Tag: Familienalltag

  • Fördern im Alltag- Lebensraum als „Lern-Raum“

    Fördern im Alltag- Lebensraum als „Lern-Raum“

    Darum geht’s

    Der Alltag des Kindes steckt voller Anregungen und Erlebnisse, um die Welt mit allen Sinnen zu entdecken. Der Lebensraum des Kindes ist sein eigentlicher Lern-Raum. In diesem Beitrag wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, wie frühes Lernen stattfindet und gelingen kann.
    Neben grundsätzlichen Überlegungen zum Thema Förderung im Alltag, möchten wir Dich stärken, die natürlichen Lernkompetenzen Deines Kindes zu erkennen und ihnen zu vertrauen. Es sollen aber auch praktische Ideen vermittelt werden, wie Du den Alltag mit Deinem Kind noch anregender für alle Sinne gestalten kannst.


    Gut zu wissen

    Von Geburt an versuchen Kinder mit allen Sinnen die Welt zu „begreifen“. Das, was an Prozessen und Ereignissen um das Kind geschieht, bildet das Lernumfeld. Das Kind lernt durch das Eingebunden sein in das Erlebte. So bietet der gemeinsam erlebte Alltag viele Möglichkeiten, Kinder intensiv zu fördern und ihnen intensive Lernerfahrungen zu vermitteln.

    Ganzheitliches Lernen

    Das Kind ist ganz „Sinnesorgan“. Kleine Kinder lernen immer mit all ihren Sinnen – Sehen, Riechen, Hören, Schmecken und Fühlen passieren gleichzeitig und beeinflussen sich gegenseitig.

    Bildung braucht Bindung

    Eine aufmerksame, wertschätzende Begleitung durch Personen, zu denen das Kind eine gute Bindung hat, fördert die Kinder in entscheidenden Entwicklungsphasen.
    Wie kann ich eine gute Beziehung zu meinem Baby fördern
    In Alltagssituationen entwickeln Kinder ihre Kompetenz, geleitet von ihren Interessen und bisherigen Erfahrungen. Das Mitwirken in Alltagsdingen macht stolz und zufrieden, Widerstände zu überwinden macht stark! Das Kind erlebt sich als wichtig und richtig und erfährt so Selbstwirksamkeit und stärkt sein Selbstwertgefühl.

    Freude und positive Emotionen

    Kinder lernen, wenn sie sich für Aktivitäten begeistern und sich intensiv und engagiert mit einem Gegenstand oder Material beschäftigen.
    Lerngelegenheiten ergeben sich im Familienalltag. Dazu braucht es nichts Außergewöhnliches, nur eine Wachheit, eine Neugier auf das Kind, seine Interessen und Entwicklungsaufgaben. Wichtig ist hierbei eine an die Entwicklung des Kindes angepasste Unterstützung – nicht zu viel und nicht zu wenig Hilfestellung!
    Wie Rituale im Familienalltag helfen

    Geborgenheit und Ruhe

    Auch das Zuschauen bei alltäglichen Dingen ist eine aktive Tätigkeit des Kindes. Auch hier sind alle Sinne des Kindes beteiligt. Alles ist echt, klingt, riecht und lässt sich bestaunen. Kinder brauchen uns Eltern als Vorbild, zum Nachahmen und als die Person, die Geborgenheit und Ruhe vermittelt. Wir als Eltern können dem Kind den Freiraum und die Zeit schenken, um seine Welt zu entdecken.

    Spielen ist Lernen

    Die ganzheitlichste Förderung bei Kindern ist es, ihnen ein möglichst umfassendes, kreatives und freies Spiel zu ermöglichen. Das Kind fördert sich selbst. Wenn wir ihm vertrauen und es in einer spielunterstützenden Atmosphäre aufwachsen lassen, sucht es sich auf seine sehr persönliche Weise den Moment und die Dinge aus, die es für sein Lernen braucht. Dies kann kein noch so ausgefeiltes Förder-und Lernprogramm leisten.


    Eine Ideensammlung zur Anregung aller Sinne im Alltag
    Nicht nur das Kinderzimmer ist zum Lernen da, auch an anderen Orten finden sich zahlreiche Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten:

    In der Küche: Schneebesen, Löffel, Kellen und Schüsseln sind spannendes Lernspielzeug.

    Im Schlafzimmer:

    Betten beziehen
    Socken sortieren
    Eine Kissenschlacht veranstalten
    Ins Bett gekuschelt Tee trinken und Bücher anschauen

    Im Badezimmer:

    Wasser in der Badewanne umfüllen
    Murmeln mit den Füßen aus einem Fußbad angeln
    Zusammen baden und sich gegenseitig eine Geschichte auf den Rücken malen
    Sich vom Kind die Zähne putzen lassen
    Dem Kind die Füße mit einem duftenden Öl massiereen
    Die Fliesen mit Schaum bemalen

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    Im Wohnzimmer:

    Das Kind in einem Betttuch schaukeln
    Das Kind eine Höhle aus Decken bauen lassen
    Ein Picknick auf dem Wohnzimmerboden veranstalten
    Auf einem auf dem Boden liegenden Seil laufen
    Barfuß laufen

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    Apfelgeschichte

    Wie spannend es sein kann, einen Apfel gemeinsam aufzuschneiden, erfährst Du in der folgenden Geschichte. Vielleicht hast Du Lust, mit Deinem Kind auch mal einen Mond- oder Sternenapfel im Alltag zu erleben!?


    Geräuschespaziergang

    Höranregung: Schon kleine Spaziergänge erleben Kinder als ein Riesenabenteuer. Wir haben zur Anregung und zum Schärfen Ihrer Sinne die Geräusche eines kurzen Sparzierganges durch die Stadt aufgenommen. Schließe die Augen und versuche alle Geräusche, die Du erkennst, zu benennen. Nimm diese Bewusstheit mit in den nächsten kleinen Ausflug. Sprich mit Deinem Kind über das, was es sieht und hört.


