Tag: Erwartungen

  • Förderung oder schon Überforderung? Was ist „das Beste“ für mein Kind?

    Förderung oder schon Überforderung? Was ist „das Beste“ für mein Kind?

    Darum geht’s

    Alle Eltern wollen „das Beste“ für ihr Kind! Aber was ist „das Beste“? Der Druck auf uns Eltern wächst stetig, der Nachwuchs soll optimal gefördert werden, um später ein glücklicher und erfolgreicher Mensch zu werden. Aber wann ist ein Mensch “glücklich” und “erfolgreich” und was bedeutet überhaupt „fördern“?
    Wieviel Förderung braucht ein Kind zur gesunden Entwicklung und wo beginnt eine „Überforderung“, die für Eltern und Kinder nicht gesund ist? Der folgende Beitrag will versuchen, auf diese schwierige Frage Antworten zu finden und zum Nachdenken anzuregen …

    https://www.youtube.com/watch?v=fP2QffEAL7w

    Gut zu wissen

    Wir Eltern haben oft viel Druck, denn alle wollen das Beste für ihr Kind, aber niemand weiß wirklich genau, was das ist: Das BESTE. Die Unsicherheit unter uns Eltern ist oftmals groß und Vergleiche beginnen schon ganz früh, denn der Entwicklungsstand der Kinder ist häufig unterschiedlich:

    • In der Eltern-Kind-Gruppe stellt sich ein Kind schon auf, während das andere noch nicht krabbelt.
    • Im Kindergarten kann das eine Kind wunderschöne Bilder malen und das andere Kind baut “nur” auf dem Bauteppich oder tobt im Garten.
    • In der Grundschule fällt es dem einen Kind leicht, dem Unterrichtsstoff zu folgen, während ein anderes Kind lieber der Gärtnerin beim Pflanzen zuschaut und ein weiteres vor sich hin träumt.

    Unterschiedliche Entwicklungsstände sind normal und kein Grund zur Besorgnis!

    Entwicklungsbereiche des Kindes

    Die Vergleiche gehen oft bis zum Schul- oder Berufsabschluss und immer wieder verspüren Eltern Druck und Unsicherheit:

    • Wird mein Kind einen so guten Schulabschluss machen, dass es eine Arbeitsstelle finden kann?
    • Wird mein Kind einen Ausbildungsplatz oder Studienplatz bekommen?
    • Wird mein Kind später so viel Geld verdienen, dass er oder sie mit seiner/ihrer Familie davon gut leben kann? Am liebsten sogar besser noch als wir, die Eltern….?

    Letztendlich sollte es bei all diesen Fragen darum gehen, ob das Kind ein glückliches und zufriedenes Leben führen kann.

    Überforderung

    Der Tag eines Kindes kann schnell stressig werden durch Eltern, LehrerInnen, ErzieherInnen und weitere Menschen, die es immer wieder überfordern – manchmal ohne dies selbst zu bemerken und ganz ohne böse Absicht. Häufig ist es auch der Druck durch „die Gesellschaft“, durch Erwartungen von außen, was ein Kind schon „können muss“ oder wie es gefördert werden sollte.

    Aber auch wir Eltern haben Erwartungen an unser Kind, die wir als Druck übertragen. Es soll:

    • sportlich sein.
    • ein gutes Sozialverhalten zeigen.
    • künstlerisch begabt sein.
    • möglichst ganz leicht ein gutes Abitur schaffen.
    • viele Freunde haben, und dazu noch die Richtigen.
    • gutaussehend und allseits beliebt sein.

    Es ist wichtig, sich die eigenen Erwartungen und die des Partners an das Kind bewusst zu machen. Es kann sinnvoll sein, sich von Zeit zu Zeit selbst zu fragen:

    “Welches Bild habe ich von meinem Kind?”
    “Was erwarte ich von ihm?”
    “Was erwartet mein Partner/meine Partnerin von unserem Kind?”
    “Wollen wir, dass es unser Kind “einmal besser hat als wir” und üben dadurch unbewusst Druck auf das Kind aus?”

