Category: Meine Zeit mit meinem Kind: Alltag gestalten mit Liedern und Ritualen

  • Wie Rituale im Familienalltag helfen

    Wie Rituale im Familienalltag helfen

    Darum geht’s

    In diesem Baustein gibt es praktische Anregungen, wie Rituale nützlich eingesetzt werden können. Ganz ausführlich wird das am Beispiel der täglichen Körperpflege gezeigt.


    Gut zu wissen

    In der Hektik des Alltags geben Rituale sicheren Halt. Dinge, die immer wieder gleich ausgeführt werden, müssen nicht jedes Mal neu ausgehandelt werden.

    Was sind Rituale

    Beispiele für helfende Rituale:

    • Beim morgendlichen Verabschieden (Bringen zur Tagesmutter oder in den Kindergarten, zum Start des Schulwegs): eine Umarmung, Verlassen des Hauses und eine ganz bestimmte Stelle, an der die Eltern nochmals innehalten, sich zum Kind umdrehen und winken.
    • Bei der Körperpflege: ein ganz bestimmtes Lied zum Wickeln, immer das gleiche Spielzeug beim Baden, der Lieblingsduft beim Haarewaschen, ein Fingerspiel zum Nägelschneiden… .
    • Beim Essen: gemeinsamer Start des Essens mit einem „Gute-Appetit-Spruch“ oder einem Tischgebet.
    • Bei kleinen Verletzungen und Missgeschicken wie Hinfallen: Trostspruch, über die schmerzende Stelle pusten.
    • Beim abendlichen Heimkommen der Eltern von der Arbeit: Begrüßungsumarmung und dann einige Minuten Zeit für Mama oder Papa ganz allein zum Umziehen und Ankommen.
    • Beim abendlichen Zubettgehen: ganz bestimmter Ablauf von Ausziehen, Gute-Nacht-Geschichte und Schlaflied.
    • Für Eltern: ein Ritual, das nur Ihnen und Ihrer Entspannung dient, z.B. ein Schaumbad, ein abendlicher Spaziergang, Musik hören.

    Ausführlich eingehen wollen wir hier auf die Anwendung von Ritualen bei der Körperpflege.

    Gemeinsam verbrachte Zeit ist in vielen Familien knapp. Da kann es hilfreich sein, Körperpflege nicht als lästige Pflicht zu sehen, die schnell hinter sich gebracht werden muss, sondern sie mit liebevollen Ritualen zum Bestandteil des täglichen Miteinanders zu machen. Das Wickeln des Babys kann mit Singen und Spielen zu inniger Kommunikation werden.

    Eine freundliche Ansprache und ritualisierter, immer gleicher Ablauf zeigt dem Kind, was kommen wird: zum Beispiel, dass als nächstes Waschen oder Anziehen dran ist. Dieses Wissen führt dazu, dass das Kind aktiv am Geschehen teilnimmt und zum Beispiel die Arme ausstreckt.

    Mit zunehmendem Alter wird die ganz normale alltägliche Körperpflege eingeführt. Wenn der Forscherdrang des Kleinkinds dazu geführt hat, dass es schmutzig oder verschwitzt ist, ist Haarewaschen, Duschen oder Baden angesagt. Mit den ersten Zähnen kommt das Zähneputzen. Nicht immer funktioniert das alles selbstverständlich.

    Damit Körperpflege nicht zum Konfliktfeld wird, ist zunächst das Beispiel der Eltern wichtig, die vielleicht selbst ihre ganz eigenen Körperpflegerituale haben. Manchmal hilft auch, ein Spiel/ein Ritual einzuführen.

    Lehnt ein Kind alltägliche Bestandteile der Körperpflege wie Zähneputzen oder Haarewaschen ab, ist Sensibilität und Nachfragen gefordert. Vielleicht schmeckt die Zahnpasta nicht oder das Shampoo brennt. Es hilft, wenn das Kind das selbst aussuchen kann.



    Zum Mitdenken und Mitmachen

    • Welche Rituale gibt es bereits in Eurer Familie?
    • Mit welchem Ritual gestaltet Ihr den Abschied in den Kindergarten, in die Schule, an die Arbeitsstelle?
    • Gibt es ein Ritual, wenn sich Dein Kind verletzt hat oder Trost braucht? Welches?
    • Könnte die Einführung eines Rituals z.B. bei der Körperpflege Deines Kindes hilfreich sein?
    • Sammelt Eure Rituale in der Familie als Kraftspender für den Alltag!

