Tag: Feinmotorik

  • Wie nehmen Kinder Medien wahr?

    Wie nehmen Kinder Medien wahr?

    Darum geht’s

    „Sobald meine einjährige Tochter das Tablet erblickt, beginnt sie vor Freude zu kreischen und will es sofort mit beiden Händen schnappen. Es hat eine magische Anziehungskraft auf sie. Genau wie das Smartphone, das sie sofort gebannt anvisiert, wenn es auch nur einmal piept.“


    Nochmal schnell beim Job Bescheid sagen, eine wichtige mail lesen, eine Whats-App beantworten… digitale Medien und die vielseitigen Kommunikationswege gehören zu unserer Lebensrealität. Kinder verstehen von klein auf, dass man mit dem Tablet die Oma anrufen und Fotos anschauen kann. Und dass Mama und Papa, auch wenn sie es versuchen zu vermeiden, häufig auf das Smartphone starren.

    Viele Eltern fragen sich, was das für sie und ihre Kinder bedeutet!? Und wie man am besten darauf reagiert: Tablet und Smartphone verstecken oder auf ihre Begeisterung eingehen und ihnen die Medien in die Hand geben? Kinder beobachten und erleben den alltäglichen Umgang mit Smartphone, Tablet, Fernsehgerät und PC durch Erwachsene und nehmen feinsinnig wahr, welchen Stellenwert Medien im Leben der Bezugspersonen einnehmen. So vermittelt sich am Modell der erste Zugang zur eigenen Medienerfahrung.

    Ein bewusster Umgang der Eltern mit digitalen Medien ist daher grundlegend für eine sinnvolle Medienerziehung.

    Gut zu wissen

    Für die Entwicklung einer guten Bindung ist der direkte Blickkontakt sehr wichtig. Der USEntwicklungspsychologe Edward Tronick erforschte mit dem sogenannten „Still-Face-Experiment“ Eltern-Kind-Bindungen. Er zeigte auf, wie wichtig das Zusammenspiel aus Mimik und Gestik in der Kommunikation zwischen Babys und ihren Bezugspersonen ist. Kinder reagieren mit deutlichem Unbehagen, wenn die Bezugsperson nicht auf sie reagiert.

    Der permanente Blick auf das Smartphone sorgt für ein „Still-Face“. Die Reaktion der Kinder ist fast immer gleich: Zunächst versuchen sie, die Aufmerksamkeit ihres Gegenübers über die eigene Mimik und Gestik zu erregen. Gelingt dies nicht, beginnen sie zu quengeln und zu weinen. Die ausbleibende Reaktion der Bezugsperson auf ihr Unwohlsein macht den Kindern schwer zu schaffen.

    Mit diesem Wissen im Hinterkopf wird deutlich, wie die tägliche Nutzung von Smartphones direkt und indirekt Auswirkungen haben kann. Ob in besonders intimen Momenten wie dem Stillen auf dem Sofa oder beim Schieben des Kinderwagens durch den Park. Möchtest Du mehr über Bindung erfahren?

    Wissensquiz

    Und sonst noch

    Frühkindliche Verarbeitung von Medieneindrücken

    Ab wann Kinder tatsächlich schon in der Lage sind, die Funktionsweisen von Medien zu verstehen, ist sehr unterschiedlich. Hinweise aus der Entwicklungspsychologie machen deutlich, dass Kinder bis zu einem Alter von 2 Jahren kognitiv noch nicht in der Lage sind, mobile Medien selbstständig und zielgerichtet zu nutzen.

    In den ersten beiden Lebensjahren sind Kinder damit beschäftigt, ihre physische Umgebung zu erfahren. Grundsätzlich kommt es darauf an, wie viel Zeit das Kind mit den digitalen Geräten verbringt. Im Leben der Kleinkinder sollte es vor allem noch viele nicht-medial vermittelte Inhalte geben, die die Sinne wie Riechen, Schmecken und Fühlen anregen. In einem nächsten Schritt gewinnen Medien als Gegenstände Bedeutung, die die Kinder mit Mund und Händen erkunden. Siehe auch: „Kinder am Tablet- Beobachtungen zur Medienaneignung zwei- bis sechsjähriger Kinder“, DIJ München 2016.