    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Wie schaffe ich es im Alltag eine Stimmung zu schaffen, in der die Kinder in eine intensive und engagierte Spielsituation eintauchen?
    Denn Spielen ist Lernen.
    Vielleicht kann ein „Spielexperiment“ dabei helfen:

    Ein freier Morgen oder Nachmittag mit dem Kind. Schaut, dass Ihr nicht aus dem Haus müsst, schaltet das Telefon aus, das Radio. Habt beide Zeit und Ruhe. Lasst Euch nicht ablenken, herausreißen, unterbrechen. Beginne diese Stunden mit einer schönen Tätigkeit, die Deinen Händen Beschäftigung gibt und deinem Kopf die Möglichkeit, in der Wahrnehmung bei Deinem Kind zu sein. Backe einen Kuchen ohne eine laute, schnelle und effektive Küchenmaschine, knete den Teig. Stelle Blumen in die Vase, male ein Bild oder bügle – wähle eine Arbeit, die Du liebst… .
    Kinder spielen gerne dort, wo Eltern mit Freude arbeiten und intensiv in ihrer Tätigkeit aufgehen. Sie „lassen“ Dich dann, denn sie fühlen sich nicht weggestoßen, nicht ignoriert, sondern in Ruhe gelassen, um ihr Eigenes anzufangen. Vertraue ihnen, sie finden ihren Weg. Auch wenn sie Zeit brauchen. Aus Langeweile entsteht Neues.
    Biete wenig zum Spielen an. Einfache Dinge wie Tücher, Wäscheklammern, ein alter Karton oder eine Schnur … Mit der Zeit können diese Stunden vielleicht zu einem festen Ritual werden. Diese Zeit sollte ein wichtiger Bestandteil des Alltagslebens sein, denn eine umfassendere Förderung als ungestörtes Spiel gibt es für das Kind nicht. So entstehen Konzentration, die Fähigkeit an einer Sache intensiv zu arbeiten, kreativ die Welt zu erfassen, die Lust seine Umwelt aktiv und mit Freude zu gestalten und das Glück, sich einer Arbeit ganz hinzugeben.
    Beginne das Abenteuer …


    Und sonst noch

    Andere Bausteine

    Entwicklungbereiche des Kindes
    Fördern muss nicht teuer sein
    Oasen im Alltag

    Weiterführende Literatur

    • Steininger, Rita: Kinder lernen mit allen Sinnen: Wahrnehmung im Alltag fördern. Klett-Cotta Verlag 2018
    • Kutik, Christiane: Das Jahreszeitenbuch. Verlag Freies Geistesleben 2018
    • Zimmer, Renate: Handbuch der Sinneswahrnehmung: Grundlagen einer ganzheitlichen Bildung und Erziehung. Herder 2019
    • Rath, Barbara: Sinnesspiele: 44 Spiele und Aktionen zum Entdecken der eigenen Fähigkeiten und Grenzen. Neukirchener Aussaat 2014
    • Suer, Paul: Angst, Mut und Selbstvertrauen: Wie Kinder ihre Ängste überwinden und Eltern ihr Selbstvertrauen fördern können. Independently published 2019

    Links

    Begeisterung soll das Kind leiten
    Kochkurse zu Hause für die ganze Familie

    Videos

    Sally kocht: Apfeltaschen mit Blätterteig
    Wie viel Anregung braucht ein Baby?

  • Fördern muss nicht teuer sein

    Fördern muss nicht teuer sein

    Darum geht’s

    Kaum etwas ist für Eltern, Familie und Freunde in den ersten Lebensjahren des Kindes so spannend wie die sprachliche und motorische Entwicklung des Kindes. Hier können wir die Fortschritte deutlich sehen und die sich entwickelnden Fähigkeiten des Kindes freudig begleiten.
    Häufig tauchen aber auch Fragen oder Unsicherheiten auf: Entwickelt sich mein Baby auch altersgemäß? Sind nicht andere Kinder im gleichen Alter schon viel weiter? Wie kann ich mein Kind in seiner Entwicklung fördern?
    Im folgenden Beitrag möchten wir Anregungen geben, wie Du die natürliche Entwicklung Deines Kindes unterstützen und an seinen Entwicklungsschritten erfreuen kannst.


    Gut zu wissen

    Die Entwicklung von Sprache und Motorik beginnt schon, bevor das Kind das erste Wort gesprochen oder die ersten unsicheren Laufversuche macht, ja eigentlich bevor es überhaupt auf die Welt gekommen ist.

    Schon im Mutterleib werden die ersten wichtigen Schritte in Richtung Sprache und Bewegung gegangen. Doch auf diese Entwicklung haben wir als Eltern nur wenig Einfluss.

    Sobald das Kind aber auf der Welt ist, beginnt es mit uns zu kommunizieren. Zunächst nur mit Blicken und Gesten oder einem herzzerreißenden Schreien, aber schnell entwickeln sich richtige kleine „Gespräche“ zwischen dem Neugeborenen und seinen Eltern. Schon hier fördern wir die Fähigkeit unserer Kinder, Sprache zu verstehen und irgendwann die ersten eigenen Wort zu sprechen.

    Auch mit der Entwicklung der Motorik ist es ganz ähnlich. Zunächst sind es nur zufällige Bewegungen, die aber schnell zielgerichtet und immer ausgefeilter werden.

    Es braucht meist keine teuren Förderprogramme oder Lernspielzeuge, um diese Entwicklung zu unterstützen. Wir sollten als Eltern lernen, unserem „Bauchgefühl“ zu vertrauen und unsere Kinder im Alltäglichen zu fördern.

    Spielidee 1: Von Knöpfen und Klammern

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    Sobald wir mit einem Kind sprechen, sprechen wir langsamer, deutlicher und mit übertriebener Betonung. Indem wir die Kleinen angucken und uns mit ihnen beschäftigen, ihre ersten Laute wiederholen und deuten, was sie uns sagen möchten, machen wir alles, was für eine gesunde Sprachentwicklung nötig ist.

    Manchmal ist es aber gar nicht einfach in einem recht hektischen Alltag mit Kindern noch Zeit dafür zu finden, sich ganz auf sein Kind einzulassen.

    Hier kann es hilfreich sein, gezielt Zeit für die intensive Beschäftigung mit dem Kind einzuplanen. So ist zum Beispiel das alltägliche Wickeln eine gute Möglichkeit, bei der man oft ein paar Minuten Zeit für einfache Fingerspiele oder Lieder hat. Manchmal entwickelt sich sogar schon ein kleines Zwiegespräch.

