Tag: gemeinsam Singen

  • Warum (selbst) singen?

    Warum (selbst) singen?

    Darum geht’s

    In diesem Baustein wird gezeigt, warum es wichtig ist, mit Kindern selbst zu singen. Viele Beispiele zeigen, welche Bedeutung Singen in der Familie hat. Jede(r) ist eingeladen, für sich selbst gute Gründe zum Singen zu finden.


    Gut zu wissen

    Im Alltag einer jungen Familie gibt es jede Menge zu tun: Der tägliche Ablauf rund um Kochen, Wickeln, Wäschewaschen ist zu organisieren, das Kind braucht viel Aufmerksamkeit, vielleicht besondere Förderung oder Unterstützung, die Betreuung ist rechtzeitig zu überlegen und der Anschluss an den Beruf soll irgendwie auch gehalten werden. Ganz zu schweigen von Wünschen an Partnerschaft, Freunde, Hobbys, gar Zeit für sich selbst.

    Und jetzt auch noch SINGEN? Warum das denn? “Es gibt doch wundervolle DVDs mit Musik,  und Spielzeug, das Melodien auf Knopfdruck produziert.” “Meine Stimme ist schrecklich – Texte kann ich auch nicht – selbst singen: das ist nichts für mich.” – So könnten Mütter und Väter denken, denen bisher der Zugang zum Singen versperrt war.


    Miteinander Singen ist Nähe und Kommunikation. Wer zusammen singt, steht in Beziehung zueinander, macht gemeinsam etwas Schönes. Das fördert auch die enge Bindung zwischen Eltern und Kindern.


    Singen kann beruhigen und trösten. Singen in ein Ritual einzubinden, gibt Kindern Halt und Sicherheit. Singen lenkt ab und verbessert die Laune. Aggression und Singen schließen einander aus. In einem gängigen Spruch, der ursprünglich aus einem alten Volkslied stammt, heißt es: Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder. Durch Singen wird ein Signal gegeben: z. B. zum Zusammenkommen, zum zur-Ruhe-Kommen, zum Verabschieden. Lieder markieren so die Übergänge im Tagesverlauf und geben Struktur und Verlässlichkeit.

    Singen fördert die Sprachentwicklung und unterstützt das Erlernen von Begriffen. Lieder können zu Wurzeln zurückführen und sind eine Brücke zwischen den Generationen. Großeltern können wunderbare Mitsinger sein, auch wenn sie vielleicht nicht mehr so mobil sind. Lieder und gemeinsames Singen kann Menschen aus aller Welt verbinden. Singen fördert Kreativität, Spontanität und das Selbstbewusstsein. Dabei wird ganz viel gelernt. Anlässe wie Geburtstage, Advent, Weihnachten werden durch die passenden Lieder in ihrer Besonderheit unterstrichen. Singen ist immer und überall verfügbar. Es ist keine Ausrüstung dafür erforderlich. Und es kostet nichts.

    Singen macht Freude. Wer nicht darin geübt ist, braucht vielleicht ein bisschen Überwindung. Aber dann macht es der ganzen Familie großen Spaß – probier es aus!

    Der Übergang vom Singen zum Spielen ist oft fließend. Da gibt es viele Möglichkeiten für Zubehör, wie Handpuppen, Dinge, die Geräusche erzeugen oder auch Selbstgebasteltes.




    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Singt Ihr schon in Eurer Familie? Dann weiter so! Eure Kinder werden viel Spaß dabei haben. Falls Ihr noch nicht singt: Probiert es doch einfach mal aus! Singen kann jeder, es ist einfach und kostenlos – also viel Spaß dabei!


    Und sonst noch

    Keine Lust alleine mit den Kindern zu singen?

    • In den meisten Eltern-Kind-Gruppen wird gesungen. An manchen Orten gibt es auch spezielle Musikgruppen für Eltern mit Babys.
    • Wie Lieder zur Beruhigung beitragen und die Eltern-Kind-Bindung stärken, wird in einem gesonderten Baustein erklärt.
    • Lieder spielen auch bei religiöser Erziehung und den Festen im Jahresverlauf eine große Rolle. Darüber finden Sie in weiteren Bausteinen Informationen.
    • Auch den Zusammenhang zwischen Singen und Sprachentwicklung können Sie sich in einem Extra-Baustein näher ansehen.
    • Keine Ahnung von Liedtexten? Unser Quiz lädt ein, mit viel Spaß zu lernen.

