezeit
• Lesen der biblischen Weihnachtsgeschichte – Lukas-Evangelium 2,Vers 1-20.
• Besuch eines Krippenspiel-Gottesdienst in der Kirche
• gemeinsames Singen mit anschließender Bescherung
Silvster und Neujahr
Wenn ein altes Jahr zu Ende geht und ein neues Jahr beginnt, ist das eine gute Möglichkeit, mit Kindern über die vergangenen Erlebnisse nachzudenken und Wünsche fürs neue Jahr zu formulieren.
• Idee: Gehen Sie mit der ganzen Familie an Neujahr den Kalender des vergangenen Jahres durch. Was war wann los? Welche schönen, welche traurigen Momente gab es?
• mit kleineren Kindern, die nicht bis Mitternacht aufbleiben, ein kleines Feuerwerk mit Wunderkerzen machen
• auf Raketen verzichten und selbst mit Instrumenten Krach zum Jahreswechsel erzeugen
• gute Wünsche füreinander überlegen und zu Mitternacht einander sagen bzw. aufschreiben
• Fackelwanderung machen
• gemeinsam Essen vorbereiten und gut essen
• Lied: „Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder“
Fasching und Fastenzeit
Fasching und Fastenzeit sind zwei gegensätzliche Zeitabschnitte:
Im Fasching stehen ausgelassenes Feiern, Spaß und Fröhlichkeit im Mittelpunkt.
• Faschingskostüm selbst gestalten
• gemeinsam überlegen: was verbinde ich mit dieser Verkleidung, warum möchte ich in diese Rolle schlüpfen
• fröhliche Lieder singen, die zur Verkleidung passen
• Faschingsgebäck backen
Die Fastenzeit hingegen lädt ein zu Besinnung, Einschränkung, Ruhe und Einkehr. Die Fastenzeit beginnt mit dem Aschermittwoch und erstreckt sich bis zum Karsamstag. Sie dauert 40 Tage und dient zur Vorbereitung auf das Osterfest.
• gemeinsam überlegen: auf was könnten wir verzichten
• bewusste Ruhetage einlegen
Ostern
Ostern ist das Hauptfest der Christen: Es ist der Abschluss der Karwoche und die Feier der Auferstehung Jesu. Das Osterfest ist von allen christlichen Festen das erste und ursprünglichste. Es gibt viele beliebte Bräuche dazu: Osterhasen und Ostereier kennt jeder, oft werden Ostersträuße geschmückt, in manchen Gegenden gibt es Osterfeuer.
• einen gemeinsamen Spaziergang durch die Natur machen; bewusst den endenden Winter (Tod) und den beginnenden Frühling (Auferstehung) nachspüren
• zusammen Ostereier färben
• Osterhasenspiel: Es werden ein oder zwei Jäger gewählt, die versuchen müssen, Osterhasen zu fangen. Die Osterhasen tragen bunte Bänder am Hosenbund. Die Jäger müssen so viele Bänder wie möglich erwischen. Der Osterhase, der als letzter noch sein Band hat, gewinnt.
• Osterlämmchen backen
• Osterkerze gestalten als Zeichen, dass Licht ins Dunkel strahlt
• gemeinsames Osterfrühstück mit schön gedecktem Tisch (in der Großfamilie, mit den Nachbarn etc.)
• Ostergeschichten erzählen oder aus der Kinderbibel vorlesen
• Osternester verstecken und suchen
• das neue Leben ins Haus holen: blühende Zweige, Frühlingsboten.
Erntedank
Das Erntedankfest wird an dem ersten Sonntag im Oktober gefeiert. Im religiösen Sinn wird Gott, dem Geber aller Gaben, für die Ernte gedankt; doch auch für den Lebensunterhalt, den Arbeitsplatz, die gesicherten Lebensumstände. Erntedank kann auch ein Dankfest für die schönen Erfahrungen im Leben sein.
• gemeinsam einen Obstsalat machen aus Früchten der herbstlichen Ernte
• Besuch eines Bauernhofes
• einen Topf von außen bemalen und einen Samen einpflanzen zur Beobachtung des Wachstums
• Dank- und Tischgebet sprechen
• Haustür mit einem Erntekranz verzieren
• gemeinsam überlegen, wie Eltern und Kinder die Schöpfung bewahren können
• miteinander einen Erntedankgottesdienst besuchen
Halloween/Allerheiligen
Seit einigen Jahren erfreut sich das Halloween-Fest großer Beliebtheit. Am Abend des 31. Oktober ziehen Kinder, die als Hexe, Gespenst oder Vampir verkleidet sind, von Haus zu Haus und fordern mit dem Spruch „Süßes oder Saures!“ Süßigkeiten.
Aber wie entstand der Name “Halloween”? Am 1. November feiern die Katholiken seit etwa 1.100 Jahren das Fest Allerheiligen als ein Zeichen der Gemeinschaft aller Christen über den Tod hinaus. Im Englischen heißt dieser Tag “All Hallows”. Der Abend des 31. Oktober heißt deshalb auf Englisch “All Hallows Evening” – also “Allerheiligenabend”. Die Abkürzung dafür lautet “Halloween”.
Das heutige Halloween-Fest wird von einigen Seiten kritisch gesehen, da ein “Geisterfest” verherrlicht wird und auf den gleichen Tag fällt wie der Reformationstag.