    Spielidee 2: Fingertiere

    Auch auf dem Weg zum Kindergarten lassen sich oft Möglichkeiten finden, um zu balancieren oder verschiedene Fortbewegungsarten auszuprobieren – hüpfen, rennen, schleichen, rückwärts gehen.

    Eine weiterer, sehr einfacher Weg der Sprachförderung ist es, sein tägliches Handeln mit Sprache zu begleiten. Wenn Du also kochst oder die Waschmaschine einräumst, erzähle Deinem Kind doch einfach was Du gerade machst. Am Anfang ist es sicher etwas seltsam, aber mit ein bisschen Übung macht man es fast nebenbei.

    Auch die Handlungen der Kinder lassen sich gut mit Sprache begleiten („Jetzt ziehen wir Deine Strümpfe an. Und jetzt machen wir Seifenblasen…“).

    Spielidee 3: Seifenblasen – Selbst gemacht

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    Größere Kinder helfen gerne beim Kochen. Sie schnibbeln leidenschaftlich gerne und mit ein bisschen Hilfe kann das gut gelingen. Eine bessere Übung für die Feinmotorik kann man kaum finden.

    Spielidee 4: Knete – Selbst gemacht

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    Werden die Kinder größer, wird vor allem das gemeinsame Anschauen von Bilderbüchern und das Vorlesen als Sprachförderung interessant. Anfangs eignen sich dafür einfache Bilderbücher mit Alltagsgegenständen. Ab etwa zwei Jahren können es schon Bücher mit mehreren Bildern oder auch mit Situationen sein.

    Kinder fangen im Alter von etwa drei Jahren an, sich für größere Zusammenhänge zu interessieren, dann ist auch die Zeit, in der sie beginnen, sich für kleine Geschichten zu interessieren. Vielleicht wird Dir auffallen, dass Dein Kind immer wieder die gleiche Geschichte hören möchte. Das wird ihm keineswegs langweilig, vielmehr lieben Kinder Wiederholungen. So haben sie die Sicherheit des Bekannten und können Neues ausprobieren.

    Auch das Gucken von Bilderbüchern oder das Vorlesen kann man in den Alltag einbauen, indem man ihm zum Beispiel immer vor dem Schlafen gehen einen Platz gibt.

    Wie Rituale im Familienalltag helfen

    Auch das Singen ist ein tolles Mittel der Sprachförderung. Hierbei kommt es nicht darauf an, wie gut oder was man singt, sondern dass man überhaupt singt. Kinder lieben Musik und Gesang. Auch die alten Kinderlieder, die wir teilweise auswendig kennen, weil sie schon unsere Mütter gesungen haben, kommen bei den Kindern gut an. Und für das Singen braucht man nichts. Man kann es immer und überall, beim Auto fahren, beim Kochen, am Wickeltisch, beim Zähneputzen.

    Rituale und Lieder im Jahresverlauf

    Irgendwann sagen die Kinder dann das langersehnte erste Wort, danach entwickelt sich die Sprache fast explosionsartig. Fast täglich kommen neue Worte hinzu. Hier ist es wichtig, dass man die Kinder sprechen lässt, sie nicht korrigiert („Das heißt nicht Tis, sondern Tisch.“), nicht nachsprechen lässt („Sag nochmal Tisch“) und auch nicht kritisiert („Jetzt streng Dich doch mal an.“). Sonst besteht die Gefahr, dass die Kinder so damit beschäftigt sind, es uns Recht zu machen, dass sie die Freude an der Sprache verlieren.

    Spielidee 5: Reise nach Amerika

    Sprache lernen bedeutet auch, Wörter mit Inhalt zu füllen, also Dinge zu spüren. Hier wird deutlich, wie eng Sprache und Bewegung miteinander verbunden sind. Erst wenn Kinder erfahren haben, wie sich ein schwerer Stein anfühlt oder wie eine saure Zitrone schmeckt, können sie diese Wörter abspeichern und auch richtig verwenden. Es ist also wichtig, dass Kinder anfassen, ausprobieren und erleben dürfen.

    Spielidee 6: Wald – Detektiv

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    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Sprachförderung und die Förderung von Bewegung im Alltag braucht also nicht viel, außer sich auf das Kind einzulassen und etwas Zeit im Alltag.
    Es braucht meist gar keine teuren Förderprogramme oder Lernspielzeuge, um die natürliche Entwicklung eines Kindes zu unterstützen – Vertraue Deinem Bauchgefühl!
    Viele der nun vorgestellten Ideen setzt Du sicher schon ganz automatisch um, andere kannst Du vielleicht noch in Deinen Alltag mit dem Kind einbauen? Probiert es doch einfach mal aus!

    Ideen zur Unterstützung der sprachlichen Entwicklung:

    • Halte Blickkontakt mit Deinem Kind beim Sprechen.
    • Sprich Sie langsam.
    • Begleite Deine Handlungen, indem Du Dinge benennst und erkläre, was Du tust.
    • Erweiter den Dialog mit Deinem Kind, führe neue Worte und Themen ein.
    • Sei dem Kind zugewandt beim Sprechen.
    • Nutze die Wickelsituation zum Singen und Sprechen.
    • Nutze Bücher, Reime, Lieder und Fingerspiele.
    • Sprich deutlich.
    • Nimm Dir Zeit für Gespräche mit Deinem Kind.
    • Stelle „offene“ Fragen, die das Kind nicht nur mit „ja“ oder „nein“ beantworten kann.
    • Nutze Spiele und die Interaktion mit dem Kind, um ins Gespräch zu kommen („Kuckuck – da“, einen Ball zuwerfen usw.).
    • Sprich von Anfang an mit Deinem Kind, auch wenn es noch nicht sprechen kann.
    • Gib Deim Kind Zeit beim Sprechen! Warte ab, bis das Kind einen Satz beendet hat und dränge es nicht.