    Und sonst noch

    Zur Bedeutung der Körperpflege für die Gesundheit des Kindes gibt es viele Hinweise im Internet, z. B.

    Kindergesundheit-info- Körperpflege von Kopf bis Fuß
    Familienhandbuch -Körperpflege bei Babys
    Zum Anziehen den Hampelmann

    weitere Links
    Familienhandbuch – Kindliche Entwicklung
    Video: Wo kleine Menschen groß werden

    Auf den Zusammenhang von Kommunikation, Beziehung und Körperpflege hat die ungarische Kinderärztin Emmi Pikler hingewiesen.

    Literatur

    • Pickler, Emmi: Friedliche Babys – zufriedene Mütter: Pädagogische Ratschläge einer Kinderärztin. Herder 2009
    • Pikler, Emmi; Tardos, Anna: Miteinander vertraut werden. Erfahrungen und Gedanken zur Pflege von Säuglingen und Kleinkindern. Arbor 2014

    Außerdem sind dem Thema zahllose Bilderbücher gewidmet. Hier eine Auswahl:

    • Grimm, Sandra: Jakob, Haare waschen! Carlsen 2013 (Alter: 12 Monate – 4 Jahre)
    • Geisler, Dagmar: Plitsch, platsch, Badespaß! Oetinger 2006 (Alter: 2 – 4 Jahre)
    • Carolat, Greta; Mais, Susanne: Komm Haare waschen, Buddy Bär! Arena 2016 (Alter: 3 – 6 Jahre)
    • Reider, Katja: Mein erstes Zahnputzbuch. Ravensburger 2011 (Alter: 2 – 4 Jahre)
    • Banser, Nele: Jakob und seine Zahnbürste. Carlsen 2004 (Alter: 2-3 Jahre)
    • Grimm, Sandra: Blitzeblank sind alle meine Zähne. Arena 2017 (Alter: 3 Jahre)
  • Alle Jahre wieder: Rituale und Lieder im Jahresverlauf

    Alle Jahre wieder: Rituale und Lieder im Jahresverlauf

    Darum geht’s

    Feste und Feiern sind wichtige Daten im Jahresverlauf und werden von eigenen Ritualen begleitet. In diesem Baustein erhältst Du eine umfassende Übersicht über die Feste im Jahresverlauf und viele Anregungen zum Feiern mit der Familie.


    Gut zu wissen

    Kinder begegnen im Laufe eines Jahres vielen Symbolen und Bräuchen, die auf bestimmte Zeiten oder Feste hinweisen. Oftmals sind sie allerdings kommerzialisiert und einseitig auf Konsum ausgerichtet. Dann löst der Osterhase übergangslos die Faschingsdeko ab und das Weihnachtsgebäck ist ab September erhältlich.

    Doch was steckt wirklich dahinter? Feste und Festzeiten wollen im Jahresverlauf gefeiert werden. Die damit verbundenen Rituale sind oft an tiefe Emotionen geknüpft und wichtige Eckpunkte im Familienleben. Sie werden freudig erwartet, geben Beständigkeit und zeigen dabei das stetige Voranschreiten im Lebensverlauf; am deutlichsten in der jährlichen Geburtstagsfeier.

    Jede Familie hat ihre eigenen Festrituale, die gestaltet werden wollen. Feste können aber auch in Stress ausarten. Dann ist ein Besinnen auf das Wesentliche angesagt, auf den Wunsch zusammen zu sein, Gemeinsamkeit zu erleben, Freude zu schenken. Da ist weniger oft mehr.

    Wir geben Informationen und Anregungen zu folgenden Festen:

    • Advent

    Ende November bzw. Anfang Dezember beginnt die Adventszeit und damit das christliche Kirchenjahr. Advent heißt wörtlich übersetzt “Ankunft”. Im Advent warten die Christen auf die Geburt Jesu und bereiten sich auf dieses Fest vor. Der Adventskranz mit seinen vier Kerzen zeigt uns: Vier Wochen dauert das Warten bis zum Weihnachtsfest. … mehr

    • Nikolaus

    Am Beginn der Adventszeit – am 6. Dezember – wird das Fest des heiligen Nikolaus gefeiert. Es ist mit vielen verschiedenen Bräuchen verbunden. Meistens tritt der Nikolaus als Gabenbringer auf; er beschenkt Kinder und Erwachsene, kommt zu Besuch oder steckt heimlich und ungesehen Geschenke in aufgestellte Stiefel vor der Tür. … mehr