    Um Überforderung zu vermeiden, sollte man genau auf sein Kind schauen. Die Grenze zwischen Fördern und Überfordern ist oftmals fließend und im Alltag schwer (für uns Eltern) zu erkennen. Das Kind zeigt uns durch verschiedene Verhaltensweisen ziemlich genau, wann es überfordert ist.

    Überforderte Kinder haben manchmal:

    • keine Lust, eine Tätigkeit weiterzuverfolgen.
    • kein Interesse mehr und drehen ihren Kopf beiseite.
    • verkrampfte Gesichtszüge.
    • körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, etc.
    • keine Lust, weitere Aufgaben überhaupt erst anzufangen.
    • keine Lust auf eine wirklich gelingende Lösung der Aufgabe.
    • schlechte Laune (und die zeigen sie oftmals in mürrischen Antworten).
    • das Bedürfnis, sich völlig zurückzuziehen und gar keinen Kontakt mehr zuzulassen.
    • Stress.

    Wir Eltern können unseren Kindern dabei helfen, die Überforderung wahrzunehmen und diese auch zu äußern. Wir können unsere Kinder außerdem dabei unterstützen, mit Überforderungen immer besser umzugehen und auch mal Aufgaben abzuwenden und “nein” sagen zu lernen.
    Vor allem aber können wir Eltern die Anforderungen unserer Gesellschaft heute wahrnehmen und mit dem Kind darüber sprechen. Dann können wir gemeinsam überlegen, inwieweit wir diesen Erwartungen nachgegeben wollen oder müssen.

    Förderung

    Schauen wir uns nun an, was Kinder herausfordert, welchen Lern- und Lebensaufgaben sie sich gerne stellen und warum sie dies tun. Kinder lernen gerne, mit viel Freude und Ausdauer:

    • Sachen, für die sie sich von selbst interessieren.
    • Dinge, die ihnen jemand (zu dem sie eine gute Beziehung haben) nahe bringen kann.
    • wenn sie sich selbst ein Ziel stecken konnten.
    • wenn sie sich in einer Gruppe wohlfühlen.
    • wenn sie einen Beitrag zum Wohle ihrer Gruppe leisten können.
    • wenn es Spaß macht.

    Zum Mitmachen und Mitdenken

    • Überlege gemeinsam mit Deiner Familie und insbesondere Deinem Kind, was Euch wirklich wichtig ist. Macht Euch frei von allzu hohen Erwartungen von außen.
    • Überlege mit Deinem Partner/Deiner Partnerin, welche Erwartungen Ihr selbst an das Kind haben und ob Ihr dadurch unbewusst Druck erzeugt. Sprecht gemeinsam über Eure Erziehungsziele.
    • Achte genau auf Dein Kind und seine Signale. Das Kind zeigt Dir, was es überfordert und belastet. Schon mit 3-jährigen Kindern können wir über dieses Thema sprechen. Frag einfach mal Dein Kind.
    • Das Kind zeigt Dir genauso auch, woran es Freude hat und was ihm leicht fällt, was es gerne erfahren und lernen möchte. Gib Ihm dieses „Futter“.
    • Vertraue auf die Signale Deines Kindes. Gib Deinem Kind das, was es wirklich interessiert. So wird es auf spielerische Art und Weise seinen Bedürfnissen entsprechend gefördert und ist gut gerüstet für ein glückliches Leben. Es trägt den eigenen Kompass dafür bereits in sich. Vertraue darauf!

    Und sonst noch

    Andere Bausteine

    Fördern im Alltag
    Fördern muss nicht teuer sein
    Signale der Überforderung
    Oasen im Alltag

    Literatur

    • Bergmann, Wolfgang: Lasst Eure Kinder in Ruhe! Gegen den Förderwahn in der Erziehung. Kösel Verlag. Louv, Richard: Das letzte Kind im Wald? Geben wir unseren Kindern die Natur zurück! Mit einem Vorwort von Gerald Hüther. Herder Verlag.
    • Weber, Andreas: Mehr Matsch! Kinder brauchen Natur. Ullstein Taschenbuch.