    Ideen zur Unterstützung der motorischen Entwicklung:

    • Lege den Säugling möglichst oft auf den Boden, damit er seine motorischen Fähigkeiten besser entwickeln kann.
    • Leg Dein Baby, wenn es wach ist, auch auf den Bauch, damit es seine Halsmuskeln trainieren kann und lernt, den Kopf zu heben.
    • Erledige möglichst viele Wege zu Fuß mit Ihrem Kind.
    • Variiere bekannte Wege immer mal – so bleibt es spannend.
    • Lass Dein Kind möglichst viele Dinge alleine erledigen – z.B. anziehen. Plane hierfür mehr Zeit ein.
    • Gib Deinem Kind den Freiraum zum Ausprobieren (Klettern, Balancieren, Rennen) – achte jedoch auf die Sicherheit.
    • Lass Dein Kind im Haushalt helfen – Wäsche zusammenlegen, Spülmaschine ausräumen, Kochen …
    • Gib dem Bewegungsdrang Deines Kindes nach – Er ist wichtig für die motorische Entwicklung.
    • Sei Vorbild und vermittele dem Kind so den Spaß an Bewegung.
    • Geh mit Deinem Kind nach draußen – Wald und Feld sind die besten Abenteuerspielplätze.
    • Suche den Kontakt zu anderen Kindern – Kinder lernen am Besten von Kindern.

    Und sonst noch

    Andere Bausteine

    Das Beste für mein Kind
    Fördern im Alltag
    Entwicklungsberiche des Kindes
    Signale der Überforderung

    Literatur

    • Ewerling, Anita: Spielerische Sprachförderung leichtgemacht: Trickliste mit lustigen Sprachspielen & Logopädie-Übungen im Kindergartenalter. Independently published 2019
    • Butschkow, Ralf: Hier stimmt ja fast gar nichts. Baumhaus Verlag 2010
    • Diehl, Ute: Duden – Mein Sprachspielbuch: Sprachförderung mit Liedern, Spielen und Reimen. Duden Verlag 2012
    • Friedl, Johanna: Alles hat Hand und Fuß: Spiele zur Förderung der Motorik, Koordinations- und Wahrnehmungsfähigkeit für Kinder. Ökotopia Verlag 2011
    • Morkowska, Ewa: Warum gähnt das Nilpferd? Cornelsen 2007
    • Holzinger, Michaela: Sch, sagt der Elefant. G&G Verlag 2016.
    • Monschein, Maria: Die besten 50 Spiele zur Sprachförderung. Don Bosco Verlag 2008
    • Schwarz, Regina: Klitzekleine Mitmachreime. Sprachförderung für die Kleinsten. Ravensburger Verlag 2013

    Spiele

    Pustekuchen: Haba
    Schloss Silbenstein: Ravensburger
    Rory ́s Story Cubes: Hutter Trade
    Ratz fatz: Haba
    Die freche Sprech-Hexe: Ravensburger
    Tier auf Tier: Haba
    Blinde Kuh: Ravensburger

    Links

    Sprich mit mir
    Sprache und Sprachforderung im Kindergarten
    dgs-ev.de
    Die motorische Entwicklung im Kindesalter- empirische Ergebnisse

  • Oasen und Auszeiten im Alltag

    Oasen und Auszeiten im Alltag

    Darum geht’s

    Eine „Oase im Alltag“ ist eine Pause im Alltagstrott. Sie ist die „Zeit der Reise zu Erholung und Entspannung“.
    Sie ist nicht die Tasse Kaffee nebenbei, neben dem Windelwechsel, der Spielzeugreparatur, dem Umrühren des Breis oder später bei der Hausaufgabenüberprüfung für die älteren Kinder.

    Die Oase ist der bewusste Moment, die “bewusste“ Tasse Kaffee oder Tee oder auch das Stückchen Schokolade, das Kapitel eines Buches, die Seite einer Zeitung, der Gang um den Block, der Spaziergang im Wald – was auch immer wir uns als „bewusste“ Auszeit im Alltag, als „kleinen Urlaub“ am Tag vorstellen können. Sie passiert nicht zufällig, sondern ist geplant.
    Für meine Oase muss ich herausfinden, welche Art von „täglichem Urlaub“ zu mir passt und vor allem, was sich regelmäßig in meinen Alltag als Pause einbauen lässt. Was ist für mich erholsam, aber was ist auch an Pause im Alltag für mich machbar?

    Gut zu wissen


    Wir leben in einem natürlichen Rhythmus, nach dem unser Körper nach ca. 90 Minuten Leistungshoch eine Pause zum Regenieren benötigt und eine Heilreaktion veranlasst. Diese dauert ca. 20 Minuten und in dieser Zeit greifen Entspannungsmethoden am besten, um Geist und Körper zur Ruhe kommen zu lassen. Diese Pausen sollten unbedingt eingehalten werden, um wieder aktiv, aufmerksam und leistungsfähig zu sein für die nächsten 90 Minuten.

    Unser Körper sendet uns Signale, die anzeigen, dass es Zeit ist für eine Pause: Wir beginnen zu gähnen, haben das Bedürfnis uns zu strecken, uns fallen die Augen zu, wir bekommen Appetit oder möchten etwas trinken, wir brauchen für bestimmte Handlungsabläufe mehr Zeit als sonst, wir sind reizbar und ungeduldig.

    Machen wir jetzt keine Pause, reguliert unser Körper diesen Mangel mit einer zusätzlichen Hormonausschüttung, um „durchzuhalten“. Wir erfahren einen kurzfristigen Energieschub, der Müdigkeit oder auch Schmerzen überdeckt. Dieser Energieschub bewirkt eine Hyperaktivität, die aber erhöhte Reizbarkeit, Ungeduld, Wutausbrüche und ungerechtes Verhalten zur Folge haben kann. Bei Eltern kommt dann häufig das Gefühl auf, sich nicht mehr durchsetzen zu können, bei den Kindern nicht mehr „anzukommen“ und in der Erziehung zu versagen.

    Ein ständiges Übergehen der eigenen Bedürfnisse schwächt den eigenen Körper und macht ihn anfällig für Infektionen. Wir können daran seelisch und körperlich erkranken.
    Nehmen wir uns aber Zeit für eine Oase, können wir entspannte Eltern sein und haben dann auch entspanntere Kinder.

    (Aus: Nossrat Peseschkian: Der Kaufmann und der Papagei. Orientalische Geschichten in der Positiven Psychotherapie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2009, 30. Auflage.)