    • Weihnachten

    In den meisten Familien ist Weihnachten neben den Geburtstagen das wichtigste Fest. Auch viele Menschen, die keinen engen kirchlichen Bezug haben, feiern es und genießen das Zusammensein. In verschiedenen Teilen der Erde gibt es ganz unterschiedliche Weihnachtsbräuche, auch unterschiedliche Tage, an denen das Fest begangen wird. … mehr

    • Silvester und Neujahr

    Wenn ein altes Jahr zu Ende geht und ein neues Jahr beginnt, ist das eine gute Möglichkeit, mit Kindern über die vergangenen Erlebnisse nachzudenken und Wünsche fürs neue Jahr zu formulieren. … mehr

    • Fasching und Fastenzeit

    Fasching und Fastenzeit sind zwei gegensätzliche Zeitabschnitte: … mehr

    • Ostern

    Ostern ist das Hauptfest der Christen: Es ist der Abschluss der Karwoche und die Feier der Auferstehung Jesu. Das Osterfest ist von allen christlichen Festen das erste und ursprünglichste. Es gibt viele beliebte Bräuche dazu: Osterhasen und Ostereier kennt jeder, oft werden Ostersträuße geschmückt, in manchen Gegenden gibt es Osterfeuer. … mehr

    • Erntedank

    Das Erntedankfest wird an dem ersten Sonntag im Oktober gefeiert. Im religiöse Sinn wird Gott, dem Geber aller Gaben, für die Ernte gedankt; doch auch für den Lebensunterhalt, den Arbeitsplatz, die gesicherten Lebensumstände. Erntedank kann auch ein Dankfest für die schönen Erfahrungen im Leben sein. … mehr

    • Halloween/Allerheiligen

    Seit einigen Jahren erfreut sich das Halloween-Fest großer Beliebtheit. Am Abend des 31. Oktober ziehen Kinder, die als Hexe, Gespenst oder Vampir verkleidet sind, von Haus zu Haus und fordern mit dem Spruch „Süßes oder Saures!“ Süßigkeiten. … mehr

    • Allerseelen

    Auch die Gedenktage an die Verstorbenen gehören nicht nur zum Kirchenjahr, sondern können ein wichtiges Ritual im Familienleben sein, wenn es einen Trauerfall gegeben hat. So hat ein Innehalten und Gedenken an einen Verstorbenen einen besonderen Platz. … mehr

    • St. Martin

    Am 11. November ziehen Erwachsene und Kinder mit Laternen durch die Straßen und singen Lieder. An einem Feuer wird die Martinsgeschichte vorgelesen oder gespielt. Das Thema „Teilen“ steht im Mittelpunkt. … mehr

    • Geburtstagsfeier

    Einmal im Jahr hat jede/r einen ganz besonderen Tag: den Geburtstag. So ein Ehrentag soll entsprechend gefeiert werden. Hier findest Du Ideen und Anregungen rund um den Geburtstag. … mehr


    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Welche Feste im Jahresverlauf sind Dir wichtig? Wie möchtest Du diese Fest mit Deiner Familie feiern?

    Feste sollen Freude machen und nicht zur Belastung werden. Damit sie zur Bereicherungen des familiären Miteinanders und nicht zu zusätzlichem Stress werden, gilt daher bei allen Festen und Feierlichkeiten: Weniger ist mehr – bewusst auswählen, was wirklich zur Familie passt.

    Es lohnt sich, im Vorfeld eines Feiertags über Wünsche und Erwartungen nachzudenken: was will ich – und was nicht.

    • Wer plant und organisiert das Fest? Können bereits die Vorbereitungen zu einer Freude für die ganze Familie werden und damit gleichzeitig Aufgaben delegiert werden?
    • Was ist wirklich nötig, um das Fest schön zu gestalten? Worauf kann verzichtet werden?
    • Wie gehen wir mit Besuchen und Einladungen um? Zu wem wollen wir hinfahren? Welcher Besuch kann vielleicht auch verschoben werden?
    • Wie viele Gäste laden wir ein? Gerade an Kindergeburtstagen kann die Hauptperson durch ein Zuviel an Besuch und Trubel leicht überfordert werden.
    • Wie viel kann und will ich für ein Fest ausgeben?