    Links

    Bedeutung von Singen und Musik, gestaffelt nach Lebensalter
    Lieder und Texte – mit Karaoke-Möglichkeit zum selber Singen
    Die Carusos
    Die schönsten Kinderlieder zum Mitsingen: Texte und Noten

    Videos
    Kinderlieder zum Mitsingen
    Kinderlieder zum Mitsingen und Bewegen

  • Was hat Singen mit Sprechen lernen zu tun?

    Was hat Singen mit Sprechen lernen zu tun?

    Darum geht’s

    In diesem Baustein geht es darum, wie die Kommunikation zwischen Eltern und ihrem Baby oder Kleinkind auf die Entwicklung der Sprache wirkt und welche Rolle Singen dabei spielt.


    Gut zu wissen

    Beziehungsverhalten ist die “Wiege der Sprache”

    In den ersten zwei Lebensjahren kommunizieren das Baby/Kleinkind und seine Eltern fast ausschließlich durch Körpersprache. Die Körpersprache schafft die Beziehung zwischen dem Kind und den Eltern. Eingebettet in diese Beziehung entwickelt sich die gesprochene Sprache.

    Generell ist unter Kommunikation nicht nur die gesprochene Sprache zu verstehen, sondern wir teilen uns anderen Menschen auch durch die sogenannte nonverbale Kommunikation mit, die insbesondere Säuglinge und Kleinkinder intensiv wahrnehmen. Dazu gehören:

    • Körperhaltung
    • Mimik
    • Blickverhalten
    • Ton-/Stimmlage
    • Berührung
    • Ausdünstung/Körpergeruch

    Säuglinge zeigen ihr Befinden durch Blickverhalten, Mimik, Körperhaltung und/oder Schreien. Wichtig ist, dass die Eltern angemessen und feinfühlig auf die Signale des Babys reagieren.


    Sprachverständnis vor dem ersten Lebensjahr

    In den ersten fünf Lebensmonaten bilden Babys verschiedenster Kulturkreise und auch gehörlose Babys die gleichen Laute. Erst danach beginnt es mit der Nachahmung von Sprachlauten und ahmt die Sprachmelodie nach.


    Sprachverständnis nach dem 6. Lebensmonat

    Nach dem 6. Lebensmonat beginnt das Baby, sich die Laute der Umgangssprache anzueignen und es ahmt die Sprachmelodie nach. Aus Kettenlauten ma-ma-ma, pa-pa-pa entwickelt es die ersten Wörter, die es zuerst zufällig, dann aber personenbezogen benutzt oder aber auch zum Ausdruck z.B. von Hunger benutzt. Die ersten Wörter beziehen sich ebenfalls auf Gegenstände und Handlungen. Für das Baby ist es schön und wichtig , wenn die Eltern dem Baby eine handlungsbezogene Sprache vermitteln, d.h. das was sie ansprechen sollte das Baby sehen, hören oder fühlen können.


    Sprachverständnis gegen Ende des ersten Lebensjahres und im 2. Lebensjahr

    Kleinkinder verstehen mehr als sie selbst in Worten ausdrücken können. Gegen Ende des ersten Lebensjahres kennt das Baby/Kleinkind Gegenstände und Personen, mit denen es täglich in Berührung kommt beim Namen. Im zweiten Lebensjahr lernt es die Bezeichnung von Handlungen (Anziehen, Schlafen, Essen) und räumlichen Beziehungen (auf, in, unter) kennen. Die ersten Zweiwortsätze beginnt ein Kind mit 15 bis 42 Monaten zu sprechen.


    Lieder für Babys/Kleinkinder:

    Lieder sind eine wunderbare Möglichkeit auf verschiedene Weise mit dem Baby zu kommunizieren. Beim Singen einfacher Laute wird das Baby zum Mitmachen angeregt. Unterschiedliche Sprachmelodien geben Abwechslung, ein immer gleiches Lied schafft Vertrauen und Beruhigung. Mit Liedern können Begriffe und Zusammenhänge sprachlich erfasst werden und Emotionen ausgedrückt werden.

    Für ein Baby ist es besonders schön, wenn es ein Lied nicht nur hört, sondern auch das Gesicht dazu sieht, wenn wir ihm etwas vorsingen. Denn das wichtigste soziale Signal des Babys ist sein Blickverhalten. Säuglinge haben ein angeborenes Interesse an menschlichen Gesichtern.