    Auszeiten für Eltern

    Bevor wir uns unseren „täglichen Urlaub“ einrichten ist es wichtig, sich seinen Alltag genau anzuschauen: Was ist eigentlich zu viel? Was könnte ich einfach mal sein lassen? Was ist mir wirklich wichtig? Was mache ich, weil „andere“ meinen, ich sollte das tun? Wie oft am Tag tue ich das, was ich will und nicht was andere von mir wollen? Die Erkenntnis, dass wenn es mir gut geht, es auch meinem Kind gut geht, setzt voraus, sich selbst wertschätzen zu können und zu hinterfragen: Geht es mir gut? Was brauche ich? mehr…

    Oasen für Eltern

    “Erst das Vergnügen, dann die Arbeit“ könnte unser Motto für unsere Oase sein. Dies bedeutet einen Prozess des Umdenkens und der anderen Organisation von Alltag und seinen Aufgaben. Die Zeit des Nachmittagsschläfchens der kleinen Kinder könnte von den Eltern dazu genutzt werden, sich erst in seine ganz eigene, für sich passende Oase zu begeben, um dann gestärkt die zu erledigenden Aufgaben anzugehen. Manchmal hilft es, wenn wir uns im Alltag an unser Vorhaben selbst erinnern, z.B. in dem wir sichtbar Notizen aufhängen, die uns im Laufe des Alltags garantiert ins Auge springen oder auf unserem Mobiltelefon oder am Computer die Nachricht erscheint: „Die Welt kann warten, nichts läuft weg“.

    Als Einleitung für die Oase könnten wir uns z.B. ein Stopp-Schild vorstellen, das uns abbremst, uns anhalten lässt im Alltagstrubel, mit dem wir den Stress unterbrechen und unsere Erholungsphase beginnen.

    Hier gibt es: Ideen für Oasen

    Auszeiten für Kinder

    Große und kleine Menschen haben heutzutage einen zu gut gefüllten Terminkalender. Im Tagesablauf hetzen Groß und Klein häufig von Termin zu Termin und vergessen dabei, inne zu halten und eine Pause zu machen.
    Das Entdecken der Welt und das neugierige Erkunden der Umwelt ist für Kinder aufregend und spannend – mit Kita, Schule und noch Sportverein dazu wird es anstrengend. Viele Kinder stehen dann unter Strom und sind aufgedreht. Oftmals schaffen sie es nicht alleine, ohne Hilfe der Eltern, zu entspannen. Mit kleineren Kindern sind Yoga und Autogenes Training noch schwierig. Hier muss das Ausruhen „spielerisch“ geschehen. Ruhe zu erleben ist auch für kleine Menschen eine positive und wichtige Erfahrung. mehr…

    Hier gibt es: Oasen für Kinder

    Gemeinsame Auszeiten

    Gemeinsame Auszeiten sind auch Zeiten der Begegnung zwischen Eltern und Kindern. Der Wunsch nach Gemeinsamkeit ist groß, aber im Alltag geht die Gemeinsamkeit oft unter und wird zum Nebeneinander. Deshalb kann es hilfreich sein, wenn Eltern mit ihren Kindern für ihre gemeinsame Zeit Rituale festlegen. mehr…

    Gemeinsame Oasen: Berührende Geschichten

    Eltern und Kinder können auch gemeinsam Oasen erleben. Hierfür eigenen sich z.B. Körperreisen, Massage- und Stillespiele oder Fantasiereisen. Mit Stillespielen und Fantasiereisen können Eltern ihren Kindern helfen sich zu entspannen. mehr…

    Ideen für: gemeinsame Oasen


    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Oasen und Auszeiten sind eine wichtige Bereicherung des Alltags und sollten deshalb in keiner Familie fehlen. Es muss nichts Großes sein und auch nicht viel Zeit beanspruchen: Wichtig ist, dass Ihr diese Auszeiten bewusst erlebt!
    Schon bald wirst Du merken, wie sich Dein Alltag entspannt und Deine ganze Familie diese Oasen genießt.
    Plane täglich etwas Zeit ein und gestalte Deinen Alltag nach dem Motto: 

    „Täglich ein Urlaub – Ist er auch noch so klein, ein Urlaub am Tag muss sein“!
    (aus: Janisch, Heinz; Soganci, Selda Marlin: Täglich Urlaub! Sanssouci im Carl Hanser Verlag.)

    Auch wenn es erst einmal anstrengend klingt, sich in der Hektik des Alltags auch noch gezielt Zeit für Auszeiten einplanen zu müssen: Es lohnt sich! Probiere es aus – für Dich und Deine Familie!


    Und sonst noch

    Andere Bausteine

    Das Beste für mein Kind
    Signale der Überforderung
    Was sind Rituale?
    Wie Rituale im Familienalltag helfen
    Alle Jahre wieder: Rituale und Lieder im Jahresverlauf
    Wie Beobachtung hilft, das Kind besser kennenzulernen

    Literatur

    • Schulze, Angelina: Entspannungsgeschichten und Fantasiereisen für Erwachsene. Angelina Schulze Verlag 2019
    • Kalwitzki, Sabine: Fühl die warmen Sonnenstrahlen. Fantasiereisen und Stillespiele für jeden Tag. Loewe Verlag 2004
    • Seyffert, Sabine: Heute Regen, morgen Sonne –  Entspannungsgeschichten für Kinder. Arena 2018
    • Lama, Dalai: Der Weg zum Glück. Herder Verlag 2015
    • Eßwein, Jan Thorsten: Achtsamkeitstraining. GU Verlag 2015
    • Weiss, Victoria: Meditation für Anfänger und Skeptiker. Independently published 2020
    • Kabat-Zinn, Myla; Kabat-Zinn, Jon: Mit Kindern wachsen: Die Praxis der Achtsamkeit in der Familie. Arbor-Verlag 2015
    • Izzo, John: Die fünf Geheimnisse, die sie entdecken sollten, bevor Sie sterben. Goldmann Verlag 2010
    • Mannschatz, Marie: Buddhas Anleitung zum Glücklichsein: Fünf Weisheiten die Ihren Alltag verändern. GU Verlag 2016
    • Tolle, Eckhart: Eine neue Erde: Bewusstseinssprung anstelle von Selbstzerstörung. Arkana Verlag 2015
  • Und wenn alles Üben nichts hilft?