    Links

    “Familienflüsterer” Jesper Juul

    Videos

    Wie man Kinder & Jugendliche inspirieren kann – Prof. Dr. Gerald Hüther im Interview
    “Gehorsam macht krank” – Jesper Juul im Gespräch mit Teresa Arrieta 
    Prof. Dr. Gerald Hüther – Gelassenheit hilft: Anregungen für Gehirnbenutzer
    Wie lernen Kinder?  Prof. Dr. Gerald Hüther
    “Ich war nie in der Schule” – André Stern im Gespräch mit Teresa Arrieta 

  • Was erwarten Eltern von der Betreuungseinrichtung? Wie realistisch sind diese Erwartungen?

    Was erwarten Eltern von der Betreuungseinrichtung? Wie realistisch sind diese Erwartungen?

    Darum geht’s

    Viele Eltern haben nur sehr ungenaue Vorstellungen davon, was sie in der Zusammenarbeit mit der Betreuungseinrichtung erwartet, ob und inwieweit sie sich dort einbringen können.
    Umgekehrt hört man aus vielen Einrichtungen die Klage, dass Eltern ihre Kinder dort lediglich morgens abgeben, sich ansonsten aber wenig für die Arbeit der ErzieherInnen interessieren.
    In diesem Beitrag wollen wir die gegenseitigen Standpunkte transparenter machen und versuchen zu klären, was Eltern und Betreuungseinrichtung jeweils vom anderen erwarten (können).


    Gut zu wissen

    Was erwartet und braucht Ihr als Eltern, wenn Ihr Euer Kind in einer der Betreuungsformen anmeldet?

    Euer Kind geht bald zur Tagesmutter, zum Tagesvater oder in eine Krippe bzw. in die Kindertagesstätte?
    Im Folgenden erfährst Du, welche Erwartungen häufig von Eltern an die Einrichtungen gestellt werden:

    Verantwortung für das Kind übernehmen

    • vor Unfällen und unguten Erfahrungen schützen
    • Essen und Trinken
    • Wickeln oder bei der Toilette begleiten
    • Zähne putzen
    • Wunden und Verletzungen versorgen

    Kontakt mit anderen Kindern

    • guten Kontakt zu anderen Kindern
    • Freunde
    • Teilen
    • Toleranz
    • Empathie

    Erziehung des Kindes

    • höflicher Umgang
    • Konflikte lösen
    • Selbstbewusstsein
    • Grenzen akzeptieren

    Förderung des Kindes

    • Sprachschatz erweitern
    • Schuhe anziehen und binden
    • ausschneiden
    • innerhalb der Linien ausmalen
    • Fein- und Grobmotorik fördern
    • Musik und Musikinstrumente kennen lernen
    • kreative Techniken
    • falten
    • mit fremden Sprachen und Kulturen in Berührung kommen
    • Konzentration und Ausdauer fördern

    “Sauber, sicher, satt”

    Eltern möchten gerne, dass ihr Kind sich nicht schmutzig macht, dass ihm nichts passiert und dass es satt nach Hause kommt. Die Realität sieht anders aus:

    • Kinder machen sich gerne schmutzig und das ist auch stets mit einer sinnvollen Erfahrung verbunden. Kinder kneten, spielen im Sand und gerne im Matsch, sie malen und schütten Flüssigkeiten hin und her. Dass Kinder dabei nicht auf das Aussehen der Kleidung achten, ist gut so. Sie sollen sich ganz in die Tätigkeit vertiefen dürfen. Bei diesen Tätigkeiten schulen sie nicht nur ihre Feinmotorik, sondern erweitern auch ihre Wahrnehmung. Zieh Dein Kind am besten so an, dass es in Ordnung ist, wenn es schmutzig nach Hause kommt.
    • Kinder probieren Dinge aus, die sie noch nicht perfekt können – auch das ist gut so. Sie sollen sich selbst ausprobieren dürfen. Dass da auch manchmal etwas schief läuft, gehört dazu. Dass ein Kind sich z.B. auch einmal an einer Brennnessel verbrennt, ist eine Erfahrung, die es machen können sollte. Auch beim Klettern oder bei der Arbeit mit einem Messer und der Schere kann es Verletzungen geben. Die ErzieherInnen sind darauf bedacht, dass sich diese Verletzungen in Grenzen halten. Jedoch ist Kindheit auch ein Erfahrungsfeld, bei dem kleinere Unfälle dazu gehören. Eltern wollen gerne ihre Kinder ständig überwacht sehen. Das fördert jedoch nicht, selbstständig zu werden und Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Und beides wollen wir für unsere Kinder. Fang jetzt damit an und lass Dein Kind Erfahrungen durchleben. Erfahrungen die zu seinen natürlichen Tätigkeiten dazu gehören. Schütze Dein Kind dort, wo die Gefahren zu groß erscheinen. Gemäß dem Satz: So viel Aufsicht wie nötig und so viel Freiheit wie möglich!
    • Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder gerne gesunde Lebensmittel essen. Viele Eltern haben Angst, dass ihr Kind zu viel oder zu wenig isst. In den meisten Einrichtungen gibt es gesundes Essen für die Kinder. Hab Vertrauen in Dein Kind. Wenn es gesund ist, wird es sich die Nahrung suchen, die es gerade so dringend braucht. Frag bei den ErzieherInnen nach, wie die Essenssituation in der Einrichtung abläuft. Muss jedes Kind alles probieren oder dürfen sich die Kinder aussuchen, was sie essen werden? Komm mit den ErzieherInnen ins Gespräch darüber, was Du Dir für Dein Kind wünscht. Und sag Deinem Kind genauso deutlich, was Du Dir von ihm wünscht. Komm auch mit Deinem Kind darüber ins Gespräch. In der Regel holt sich jedes Kind das, was es an Nahrung braucht. Und wenn es einmal nicht satt ist, weil das Essen nicht nach seinem Geschmack war, macht das nichts, außer dass es eine Erfahrung mehr gemacht hat. Jetzt weiß Dein Kind, wie sich Hunger anfühlen kann.

    Gute Betreuungszeiten

    • an den jeweiligen Alltag der Familie angepasst
    • wenig Schließzeiten (Ferien)
    • für Notfälle flexible Angebote in der Einrichtung, die man kurzfristig dazu buchen kann

    Günstige Beiträge

    • staatlich subventioniert
    • nach Einkommen gestaffelt
    • Rabatt bei zwei Kindern aus einer Familie

    Wohnortnahe Betreuung

    • Weg ist gut zu bewältigen
    • öffentliche Verkehrsmittelanbindungen
    • Parkplatzmöglichkeiten
    • Freunde der Kinder wohnen in der Umgebung

    Allgemeine Informationen über die Einrichtung

    • Wie ist der Personalschlüssel im Verhältnis zur Kinderzahl?
    • Gibt es Integrationskinder?
    • Wie hoch ist der Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund?
    • Können die Eltern mitbestimmen?

    Erziehungsstil der Einrichtung

    • pädagogisches Konzept
    • Welches „Bild vom Kind“ haben die BetreuerInnen?
    • Mitbestimmung der Kinder an Projekten etc.
    • Eingewöhnungszeit
    • Übergang in die nächste Einrichtung (Schule oder Kiga)
    • besondere Aktivitäten (Waldtage, Weihnachtskonzerte, Ausflüge, Übernachtungen,…)

    Erziehungshilfe

    • Elternabende mit pädagogischen Themen
    • Elternsprechstunden
    • Erziehungsberatung bei Problemen
    • Zusammenarbeit mit anderen Fachstellen

    Austausch

    • Elterncafe oder Stammtisch
    • gemeinsame Aktivitäten mit Eltern und Kindern
    • „Tür und Angel“-Gespräche

    Informationen über die Abläufe

    • schriftliches Konzept
    • Elternbriefe (per Email)
    • Mitbestimmung der Eltern

    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Vielleicht ist es eine Anregung, aufgrund der Stichworte die eine oder andere Frage an Deine Wunsch-Einrichtung zu stellen.