    Und sonst noch

    Die eigentlich christliche Bedeutung ist bei einigen Festtagen in den Hintergrund getreten. Sie werden ohne diesen Bezug begangen, oft auch nur als willkommene freie Tage genutzt.

    Doch was steht eigentlich dahinter:

    Nikolaus
    Ostern
    Halloween/Allerheiligen
    Allerseelen
    St. Martin
    Der Kindergeburtstag gehört zu den Höhepunkten im familiären Jahresverlauf.
    Hier einige Anregungen


    Literatur

    • Peters, Claudia; Peters, Ulrich: Das große Haus-Familien-Feste-Feierbuch: Dann wird das Leben wie ein Fest! Schwabenverlag 2007
    • Raude-Gockel, Martina: Das große Buch der Rituale: Den Tag gestalten. Das Jahr erleben. Feste feiern. Ein Familienbuch. Kösel 2007
    • Wilhelm, Katharina: Rica und das Weihnachtsabenteuer. Ein Folien-Adventskalender zum Vorlesen und Gestalten eines Fensterbildes. Kaufmann 2017
    • König, Hermine; Anode, Eva: Das große Jahreshoch für Kinder: Feste feiern und Bräuche neu entdecken. Kösel 2007
    • Schupp, Renate: Ostern (Rica erzählt). Kaufmann 2019
  • Wenn Kinder nach dem Sinn des Lebens fragen – Religiöse Erziehung

    Wenn Kinder nach dem Sinn des Lebens fragen – Religiöse Erziehung

    Darum geht’s

    Kinder können tiefsinnige Fragen nach Gott und der Welt, Leben und Tod stellen. Der folgende Baustein gibt Anregungen zur religiösen Erziehung von Anfang an und stellt Rituale, Gebete und Lieder vor, die durch den Tag begleiten.


    Gut zu Wissen

    Fragen nach Gott sind Fragen nach dem Leben, nach Angst und Vertrauen, nach Nähe und Distanz, nach Ablehnung und Anerkennung, nach Streit und Versöhnung, nach Werden und Vergehen. Diese Fragen werden von Kindern im wahrsten Sinne des Wortes „Grund-legend“ gestellt; dabei stehen vor allem fünf Fragen im Vordergrund:

    1) Wer bin ich und wer darf ich sein? – die Frage nach sich und dem Sinn des Lebens
    2) Warum mußt du sterben? – die Frage nach Tod und Leben
    3) Wo finde ich Schutz und Geborgenheit? – die Frage nach Gott
    4) Warum soll ich andere gerecht behandeln? – die Frage nach dem Grund ethischen Handelns
    5) Warum glauben manche Kinder an einen anderen Gott? – die Frage nach der Religion der anderen

    Auch wenn Ihr als Eltern bei der Beantwortung religiöser Fragen selbst Zweifel, Unsicherheit oder Unkenntnis erleben, solltest Du bereit sein, ernsthaft auf die Fragen der Kinder einzugehen und gemeinsam darüber nachdenken und reden.

    Religiöse Erziehung heißt zunächst, dass Du Dein Kind mit hineinnimmst in die eigene Gedankenwelt und Wertvorstellungen, in die Hoffnung, die Dich bewegt, und in die Liebe, mit der Du das Zusammenleben in der Familie gestaltest. Auch das Kennenlernen von religiösen Geschichten, Gebeten, Ritualen und Liedern gehört dazu, denn nur zu dem, was ein Kind kennengelernt hat, kann es später im Leben einen Standpunkt finden.


    Religiöse Rituale

    Die heutige Zeit ist oft geprägt von vielen Terminen, neuen Reizen und hohen Alltagsanforderungen, welche auch automatisch Auswirkungen auf das Familienleben haben. Rituale treten dabei immer mehr in den Hintergrund, da es immer schwieriger wird, mit allen Familienmitgliedern zu festen Zeiten zusammenzukommen. Gemeinsame Mahlzeiten und feste Zubettgeh-Zeiten der Kinder variieren, da die verschiedenen Termine von Kind und Eltern die Regelmäßigkeit nicht mehr zulassen.

    Doch Kinder haben vermehrt das Bedürfnis nach gewohnten, rituellen Elementen im Tagesablauf. Jeden Tag müssen neue Erlebnisse verarbeitet und neue Alltagssituationen gemeistert werden. Daher laden wir Dich ein, verschiedene Rituale kennenzulernen und sie wieder vermehrt in den Alltag zu integrieren. Das gibt sowohl den Kindern als auch Ihnen als Eltern eine sichere Struktur und Geborgenheit.