    Und wenn alles Üben nichts hilft?

    Darum geht’s

    In vielen Familien beginnt jeden Mittag nach der Schule der gleiche Stress: Die Hausaufgaben müssen erledigt werden! Die Kinder sind häufig lustlos oder unkonzentriert, die Eltern verzweifelt und hilflos.
    Wenn sich diese Szenen dauernd wiederholen und der schulische Erfolg auch trotz ständigen Übens ausbleibt, kann es sinnvoll sein, einmal genauer hinzuschauen.
    In manchen Fällen hat das Kind eine Lernstörung, die es beim Lernen blockiert. Lernstörungen können vielfältige Ursachen haben und sind oft schwer zu diagnostizieren. Aber es lohnt sich, genauer nachzuforschen, denn Lernstörungen sind behandelbar!
    Der folgende Beitrag einer Expertin zum Thema “Lernstörungen” zeigt verschiedene Ursachen und deren Behandlungsmöglichkeiten auf.


    Gut zu wissen

    Laut Bertelsmann Stiftung[1] gehen 1,1 Millionen SchülerInnen regelmäßig zur Nachhilfe. Die Stiftung Warentest schätzt die Kosten für das Jahr 2006 auf 1 Milliarde Euro, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft für 2007 auf 2 Milliarden Euro. Allein diese Geldmengen weisen darauf hin, wie viele Kinder in der Schule Probleme haben.
    Viele Kinder sind unruhig, unkonzentriert oder/und unaufmerksam. Die täglichen Hausaufgaben sind eine Qual für Kinder und die Mütter, die meist mit den Kindern die Hausaufgaben erledigen.
    Manche Kinder reagieren auf diese Konflikte mit der so genannten Somatisierung. Sie bekommen morgendliche Bauchschmerzen, mit Kopfschmerzen aus der Schule oder „machen einfach dicht“, sind für nichts mehr ansprechbar.

    Die Ursachen für die Probleme sind ganz vielfältig und meist mit noch mehr Üben und noch mehr Druck nicht zu lösen. Damit wird eher erreicht, dass das Kind sich dem Lernen ganz verweigert. Es entwickelt die Überzeugung: Das Üben bringt eh nichts. Ich kann das eben nicht. Ich bin zu doof dafür. Wozu soll ich mich noch anstrengen.

    Der/die Kinderarzt/-ärztin kann oft nicht zufrieden stellend weiterhelfen. Konventionelle Therapien stützen sich meist auf Lern- und psychotherapeutische Konzepte, die grundsätzlich nicht falsch oder erfolglos sind, aber aus komplementärmedizinischer Sicht zusätzliche Faktoren wie Ernährung, Osteopathie und andere naturheilkundliche Methoden außer Acht lassen.

    Diese Informationslücke schließt die Autorin mit ihrer langjährigen Praxis bei der Behandlung von Lernstörungen. Vor allem hat sie unterschiedlichste Therapieansätze selbst geprüft und in die Praxis umgesetzt.
    Die Autorin stellt zunächst die Vorraussetzungen für gutes Lernen vor und erfasst dann alle möglichen Störfaktoren vom Bewegungsapparat (z.B. KISS oder Augenmotorik-Störungen) über den Stoffwechsel (z.B. Schilddrüsenerkrankungen, KPU, Ernährungsfaktoren und Schwermetallbelastungen) und die Psyche.

    [1] nachzulesen auf der Bertelsmann-Internetpräsenz www.bertelsmann-stiftung.de

    Lernstörungen bei Kindern ganzheitlich behandeln

    So manche Eltern fragen sich: „Warum tut sich mein Kind so schwer beim Lernen?“ In diesem Artikel gibt die Autorin einen Überblick über die naturheilkundlichen Ursachen von Lernstörungen. Leider wird häufig nur über didaktische Maßnahmen nachgedacht und vergessen, dass auch körperliche Störungen das Lernen erschweren können oder zu Entwicklungsverzöge-rungen beitragen können. Die möglichen Ursachen sollen in diesem Artikel zum Teil kurz einführend vorgestellt werden. Weitergehende Informationen dazu finden Sie im Buch der Autorin zu diesem Thema (s. Anhang)

    Die möglichen Störungen ergeben sich aus den vielfältigen Voraussetzungen für gutes Lernen. Die Naturheilkunde sieht den Körper und die Psyche als Einheit, dargestellt im Dreieck der Gesundheit. Unsere Gesundheit und damit auch die Lern- und Leistungsfähigkeit ist nur so gut wie die schwächste Seite dieses Dreiecks. Jede Schwächung eines Teils des Körpers oder auch der Psyche wird früher oder später die anderen beiden Seiten beeinträchtigen.

    Als Basis ist die Struktur angegeben…mehr

    Ursachen im strukturellen Bereich

    Im Dreieck der Gesundheit ist mit Absicht die Struktur als Basis eingezeichnet. Unser Gehirn steuert unbewusst permanent ca. 700 Muskeln und 300 Knochen – und das, während wir bewusst gleichzeitig an ganz andere Dinge denken können. Störungen im Bewegungsapparat verbrauchen deshalb mehr Energie als normalerweise, damit ich trotzdem all die Bewegungen ausführen kann, die ich gerade mache – vom Gehen bis hin zu Stift halten. Das kann die Konzentrationsfähigkeit mehr oder weniger stark beeinträchtigen.

    Ein schönes Beispiel dafür ist das KISS-Syndrom…mehr

    Nachdem im ersten Teil des Artikels Ursachen im Bewegungsapparat vorgestellt wurden, sollen nun im zweiten Teil Störungen im Stoffwechsel und in der Psyche besprochen werden-

    Ursachen im Stoffwechselgeschehen

    Unser Körper ist die reinste Chemiefabrik…mehr

    Ohne gute Ernährung geht es nicht

    Durch unsere Ernährung sollen wir nicht nur die Zunge verwöhnen oder den Magen füllen sondern sie dient dazu, dem Körper für den Stoffwechsel alle benötigten Substanzen in ausreichendem Maße zur Verfügung zu stellen…mehr

    Psychische Ursachen

    Kinder brauchen Erziehung. Erziehung will die Kinder an die Hand nehmen, bis sie selbst in der Lage sind, alle Entscheidungen in eigener Verantwortung zum Guten für sich und andere zu fällen und dann diese „Erziehung“ selbst weiterzuführen, indem sie aus eigenen Erfahrungen lernen…mehr


    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Viele Kinder kämpfen sich tagtäglich durch einen sehr anstrengenden Schulalltag und bekommen doch immer nur schlechte Rückmeldungen. Sie verdienen unseren größten Respekt für diese Leistung und vor allem Hilfe.