    Im zweiten Lebensjahr gelingt es Kindern, Bilder und kleine Geschichten in Bezug zu ihrer eigenen Lebenswelt zu setzen. Das Wischen der Kinder über den Touchscreen des Tablets oder des Smartphones ist jedoch noch nicht zielgerichtet. Sie probieren lediglich aus, was passiert, ob das Gerät wieder blinkt, bunte Bilder zeigt oder Töne von sich gibt.

    Ab dem dritten Lebensjahr entwickeln sich die grob- und feinmotorischen Fähigkeiten. Medieninhalte werden besser verstanden. Wichtig sind dabei immer noch eine einfache Erzählstruktur sowie der Bezug zur eigenen Lebenswelt. Die Kinder zeigen jetzt ein zielgerichtetes Interesse an Medien, an Inhalten wie auch an Funktionen. Es macht ihnen zunehmend Freude, die Medien in kreativer und spielerischer Weise zu nutzen, beispielsweise um Fotos oder kleine Filme aufzunehmen.

    Wenn Du mehr über kindlichen Entwicklung wissen möchtest…

    Zum Mitmachen und Mitdenken

    Beim Stillen Nachrichten checken? Was ist Deine Meinung dazu?
    Fallen Dir Situationen ein, bei denen der Blickkontakt zwischen Dir und Deinem Kind wichtig ist?
    Was ist das erste Medienerlebnis, an das Du dich erinnern kannst?
    Hast Du mal längere Zeit auf Dein Handy verzichtet? Was war das für ein Gefühl? Was ist Deine Meinung – ab wann und wie lange kann man Kleinkinder mit Medien allein lassen?
    Wie fühlt es sich womöglich für Kinder an, wenn das Spiel oder Gespräch dauernd durch das Smartphone unterbrochen wird?
    Welche medienfreien Zeiten könnte es in der Familie geben / gibt es bereits?

    Links und Anregungen

    Internet ABC- Gute Apps für Kinder- woran zu erkennen?
    Im Elternbereich der Website finden sich auch Informationen und Gesprächsanlässe zum Thema „Kleinkinder und Medien“ und „Apps für kleine Kinder. Ist das ok?“
    www.internet-abc.de/eltern/kinder-spiele-computer-handy/
    Internetguide für Eltern Lebensphase „Früheste Kindheit“
    Hier geht’s auf den Grund der Frage „Wie nehmen kleine Kinder Medien wahr?“
    www.elternguide.online/guided-tour/

    Diese 3 Punkte sollten Dir bei der Gestaltung des Alltags mit Deinen Kindern bewusst sein:

    Auch wenn Dir Deine Bildschirmzeit als notwendig und gerechtfertigt erscheint, deine Kinder machen wenig Unterschied zwischen Arbeit und Freitzeit!
    (Quelle; www.klicksafe.de)
    Während Kinder im Sandkasten spielen, gucken Eltern aufs Smartphone. Ein bekanntes Bild auf Spielpätzen. Amerikanische Forscher haben dazu in einer Studie herausgefunden: Missachtete Kinder sind eher frustriert, hyperaktiv, schmollen oder reagieren mit Wutanfällen!
    (Quelle: www. nature.com/articles/s41390-018-0052-6)
    “Eine (…) vom Deutschen Kinderhilfswerk veröffentlichte repräsentative Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass viele Erwachsene ein fehlendes Problembewusstsein in Bezug auf das Persönlichkeitsrecht von Kindern haben, wenn es um Veröffentlichung von Informationen oder Bildern über soziale Medien wie WhatsApp, Facebook oder Instagram geht”!
    (Quelle: https://www.sueddeutsche.de/leben/kinderfotos-auf-social-media-auch-kinder-haben-ein-rechtam-eigenen-bild-1.3740549
  • Singen und mehr: Bewegungslieder, Kniereiter, Fingerspiele

    Singen und mehr: Bewegungslieder, Kniereiter, Fingerspiele

    Darum geht’s

    Dieser Baustein erläutert, warum Bewegung und Singen zusammengehören und zeigt anschauliche Beispiele aus einer Eltern-Kind-Gruppe.