    Bei Unstimmigkeiten mit der Einrichtung oder unklaren Erwartungen: Such das Gespräch mit der Leitung! Gerne wird man dort versuchen, die Zusammenarbeit für beide Seiten angenehm zu gestalten, das hilft Dir und Deinem Kind!


    Und sonst noch

    Andere Bausteine

    Welche Betreuungseinrichtung eignet sich für mein Kind?
    Was bietet die Betreuungsform/Einrichtung für die Eltern?

    Links

    Checkliste für Eltern: Kinder unter DREI in Kitas
    Kindergartenpädagogik
    Familienhandbuch – Kindertagesbetreuung
    Frühe Tagesbetreuung
    Familien-Wegweiser

  • Was bietet die Betreuungsform / Einrichtung für die Eltern?

    Was bietet die Betreuungsform / Einrichtung für die Eltern?

    Darum geht’s

    Viele Eltern haben nur sehr ungenaue Vorstellungen davon, was sie in der Zusammenarbeit mit der Betreuungseinrichtung erwartet, ob und inwieweit sie sich dort einbringen können.
    Umgekehrt hört man aus vielen Einrichtungen die Klage, dass Eltern ihre Kinder dort lediglich morgens abgeben, sich ansonsten aber wenig für die Arbeit der ErzieherInnen interessieren.
    In diesem Beitrag wollen wir aufzeigen, was Eltern von der Betreuungseinrichtung erwarten können.


    Gut zu wissen

    Die verschiedenen Betreuungsformen und Einrichtungen für Kinder können Eltern ein MIT-… bieten:

    MIT-Betreuung des Kindes

    • Das bedeutet, dass die Fachkräfte in den Einrichtungen Ihr Kind AUCH betreuen und dass sie Dir helfen, Dein Kind zu betreuen.
    • Es bedeutet NICHT, dass die Einrichtungen immer offen haben müssen, wenn Du selbst nicht betreuen kannst.

    MIT-Erziehung des Kindes

    • Das bedeutet, dass die Fachkräfte in den Einrichtungen Ihr Kind AUCH mit erziehen.
    •  Es bedeutet, dass Du Dich mit den ErzieherInnen austauschen kannst, was Dir wichtig bei der Erziehung Deines Kindes ist.
    • Es bedeutet NICHT, dass Du Dein Kind zu Hause nicht mehr erziehen musst.

    MIT-Bildung des Kindes

    • Das bedeutet, dass die Fachkräfte in den Einrichtungen Ihr Kind AUCH bilden, dass sie Deinem Kind auch Lernstoff zur Verfügung stellen.
    • Es bedeutet, dass Du Dich mit den ErzieherInnen darüber austauschen kannst, was Dein Kind besonders gut kann und was Deinem Kind besonders viel Spaß macht.
    • Es bedeutet NICHT, dass Du Deinem Kind nichts mehr beibringen solltest.

    MIT-Sozialisierung des Kindes

    • Das bedeutet, dass die Fachkräfte in den Einrichtungen Dein Kind AUCH zu sozialem Verhalten anregen, dass sie es in der Kindergruppe mit den anderen Kindern begleiten und Hilfestellungen geben, wenn es zu Konflikten kommt.
    • Über Konflikte und den Umgang damit kannst Du mit den ErzieherInnen sprechen.
    • Es bedeutet NICHT, dass Du Deinem Kind bei Konflikten nicht mehr helfen solltest.

    MIT-Förderung des Kindes

    • Das bedeutet, dass die Fachkräfte in den Einrichtungen Dein Kind AUCH fördern.
    • Die ErzieherInnen werden herausfinden wollen, was Dein Kind gerne tut, was ihm Spaß macht und ihm weitere Angebote in dieser Richtung anbieten.
    • Über die Art der Angebote in der Einrichtung kannst Du mit den ErzieherInnen ins Gespräch kommen.
    • Es bedeutet NICHT, dass Du Dein Kind nun nicht mehr fördern solltest.