    Religiöse Rituale wie ein Gebet oder ein Lied zu bestimmten Tageszeiten und Anlässen schaffen Halt und Sicherheit. Guten Morgen!-Rituale, Guten Appetit!-Rituale und Gute Nacht!-Rituale gibt es hier!

    • Kinder wachsen mit dem Zuspruch auf, dass sie so, wie sie sind, von Gott geliebt und angenommen sind.
    • Kinder wachsen mit der Gewissheit auf, dass sie sich jederzeit an Gott wenden und um Hilfe bitten können.
    • Kinder wachsen mit dem Zutrauen auf, sich von Gott durch den Tag begleiten zu lassen und mit ihm den Tag zu beenden.


    Warum Beten?

    • Beten erzeugt ein Gefühl von geliebt werden und geborgen sein
    • Beten gibt Halt und Trost in verschiedenen Situationen des Lebens
    • Beten bietet uns tägliche „stille Zeit“
    • das Kind fühlt sich mit Ängsten, Sorgen und Fehlern angenommen
    • Beten am Tisch zeigt uns, dass Essen mit Gemeinschaft zu tun hat und zeigt Dankbarkeit gegenüber einem fürsorgenden Gott
    • das Abendgebet erleichtert den Übergang vom Tag zur Nacht


    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Jede Familie hat ihren eigenen Weg. Eltern können ganz unterschiedliche eigene Erfahrungen mir religiöser Erziehung haben oder wurden als Kinder selbst nicht religiös erzogen. Vielleicht sind sie später mit dem Glauben in Berührung gekommen oder er ist im Laufe des Erwachsenwerdens in den Hintergrund getreten.

    • Welche Erfahrungen bringst Du mit?
    • Welche Form der religiösen Erziehung könnte für Deine Familie passen?: Bestimmte Rituale? Symbole? Geschichten aus der Bibel oder Gebete? Vielleicht ganz spielerisch eingeführt?
    • Mit wem kannst Du Dich über solche Fragen austauschen?

    Und sonst noch

    Der Tischgebete-Toaster

    Der originelle Tischgebete-Toaster mit 50 Gebeten! Die Gebete stehen auf Pappscheiben in Toastbrotform und können per Tastendruck aus dem Kunststofftoaster hochgeschleudert werden. Ein Spaß für die ganze Familie und neue Impulse für das Gebet vor dem Essen!

    Literatur – Kinderbibeln

    • Mathias Jeschke: Komm, lass uns feiern: Die Bibel für Kinder mit Fragen zum Leben. Deutsche Bibelgesellschaft 2011
    • Delval, Marie-Hélène; Schindler, Regine: Im Schatten deiner Flügel: Psalmen für Kinder. Fischer Sauerländer Verlag 2015.
    • Schneider, Antonie: Mein großes Bibel-Wimmelbuch. Coppenrath 2012
    • Spangenberg, Peter: Die KleineUndGroßeLeuteBibel. Schwabenverlag 2010
    • Oberthür, Rainer: Die Bibel für Kinder und alle im Haus: Erzählt und erschlossen von Rainer Oberthür. Kösel 2007

    Literatur – Religiöse Erziehung:

    • Arnold, Monika; Bäcker-Braun, Katharina: Religiöses Erleben von Anfang an: Rituale, Spiele und Lieder für Krippe, Kita und Eltern-Kind-Gruppen. Don Bosco-Verlag 2011
    • Anderen, Sabine: Das Elternbuch – wie unsere Kinder geborgen aufwachsen und stark werden, 0 – 18 Jahre. Beltz-Verlag 2011
    • Laubach, Thomas: Mit Gott und der Welt reden – Warum beten (nicht nur) Kindern guttut. Schwabenverlag 2010
    • Franz, Margit: Hauptsache Wertebildung – Mit Kindern Werte erleben und entwickeln. Don Bosco-Verlag 2010
    • Käßmann, Margot: Wie ist es so im Himmel? Kinder fragen nach Gott und der Welt. Herder Verlag 2009
    • Schweitzer, Friedrich: Lebensgeschichte und Religion: Religiöse Entwicklung und Erziehung im Kindes- und Jugendalter. Gütersloher Verlagshaus 2001

    Literatur – Familienbücher:

    • Peters, Claudia; Peters, Ulrich: Das große Haus-Familien-Feste-Feierbuch: Dann wird das Leben wie ein Fest! Schwabenverlag 2007
    • Schroeter-Rupieper, Mechthild: Für immer anders – Das Hausbuch für Familien in Zeiten der Trauer und des Abschieds. Patmos-Verlag 2020
  • Gemeinschaft erleben in Eltern-Kind-Gruppen

    Gemeinschaft erleben in Eltern-Kind-Gruppen

    Darum geht’s

    In diesem Baustein wird erläutert, wie der Besuch von Eltern-Kind-Gruppen das Familienleben bereichern kann.