    Gut zu wissen

    Kinder wollen sich bewegen und sollten viele Möglichkeiten haben, ihren natürlich angelegten Bewegungsdrang auszuleben.
    Über die Wahrnehmung von Bewegung (kinästhetische Wahrnehmung) erhält das Kind Informationen über seinen Körper, es nimmt seinen eigenen Körper wahr.

    Es lernt welche Stellung sein Körper hat (Eigenwahrnehmung), wo es sich befindet (Raumwahrnehmung) und welche Kraft es aufwenden muss, sowie welche Muskeln es anspannen bzw. entspannen muss um bestimmte Bewegungen auszuführen.

    „Meine Hände und meine Beine gehören zu mir, ich kann sie bewusst bewegen“. So baut sich das Kind ein Bild von seinem Körperschema auf, lernt Bewegung zu koordinieren und gezielt einzusetzen.

    Wenn Musik, Sprache und Bewegung zusammen kommen, wird in besonderer Weise die kindliche Entwicklung gefördert. Gemeinsame Bewegung, Spiel und Tanz fördert soziale Kontakte und macht Freude. Wir besuchen eine Eltern-Kind-Gruppe, in der man das erleben kann.



    Singen und sich dabei bewegen: Das ist ganz einfach und dabei lernen Kinder ganz viel…

    • Zuschauen und Bewegungen nachhahmen.
    • Zuhören, um das Gehörte in Bewegung umzusetzen.
    • Laute und leise Geräusche machen.
    • Sprachschatz erweitern.
    • Rhythmisches Empfinden trainieren.
    • Merkfähigkeit trainieren.
    • Bewegungen ausprobieren. Mit dem Körper experimentieren.
    • Vertrauen  und körperliche Wärme spüren.
    • Selbstvertrauen stärken.
    • Spaß haben zusammen zu singen und sich zu bewegen.

     Zum Mitdenken und Mitmachen

    Welche Bewegungslieder, Kniereiter und Fingerspiele kennst Du? Probiere sie doch einfach mal mit Deinem Baby aus.
    Vielleicht habt Ihr ja auch Lust, gemeinsam eine Eltern-Kind-Gruppe oder einen Offenen Treff zu besuchen? An Eurem Wohnort gibt es ganz sicher passende Angebote!

    Und sonst noch

    Dies sind die Lieder, die im Film zu sehen waren:

    Zur Begrüßung: Ein kleines Mäußchen schleicht herum

    (Die Kinder/Eltern sagen den Namen, damit ihn die Handpuppe Maus und auch die Anderen kennenlernen. Dann wird jedes Kind mit seinem Namen freudig gegrüßt und beklatscht)

    Ein kleines Mäuschen schleicht herum
    und schaut sich nach den Kindern um.
    Ihr wisst schon längst, dass es nicht beißt.
    Es will nur wissen, wie Du heißt.

    (Das Kind oder Mutter/Vater sagen den Namen des Kindes)
    (Name…) ist heute wieder da, wieder da, wieder da,
    (Name…) ist heute wieder da, wieder da, wieder da.
    Dann wandert die Maus zum nächsten Kind


    Tanzspiel: Liebes Kind, komm tanz mit mir

    Dieser Tanz wird immer zu zweit getanzt. Kind und Erwachsener, oder zwei Kinder, stehen sich gegenüber

    2. Mit dem Fingerchen tick, tick, tick, mit dem Köpfchen nick, nick, nick.
    Einmal hin, einmal her, rundherum das ist nicht schwer.