    Die Ursachen der Probleme sind sehr vielschichtig, wie in diesem Beitrag kurz angerissen wurde. Ausführlichere Informationen hierzu findest Du im Buch „Lernstörungen bei Kindern – Ursachen ganzheitlich erkennen, nachhaltige Lösungen finden“ von Brigitte Vogt.

    Falls Du merkst, dass Deinem Kind das Lernen trotz Üben schwerfällt und die ganze Familie dadurch belastet ist: Sucht Euch Hilfe und Unterstützung – eine Lernstörung kann auf vielfältige Art und Weise behandelt werden!

    Wir wünschen Euch und Euren Kindern eine glückliche und erfolgreiche Schullaufbahn.


    Und sonst noch

    Andere Bausteine

    Das Beste für mein Kind
    Fördern im Alltag
    Fördern muss nicht teuer sein
    Signale der Überforderung
    Oasen im Alltag

    Literatur:

    • Lauth, Gerhard; Gründe, Matthias; Brustbein, Joachim: Interventionen bei Lernstörungen: Förderung, Training und Therapie in der Praxis. Hogrefe Verlag 2014
    • Vogt, Brigitte: Lernstörungen bei Kindern: Ursachen ganzheitlich erkennen – nachhaltige Lösungen finden. Verlag M.A.M. 2012
  • Was sind Rituale?

    Was sind Rituale?

    Darum geht’s

    Unser Leben heute ist vielfach von Hektik, Zeitnot und Stress geprägt. Auch Familien spüren das. Die Zeit, die wir in Familien füreinander haben, wird immer geringer und muss bewusst geplant werden. Rituale sind gerade in einer Zeit, in der alles schneller, lauter, hektischer wird, wichtig, um inne zuhalten, zur Ruhe zukommen und gemeinsame Zeit zu gestalten.
    Was ist ein Ritual? Wie können Rituale helfen, den Familienalltag gut zu gestalten? Hier findest Du Anregungen und Denkanstöße …


    Gut zu wissen

    Was ist ein Ritual?

    In unserer Kultur ist es üblich, dass wir uns mit einem Händedruck begrüßen. Der Händedruck als symbolische Handlung zeigt, wir gehen aufeinander zu und nehmen uns bewusst wahr. Der Ablauf dieses Rituals ist uns vertraut, weil er nach bekannten Regeln verläuft. Ein Ritual ist also ein beobachtbares Handeln, dass Menschen in einer bestimmten Situation immer wieder tun. Dabei ist das Ritual immer mit einem bestimmten Zeichen verbunden. Die ausgestreckte Hand zeigt meinem Gegenüber, dass ich ihn mit einem Händedruck begrüßen möchte. Das Anzünden einer Kerze wird auf der Geburtstagstorte z.B. zu einem Ritual, weil ein besonderer Sinnzusammenhang damit verbunden ist.

    Ein Ritual kann kultureller Natur sein. Es kann aber auch religiöser Natur sein. Und ein Ritual kann alltäglicher Natur sein.
    Zünde ich jeden Tag eine Kerze an, ohne mir dabei viel zu denken, dann ist das noch kein Ritual sondern eine Gewohnheit. Im Gegensatz zur Gewohnheit, steckt in einem Ritual etwas Besonders, oft Feierliches und emotional Anrührendes. In der Geburtstagskerze z.B. die Freude über den Menschen, der Geburtstag hat.

    Rituale sind nicht „einfach da“, sondern sie entwickeln sich: in einer Familie, einer Gesellschaft. Und Rituale sind veränderbar. Oft werden Rituale unbewusst vollzogen: das gemeinsame Schmücken des Weihnachtsbaums am Morgen des 24.12. gehört zu einer Tradition in meiner Familie und läutet bei uns den Heiligen Abend ein. Das ist „einfach so“ und wird „immer so bleiben“. Rituale bringen wir aus unseren Herkunftsfamilien mit. Aber wir entwickeln auch neue Rituale, die zu unsrer aktuellen Lebenssituation passen: mit kleinen Kindern das Ritual des Zu-Bett-Bringens, das mit größer werdenden Kindern sich wieder verändert und vielleicht zu gemeinsamen Lesestunde wird.

    Rituale müssen zur jeweiligen Lebenssituation, zur den Bedürfnissen einer Familie und dem Alter der Kinder passen. Sie sollten Kindern und Erwachsenen gut tun und das Zusammenleben in einer Familie positiv unterstützen.


    Wozu sind Rituale gut?