    Babys und Kleinkinder haben oft eine besondere Freude dabei, Tierlaute nachzuahmen. Ihren sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten liegt das Nachahmen von Tierlauten noch näher als die namentliche Bezeichnung der Tiere.


    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Wie reagiert Dein Baby, wenn Du mit ihm singst? Gibt es vielleicht Laute, die es besonders gerne nachahmt? Mit einfachen Melodien kannst Du die Lautäußerungen Deines Kindes aufgreifen.

    Vielleicht hast Du schon beobachtet, wie viel Dein Kind versteht, wenn Du mit ihm singst. Gesten können die gesungenen Worte unterstreichen, z. B. für oben und unten oder ich oder du.


    Und sonst noch

    Literatur

    Largo, Remo: Babyjahre. Die frühkindliche Entwicklung aus biologischer Sicht. München

    Links

    Hessisches Sozialministerium: Sprachentwicklung und Sprachförderung bei Kindern
    Der Weg zur Sprache- erste Laute des Kindes
    Sprechen verstehen: 0-12 Monate
    Sprachförderung
    Liederbaum
    Fingerpuppe selber basteln
    Durch Musik zum Spracherwerb

  • Singen und mehr: Bewegungslieder, Kniereiter, Fingerspiele

    Singen und mehr: Bewegungslieder, Kniereiter, Fingerspiele

    Darum geht’s

    Dieser Baustein erläutert, warum Bewegung und Singen zusammengehören und zeigt anschauliche Beispiele aus einer Eltern-Kind-Gruppe.


    Gut zu wissen

    Kinder wollen sich bewegen und sollten viele Möglichkeiten haben, ihren natürlich angelegten Bewegungsdrang auszuleben.
    Über die Wahrnehmung von Bewegung (kinästhetische Wahrnehmung) erhält das Kind Informationen über seinen Körper, es nimmt seinen eigenen Körper wahr.

    Es lernt welche Stellung sein Körper hat (Eigenwahrnehmung), wo es sich befindet (Raumwahrnehmung) und welche Kraft es aufwenden muss, sowie welche Muskeln es anspannen bzw. entspannen muss um bestimmte Bewegungen auszuführen.

    „Meine Hände und meine Beine gehören zu mir, ich kann sie bewusst bewegen“. So baut sich das Kind ein Bild von seinem Körperschema auf, lernt Bewegung zu koordinieren und gezielt einzusetzen.

    Wenn Musik, Sprache und Bewegung zusammen kommen, wird in besonderer Weise die kindliche Entwicklung gefördert. Gemeinsame Bewegung, Spiel und Tanz fördert soziale Kontakte und macht Freude. Wir besuchen eine Eltern-Kind-Gruppe, in der man das erleben kann.



    Singen und sich dabei bewegen: Das ist ganz einfach und dabei lernen Kinder ganz viel…

    • Zuschauen und Bewegungen nachhahmen.
    • Zuhören, um das Gehörte in Bewegung umzusetzen.
    • Laute und leise Geräusche machen.
    • Sprachschatz erweitern.
    • Rhythmisches Empfinden trainieren.
    • Merkfähigkeit trainieren.
    • Bewegungen ausprobieren. Mit dem Körper experimentieren.
    • Vertrauen  und körperliche Wärme spüren.
    • Selbstvertrauen stärken.
    • Spaß haben zusammen zu singen und sich zu bewegen.

     Zum Mitdenken und Mitmachen

    Welche Bewegungslieder, Kniereiter und Fingerspiele kennst Du? Probiere sie doch einfach mal mit Deinem Baby aus.
    Vielleicht habt Ihr ja auch Lust, gemeinsam eine Eltern-Kind-Gruppe oder einen Offenen Treff zu besuchen? An Eurem Wohnort gibt es ganz sicher passende Angebote!

    Und sonst noch

    Dies sind die Lieder, die im Film zu sehen waren:

    Zur Begrüßung: Ein kleines Mäußchen schleicht herum

    (Die Kinder/Eltern sagen den Namen, damit ihn die Handpuppe Maus und auch die Anderen kennenlernen. Dann wird jedes Kind mit seinem Namen freudig gegrüßt und beklatscht)

    Ein kleines Mäuschen schleicht herum
    und schaut sich nach den Kindern um.
    Ihr wisst schon längst, dass es nicht beißt.
    Es will nur wissen, wie Du heißt.