    3. Mit dem Händchen klapp, klapp, klapp, mit dem Füßchen trapp, trapp, trapp.
    Einmal hin, einmal her, rundherum das ist nicht schwer.

    4. Ei, das hast du fein gemacht, ei, das hätte’ ich nicht gedacht.
    Einmal hin, einmal her, rundherum das ist nicht schwer.

    5. Noch einmal das schöne Spiel, weil es uns so gut gefiel.
    Einmal hin, einmal her, rundherum das ist nicht schwer.

    • Beide führen die Bewegungen, wie im Text gesungen, aus.
    • Beide geben sie sich die Hände.
    • Beide gehen erst zwei Schritte in die eine Richtung, dann zwei Schritte in die andere Richtung.
    • Beide drehen sich miteinander um sich selbst.


    Singspiel mit Bewegung: Meine Hände sind verschwunden
    Ich verstecke meine Hände hinter meinen Rücken und frage die Kinder und die Mütter, ob sie auch ihre Hände verstecken können.

    Noten2
    • sind sie versteckt, singen wir gemeinsam
    • wir zeigen an der entsprechenden Stelle unsere versteckten Hände wieder
    • auf tra la la la la la wird geklatscht und
    • auf hurra werden die Hände ganz schnell nach oben gestreckt und natürlich laut gerufen

    Kniereiter: Fährt ein Schiffchen übers Meer
    Die Mutter sitzt mit ausgestreckten Beinen am Boden.
    Das Kind sitzt so auf ihren Knien, dass sie sich anschauen.
    Die Beine des Kindes sind rechts und links neben denen der Mutter. So kann es besser sein Gleichgewicht halten.
    Die Mutter fasst das Kind an den Händen an.
    Der Vers wird rhythmisch zu den Bewegungen gesprochen

    Fährt ein Schiffchen übers Meer, 1
    schaukelt hin und schaukelt her, 2
    kommt ein großer Sturm, 3
    fällt das Schiffchen um, 4.


    Rhythmus-Spiel: Wer stapft denn da so durch den Wald

    Dieses Fingerspiel kann schon sehr früh mit den Kindern gespielt werden.
    Entweder führt die Mutter die Bewegungen am Körper des Kindes aus oder Mutter und Kind führen die Bewegungen gemeinsam aus. Natürlich kann das Kind die Bewegungen auch an der Mutter ausführen.
    Die Bewegungen können sowohl auf dem Rücken als auch auf dem Bauch oder den Beinen des Kindes ausgeführt werden, oder auf dem Boden oder dem Tisch.

    Wer stapft denn da so durch den Wald? Ist das ein brauner Bär?
    -im Rhythmus mit der flachen Hand schlagen
    Oder gar ein Elefant, der da stapft durch´s Morgenland?
    -mit den Fäusten klopfen

    Nein, nein, das sind die Mäuschen, die suchen sich ein Häuschen.
    -schnell mit den Fingern über den Körper des Kindes trippeln

    Und haben sie eins gefunden, —-schwupp, sind sie verschwunden.
    -Finger beim Kind verstecken

    Sind die Kinder mit diesem Vers vertraut, wird der Rhythmus verändert. Erst wird der Vers schneller gesprochen und die Bewegungen schneller ausgeführt.

    Dann heißt es:

    • Wer stapft denn da so durch den Wald? Ist das ein kleiner Bär?

    Bei der nächsten Wiederholung wird der Bär müde, der Rhythmus wird langsamer und somit auch die Bewegungen.

    Dann heißt es:

    • Wer stapft denn da so durch den Wald? Ist das ein müder Bär?

    Die Links zeigen eine noch viel gößere Auswahl:

    Fingerspiele

    Fingerspiele
    Fingerspiele nach Jahreszeiten

    Video

    Fingerspiele für die Kita