Viele ältere Kinder lieben den Gruselspaß:
• ausgeschnittene Kürbisse, die mit einem Teelicht den Hausflur oder Eingang leuchtend bewachen
• Halloween-Party mit Schminken und Verkleiden (Hexen, Vampire, Zauberer, Gespenster und Skelette oder Kürbisse)
• Gruselbuffets bei Kerzenschein
• Verkleidet von Haus zu Haus zu ziehen – wobei sicherheitshalber stets ein Erwachsener in der Nähe sein sollte
Allerseelen/Ewigkeitssonntag
Auch die Gedenktage an die Verstorbenen gehören nicht nur zum Kirchenjahr, sondern können ein wichtiges Ritual im Familienleben sein, wenn es einen Trauerfall gegeben hat. So hat ein Innehalten und Gedenken an einen Verstorbenen einen besonderen Platz.
• Grablicht gestalten
• gemeinsam zum Friedhof gehen
• Erinnerungsstein bemalen/beschriften und aufs Grab legen
• gemeinsam für die Verstorbenen beten, Kerzen anzünden
• Erinnerungen aufleben lassen beim Betrachten von alten Bildern
• Plätze und Orte aufsuchen, die für den Verstorbenen wichtig waren.
St. Martin
Am 11. November ziehen Erwachsene und Kinder mit Laternen durch die Straßen und singen Lieder. An einem Feuer wird die Martinsgeschichte vorgelesen oder gespielt und das Thema „Teilen“ steht im Mittelpunkt.
Die St. Martinsfeier erinnert an den Heiligen Bischof Martin und an seine guten Taten. Nach der Legende wurde er um 316 im heutigen Ungarn geboren. Er musste seinen Militärdienst ableisten. Wegen seiner Güte und Bescheidenheit war er bei den Soldaten sehr beliebt. Die Legende erzählt, dass Martin an einem kalten Wintertag einen frierenden Bettler am Straßenrand fand. Er teilte seinen Mantel und schenkte ihn dem Bettler. Er half ihm und rettete ihm das Leben. Nach dem Militärdienst wurde Martin Priester und später zum Bischof gewählt. Martin wies dieses hohe Amt zurück und soll sich in einem Gänsestall versteckt haben. Das Schnattern der Gänse verriet ihn, und er wurde zum Bischof ernannt. Deshalb gibt es an St. Martin auch die Tradition der St. Martins-Gans. Auch als Bischof lebte Martin wie ein einfacher Mönch. Er widmete sich weiterhin den armen und kranken Menschen.
• Buch: „Alles für Sankt Martin“ Geschichten, Bastelideen, Lieder und Rezepte, Gabriel Verlag
• Martinsbrot backen und es miteinander teilen
• Laterne basteln
• am Martinszug teilnehmen
• gemeinsam überlegen, mit wem man Freude, Wohlstand, Spielzeug teilen kann
• Fensterbild zum Heiligen Martin gestalten
• mit Playmobil-Figuren die Geschichte von St. Martin und dem geteilten Mantel nachspielen
• über Armut und Reichtum (materiell und seelisch), Teilen und Verweigern nachdenken
Geburtstag
Einmal im Jahr hat jede/r einen ganz besonderen Tag: den Geburtstag. So ein Ehrentag soll entsprechend gefeiert werden. Hier finden Sie einige Ideen und Anregungen rund um den Geburtstag.
Geburtstag mit der Familie
• die Familie weckt das Geburtstagskind morgens mit Kerzen und einem Geburtstagslied
• ein dekorierter Geburtstagstisch mit Geschenken wird am Vortag vorbereitet; das Geburtstagskind wird mit verbundenen Augen dorthin geführt
• der Essplatz des Geburtstagskindes wird mit Blumen dekoriert
• das Geburtstagskind darf an diesem Tag das Essen und den Tagesablauf bestimmen
• einen Geburtstagskuchen backen mit Kerzen, die das Alter des Geburtstagskindes angeben und die das Kind beim Feiern ausblasen muss
• Kindergeburtstag altersgemäß feiern
Geburtstagslieder
• Happy Birthday to you
• Hoch soll er/sie leben
• Wie schön, dass du geboren bist….
• Geburtstagslied: Kräht der Hahn (Melodie: Kommt ein Vogel geflogen)
Kräht der Hahn früh am Morgen,
kräht er laut und kräht er weit:
“Guten Morgen, Maximilian, dein Geburtstag ist heut!
Guten Morgen, Maximilian, dein Geburtstag ist heut!”
Kommt das Häschen angesprungen,
macht ein Männchen vor Freud:
“Guten Morgen, Maximilian, dein Geburtstag ist heut!
Guten Morgen, Maximilian, dein Geburtstag ist heut!”
Kommt das Eichhörnchen herunter:
“Wenig Zeit, wenig Zeit!
Guten Morgen, Maximilian, dein Geburtstag ist heut!
Guten Morgen, Maximilian, dein Geburtstag ist heut!”
Und der Kuchen auf dem Tische
macht sich dick und macht sich breit:
“Guten Morgen, Maximilian, dein Geburtstag ist heut!
Guten Morgen, Maximilian, dein Geburtstag ist heut!”
Und der Vater und die Mutter
Alle Kinder alle Leut’
“Guten Morgen, Maximilian, dein Geburtstag ist heut!
Guten Morgen, Maximilian, dein Geburtstag ist heut!”
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