    Gut zu wissen

    Mit der Geburt des ersten Kindes ordnen sich oft für junge Eltern ihre eigenen Interessen und sozialen Beziehungen neu. Beruf und Hobbys treten ein Stück in den Hintergrund, es gibt vielleicht weniger Gemeinsamkeiten mit dem bisherigen Bekanntenkreis und nichts ist spannender als das eigene Baby.

    Eltern haben heute vielfältige Möglichkeiten von angeleiteten Aktivitäten mit ihrem Baby und Kleinkind. Eltern-Kind-Gruppen sind breit angelegt und konzentrieren sich nicht auf die Förderung eines bestimmten Bereichs. Hier haben Mütter und Väter die Möglichkeit andere Eltern kennenzulernen und können sich mit ihnen über ihre neue Lebenssituation austauschen und sich gegenseitig unterstützen.

    Babys und Kleinkinder können erste soziale Kontakte zu Gleichaltrigen im Beisein ihrer vertrauten Bezugsperson knüpfen. In Anwesenheit seiner Mutter oder seines Vater fühlt sich ein Kind sicherer und verhält sich in seinem Sozialverhalten gegenüber anderen Kindern und in seinem Erkundungsverhalten aktiver.

    Eltern-Kind-Gruppen gibt es in verschiedenen Formen: als offene Treffs oder geleitete Gruppen, manche nach einem bestimmten Konzept wie PEKiP, FABEL oder nach dem Pikler-Ansatz. Alle diese Gruppen haben stets die Bedürfnisse von Eltern und Kindern im Blick, denn dass es den Eltern gut geht, sie sich in ihrer neuen Rolle wohl und sicher fühlen, ist Voraussetzung für ein gelingendes Familienleben. Jedes Kind wird in seiner Einzigartigkeit gesehen.

    In einer angeleiteten Gruppe gibt es die Möglichkeit die vielen Fragen, die in sich rund ums Kind stellen mit einer Fachkraft zu besprechen, manchmal wird zur Beobachtung des Kindes angeleitet und immer gibt es viele Anregungen zur Beschäftigung mit dem Kind, wie Singen und Fingerspiele.

    Sind die Kinder dann ein wenig älter, gibt es viel zu entdecken, zu erleben und Sozialverhalten kann in einem vertrauten Raum mit bereits bekannten Kindern erlernt werden.


    Eltern-Kind-Gruppen gibt es in Kirchengemeinden, Familienbildungsstätten, Mütter- und Familienzentren und Mehrgenerationenhäusern. Weitere Informationen findest Du unter: Familienbildungstätten in Hessen

    In vielen Eltern-Kind-Gruppen wird gesungen, denn:

    • Eltern haben so die Möglichkeit Lieder kennenzulernen
    • sie werden zum Singen ermutigt
    • das gemeinsame Singen stärkt das „Wir-Gefühl“ in der Gruppe
    • es regt die Kinder zum Nachahmen an
    • die Gruppe hat eine gemeinsame Stimme und fühlt sich wohl miteinander

    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, mit Deinem Baby eine Eltern-Kind-Gruppe zu besuchen? Probiert es einfach mal aus, Ihr werdet sicher viel Spaß dabei haben!