    (Das Kind oder Mutter/Vater sagen den Namen des Kindes)
    (Name…) ist heute wieder da, wieder da, wieder da,
    (Name…) ist heute wieder da, wieder da, wieder da.
    Dann wandert die Maus zum nächsten Kind


    Tanzspiel: Liebes Kind, komm tanz mit mir

    Dieser Tanz wird immer zu zweit getanzt. Kind und Erwachsener, oder zwei Kinder, stehen sich gegenüber

    2. Mit dem Fingerchen tick, tick, tick, mit dem Köpfchen nick, nick, nick.
    Einmal hin, einmal her, rundherum das ist nicht schwer.

    3. Mit dem Händchen klapp, klapp, klapp, mit dem Füßchen trapp, trapp, trapp.
    Einmal hin, einmal her, rundherum das ist nicht schwer.

    4. Ei, das hast du fein gemacht, ei, das hätte’ ich nicht gedacht.
    Einmal hin, einmal her, rundherum das ist nicht schwer.

    5. Noch einmal das schöne Spiel, weil es uns so gut gefiel.
    Einmal hin, einmal her, rundherum das ist nicht schwer.

    • Beide führen die Bewegungen, wie im Text gesungen, aus.
    • Beide geben sie sich die Hände.
    • Beide gehen erst zwei Schritte in die eine Richtung, dann zwei Schritte in die andere Richtung.
    • Beide drehen sich miteinander um sich selbst.


    Singspiel mit Bewegung: Meine Hände sind verschwunden
    Ich verstecke meine Hände hinter meinen Rücken und frage die Kinder und die Mütter, ob sie auch ihre Hände verstecken können.

    Noten2
    • sind sie versteckt, singen wir gemeinsam
    • wir zeigen an der entsprechenden Stelle unsere versteckten Hände wieder
    • auf tra la la la la la wird geklatscht und
    • auf hurra werden die Hände ganz schnell nach oben gestreckt und natürlich laut gerufen

    Kniereiter: Fährt ein Schiffchen übers Meer
    Die Mutter sitzt mit ausgestreckten Beinen am Boden.
    Das Kind sitzt so auf ihren Knien, dass sie sich anschauen.
    Die Beine des Kindes sind rechts und links neben denen der Mutter. So kann es besser sein Gleichgewicht halten.
    Die Mutter fasst das Kind an den Händen an.
    Der Vers wird rhythmisch zu den Bewegungen gesprochen

    Fährt ein Schiffchen übers Meer, 1
    schaukelt hin und schaukelt her, 2
    kommt ein großer Sturm, 3
    fällt das Schiffchen um, 4.


    Rhythmus-Spiel: Wer stapft denn da so durch den Wald

    Dieses Fingerspiel kann schon sehr früh mit den Kindern gespielt werden.
    Entweder führt die Mutter die Bewegungen am Körper des Kindes aus oder Mutter und Kind führen die Bewegungen gemeinsam aus. Natürlich kann das Kind die Bewegungen auch an der Mutter ausführen.
    Die Bewegungen können sowohl auf dem Rücken als auch auf dem Bauch oder den Beinen des Kindes ausgeführt werden, oder auf dem Boden oder dem Tisch.

    Wer stapft denn da so durch den Wald? Ist das ein brauner Bär?
    -im Rhythmus mit der flachen Hand schlagen
    Oder gar ein Elefant, der da stapft durch´s Morgenland?
    -mit den Fäusten klopfen

    Nein, nein, das sind die Mäuschen, die suchen sich ein Häuschen.
    -schnell mit den Fingern über den Körper des Kindes trippeln

    Und haben sie eins gefunden, —-schwupp, sind sie verschwunden.
    -Finger beim Kind verstecken

    Sind die Kinder mit diesem Vers vertraut, wird der Rhythmus verändert. Erst wird der Vers schneller gesprochen und die Bewegungen schneller ausgeführt.

    Dann heißt es:

    • Wer stapft denn da so durch den Wald? Ist das ein kleiner Bär?

    Bei der nächsten Wiederholung wird der Bär müde, der Rhythmus wird langsamer und somit auch die Bewegungen.

    Dann heißt es:

    • Wer stapft denn da so durch den Wald? Ist das ein müder Bär?

    Die Links zeigen eine noch viel gößere Auswahl:

    Fingerspiele

    Fingerspiele
    Fingerspiele nach Jahreszeiten

    Video

    Fingerspiele für die Kita