    • Rituale geben Struktur und Halt in einem hektischen Alltag. Regelmäßig wiederkehrende Handlungen gliedern den Alltag und machen ihn so übersichtlicher und weniger chaotisch.
    • Rituale ordnen den Tagesablauf und die Beziehung zu andern Menschen, z.B. beim morgendlichen Wecken oder dem Zu-Bett-Bringen am Abend, bei der Verabschiedung in den Kindergarten oder beim wieder Abholen. Wenn dies immer nach dem gleichen Muster abläuft, dann wissen alle Beteiligten, was wann und wie geschieht und dass sie sich aufeinander verlassen können.
    • Rituale bieten Orientierung: Sie helfen Kindern, sich im Alltag zurechtzufinden, wenn immer zur selben Zeit, die immer wiederkehrenden Handlungen stattfinden. So kann sich das Gefühl von Zuverlässigkeit und das sich auf andere verlassen können, entwickeln. Und Rituale entlasten Kinder und Eltern, weil die Stationen im Tagesablauf nicht immer wieder neu ausgehandelt und erfunden werden müssen. Viele Eltern wissen: Kinder wollen immer wieder das bekannte, vertraute Lied hören oder Buch ansehen.
    • Besonders Kinder lieben Rituale, weil ihnen die immer wiederkehrenden Handlungen das Gefühl von Verlässlichkeit, Sicherheit und Vertrauen geben. Und die Wiederholungen geben ihnen das Gefühl, etwas zu kennen und zu können. Das gibt Kindern Selbstbewusstsein und fördert das Selbstvertrauen.
    • Rituale begleiten in Übergangsphasen, sie erleichtern z.B. den Wechsel in den Kindergarten oder zur Tagesmutter. Wenn dieser Übergang immer in gleicher Weise gestaltet ist, dann erlebt das Kind ihn zunehmend als sicher und verlässlich. Rituale können Ängste reduzieren und Halt geben, z.B. wenn ein Kuscheltier immer mit dabei sein kann, wenn eine neue Situation, der Urlaub, das erste Übernachten bei der Oma, bevorsteht.
    • Der Übergang vom Tag in die Nacht oder von der Nacht in den Tag ist gerade für kleine Kinder oft eine besonders schwierige Phase. Ein bekanntes Ritual kann helfen, diesen Übergang zu schaffen: ein Lied, eine Gute-Nacht-Geschichte, ein Gebet oder das Kuscheltier helfen, den Tag abzuschließen und sich dem Schlaf anzuvertrauen.
    • Rituale vereinfachen komplexe Situationen und helfen, sich in neuen, in besonderen Situationen zu verhalten. Bei Taufen oder Beerdigungen haben sich bestimmte Abläufe etabliert, die vielen bekannt sind und Sicherheit geben. Weil wir in unserem Kulturkreis dafür bestimmte Verhaltensvorgaben haben, wissen die Beteiligten, was auf sie zukommt.
    • Rituale helfen Krisen zu bewältigen und Rituale können in schwierigen Zeiten, bei Trauer und Schmerz, heilsam sein. Ein Gebet oder das gemeinsame Anzünden einer Kerze kann auch für Kinder tröstend sein.
    • Rituale setzen Grenzen und helfen, sich an Regeln zu halten. Sie zeigen, wann mit bestimmten Tätigkeiten Schluss ist und etwas Neues beginnt. Ein Lied am Ende der Spielzeit hilft dem Kind, mit dem Spiel abzuschließen oder es ruhen zu lassen. So lernen Kinder mit Grenzen umzugehen, sie zu akzeptieren und dass auch etwas Schönes einmal zu Ende gehen muss. Ein immer gleiches Ritual kann Kindern helfen, ihre Gefühle darauf einzustellen.
    • Rituale lassen uns innehalten, aus dem Alltag raustreten und zu uns selbst kommen. Festliche Rituale unterbrechen den Alltag und weisen auf das „Besondere“ hin, z.B. bei Geburtstagsfeiern zeigen Rituale, die Zuneigung und Wertschätzung für das Geburtstagskind. Rituale, die berühren und das Gefühl der Verbundenheit mit anderen Menschen wecken, deuten auf etwas Größeres hin. Christliche Rituale, wie ein Gebet, die Taufkerze oder ein „Gott behüte Dich!“ weisen auf Gott hin und sind eine Möglichkeit, im Alltag das Vertrauen in ein göttliches Gegenüber zu stärken.
    • Festliche und feierliche Rituale machen die Bedeutung von großen und kleinen Festen begreifbar und binden uns in den Jahreskreis ein.
    • Rituale können Zeiten der Achtsamkeit sein und das Leben bereichern.
    • Rituale sind wichtig und wertvoll für das Zusammenleben in Familien, aber sie dürfen nicht zum Zwang werden. Rituale sollen Freude machen und allen Familienmitgliedern gut tun. Und sie dürfen verändert werden, wenn sich die Bedürfnisse und Lebenssituation in einer Familie verändert hat.

    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Welche Rituale kennst Du aus Deiner Kindheit? Welche hast Du besonders geliebt? Und von welchen hast Du Dich gerne verabschiedet?
    Und welche Rituale gibt es in Eurer Familie? Sammelt Eure Rituale als Kraftspender für den Alltag!

     Und sonst noch

    Religiöse Erziehung

    Feste im Jahreskreis

    Wie Rituale im Familienalltag helfen

    Literatur

    Bingel, Bela; Langlotz, Christel; Paulzen Vanessa: Kinder lieben Rituale: Kinder im Alltag mit Ritualen unterstützen und begleiten. Ökotopia März 2010
    Raude-Gockel, Marita; Pfrang, Claudia; Hafermaas, Gabriele: Das große Buch der Rituale: Den Tag gestalten – Das Jahr erleben – Feste feiern. Ein Familienbuch. Kösel 2007
    Kreide, Ingrid; Breuer, Kati: Rituale machen stark. ALS-Verlag 2011
    Gnetter, Ingrid: Das Ritualebuch für kleine Kinder: Die schönsten Ideen für Krippe, Kita und Eltern-Kind-Gruppe. Don Bosco  2012
    Gräßer, Melanie: Kinder brauchen Rituale: So unterstützen Sie ihr Kind in der Entwicklung. Stressfrei durch den Familien-Alltag. Humboldt 2015
    Berger, Barbara; Biesinger, Albert; Hille, Simone; Kohler-Spiegel, Helga: Das Familien-Wochenendbuch: Rituale, Geschichten, Spiele, Gebete. Für 52 Wochenenden. Kösel 2013
    Assmann, Marion; Assmann, Siegmar: Das kleine Buch der Familienrituale. Brunnen 2012
    Diekemper, Elias; Reimann-Höhn, Uta: Rituale geben Sicherheit. Wie Kinder Vertrauen gewinnen. Herder 2001
    Baumann, Christa: Spuren des Glaubens legen. Rituale im Familienalltag. Aussaat Neukirchener Verlag 2010
    Kunze, Petra / Salamander, Catharina: Die schönsten Rituale für Kinder. GU Ratgeber Kinder 2008
    Groth, C.; Brunner, S.; Wuttke, N.; Schulz, P.; Quinzer, M.: Rituale in der Kindheit: Wie Gewohnheiten helfen, das Leben zu meistern. Science Factory 2014

    Links

    Warum Rituale wichtig sind
    Eltern-Bildung- Rituale
    Rituale in der Familie

    Youtube: Videos

    Fotonachweise:

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