    Zusätzlich bieten die Einrichtungen für Eltern auch noch:

    Erziehungsberatung, sowie Informationen und Kontakte zu weiteren Hilfsangeboten für die Eltern, wie z.B. den Kontakt zu der Erziehungsberatungsstelle, der Frühförderstelle oder dem Jugendamt (Jugendämter findet man über die Internetseite der Stadt oder des Landkreises).


    Erwartungen vonseiten der Einrichtung an die Familien:

    Es gibt verschiedene Träger für Kindereinrichtungen. Sie haben unterschiedliche Erwartungen an die Familien. Einige Erwartungen decken sich jedoch bei allen Einrichtungen.

    Alle Träger erwarten Folgendes von den Familien:

    • Vertrauen in die dortige Arbeit
    • Offenheit im Austausch miteinander
    • Mittragen des Konzeptes
    • Pünktlichkeit beim Bringen und Abholen
    • verbindliche Absprachen einhalten
    • zeitnahe Abmeldung bei Krankheiten und Urlaub
    • Beiträge pünktlich zahlen

    Hinzu kommen bei unterschiedlichen Trägern weitere Anforderungen und Möglichkeiten für die Familien. Erfrage diese Anforderungen bitte vor Vertragsabschluss, denn das wird sehr unterschiedlich gehandhabt. Die folgende Auflistung zeigt nur mögliche Anforderungen, es gibt auch noch weitere.


    Private Einrichtung (eingetragener Verein)

    • Elternmitarbeit z.B. beim Reinigen, Einkaufen, Mittagessen zubereiten oder bei der Betreuung
    • Mitgliedschaft im Verein
    • Engagement im Verein (z.B. auch als Vorstand der Betreuungseinrichtung)

    Freier Träger (AWO, DRK, etc.)

    • Mitgliedschaft im Verein
    • Engagement im Verein

    Staatlicher Träger (Gemeindekindertagesstätte, Stadtteilkrippe, etc.)

    • erster Wohnsitz in der Gemeinde bzw. Stadt

    Tagesmutter oder Tagesvater

    •   grundsätzliche Sympathie, da es sich in der Regel ja nur um eine Betreuungsperson handelt

    Kirchliche Einrichtung (evangelische Kinderkrippe, katholischer Kindergarten, freikirchlischer Hort, etc.)

    • Mitgliedschaft in der jeweiligen Kirche (ist oftmals KEINE Pflicht, frage danach!)
    • Mittragen der kirchlichen Werte
    • Bereitschaft, dass Dein Kind etwas zum Glauben der Gemeinschaft erfährt
    • kirchliche Feste werden mit den Kindern gefeiert
    • kirchliche Rituale werden praktiziert

    Alle Träger können ein besonderes pädagogisches Konzept in ihrer Einrichtung leben. Die gebräuchlichsten pädagogische Konzepte sind:

    • Montessori
    • Waldorf
    • Waldkindergärten
    • Situationsansatz
    • Freinet

    – etc.

    Welche Betreuungseinrichtung eignet sich für mein Kind?


    Wenn Deine Wunscheinrichtung solch ein pädagogisches Konzept vertritt, ist es gut, wenn Du für Dich im Vorfeld genau prüfst, ob Du hinter dem Konzept stehen kannst und willst. Lass Dir das schriftliche Konzept geben, lies es durch und stelle Fragen an die ErzieherInnen oder an die Leitung der Einrichtung.


    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Bei Unstimmigkeiten mit der Einrichtung oder unklaren Erwartungen: Such das Gespräch mit der Leitung! Gerne wird man dort versuchen, die Zusammenarbeit für beide Seiten angenehm zu gestalten, das hilft Dir und Deinem Kind!


    Und sonst noch

    Anderer Baustein

    Was erwarten Eltern von der Betreuungseinrichtung? Wie realistisch sind diese Erwartungen?

    Links

    Checkliste für Eltern: Kinder unter DREI in Kitas
    Kindergartenpädagogik
    Familienhandbuch – Kindertagesbetreuung
    Frühe Tagesbetreuung
    Familien-Wegweiser