    Und sonst noch

    Literatur

    • Höltershinken, Dieter; Scherer, Gertrud: PEKiP Das Prager-Eltern-Kind-Programm. Dortmunder Beiträge zur Pädagogik 2011
    • Polinski, Liesel: PEKiP: Spiel und Bewegung mit Babys. Rowohlt Verlag 2019
    • Pulkkinen, Anne: PEKiP: Babys spielerisch fördern. GU Verlag 2014

    Links

    Familienatlas – Familienzentren in Hessen
    Mehrgenerationenhäuser
    Pikler Hengstenberg
    Fabelkurs
    Pekip
    Pikler Pädagogik

  • Wie Beobachtung hilft, das Kind besser kennenzulernen

    Wie Beobachtung hilft, das Kind besser kennenzulernen

    Darum geht’s

    Natürlich kennen alle Eltern ihre Kinder. Doch manchmal können sie im Alltagsstress die kleinen Dinge, die die Kinder beschäftigen, nicht richtig wahrnehmen oder Vorannahmen versperren den Blick. In diesem Baustein stellen wir eine Methode vor, wie Eltern lernen können, ihr Kind noch besser zu verstehen.


    Gut zu wissen


    Was bedeutet gezielte positive Beobachtung?

    Die volle Aufmerksamkeit ist beim Kind. Nichts lenkt ab.
    Wer beobachtet, steht nicht in Interaktion mit dem Kind. Nicht mitspielen, anfeuern oder eingreifen, außer bei Gefahr.
    Der Beobachtende ist ganz unvoreingenommen. Er oder sie hat einen freien Kopf ohne Erwartungen, Befürchtungen, Vergleiche.
    Die Leitfrage lautet ganz einfach: Was macht das Kind gerade? Was macht es von sich aus gerne? Wie geht es ihm dabei?

    Im Zentrum der Beobachtung stehen nicht die großen Entwicklungsschritte (sitzen, krabbeln, laufen etc.) sondern die Wahrnehmung von (scheinbaren) Kleinigkeiten und vor allem Erkundungsverhalten oder Sozialverhalten.

    Lernen und Entwicklung kann nur stattfinden bei Wohlbefinden und Engagiertheit. Wohlbefinden ist ein Zustand der inneren Ruhe und Entspannung. Es ist ganz deutlich, dass es dem Kind bei der Beschäftigung gut geht. Engagiertheit bedeutet: Ausdauer, ganz in etwas vertieft zu sein, es immer wieder versuchen, eigene Lösungen suchen.

    Gezielte positive Beobachtung erfordert zunächst etwas Übung. 5- 10 Minuten Beobachtungszeit pro Tag reichen völlig aus.

    Eltern, die diese Methode anwenden, können lernen ihr Kind mit anderen Augen zu sehen. Sie können sich besser in ihr Kind hineinversetzen und sehen neben den großen Entwicklungen auch die vielen kleinen Fortschritte und Erlebnisse, die ihr Kind Tag für Tag macht.

    Das Kind erfährt Wertschätzung durch die ungeteilte Aufmerksamkeit des Beobachtendens. Eltern lernen sein Verhalten besser verstehen, wenn sie die Dinge kennen, die es mit Wohlbefinden und Engagiertheit tut. Sie entwickeln mehr Zutrauen in die Fähigkeiten ihres Kindes und erleben, wie seine Erfahrungswelt und seine selbstständigen Möglichkeiten wachsen.

    Gezielte positive Beobachtung fördert so die Beziehung zwischen Eltern und Kindern und kann zu einer Quelle der Freude werden.


    Zum Mitmachen und Mitdenken

    Probiere die Methode der gezielten positiven Beobachtung doch einfach mal aus:
    Konzentriere Dich ganz darauf, was Dein Kind gerade tut. Sieh sein Verhalten ganz unvoreingenommen und zunächst ohne Interpretation oder Wertung. Achte auf kleine Schritte. Freue Dich, wenn Du bei deinem Kind Begeisterung und Wohlbefinden erkennst. Vielleicht magst Du solch schöne Momente aufschreiben oder Dich mit jemandem darüber austauschen?


    Und sonst noch

    Literaturhinweise

    • Garstiger, Silvia: Früheste Beobachtung und Dokumentation: Bildungsarbeit mit Kleinstkindern. Westermann Lernspielverlage 2013
    • Gerber, Magda: Dein Baby zeigt Dir den Weg. Arbor 2007

    Links

    Unsere Kinder
    Weiteres Informationsmaterial kann kostenlos beim Bundesamt für gesundheitliche Aufklärung bestellt bzw. heruntergeladen werden.

    Youtube-Videos

    Wie lernen am besten gelingt – Gerald Hüther
    Das Schuhband. Ein Kind lernt selbst Schuhe binden
    Kurzfilm U3-Betreuung im Wald
    Alltag bildet “Kleinigkeiten lernen in einer Kita”
    Das selbstorganisierte Kind – Hirnforscher Gerald Hüther