Category: Vater sein heute: Zwischen eigener Vorstellung und Ansprüchen von außen

  • Wie kann ich mich als Papa auf mein Kind vorbereiten?

    Wie kann ich mich als Papa auf mein Kind vorbereiten?

    Darum geht’s

    In diesem Abschnitt, der nicht nur für die werdenden Väter gedacht ist, geht es um eine gute Geburtsvorbereitung für die Männer. Es geht vor allem überhaupt um Geburtsvorbereitung, denn gute Vorbereitung ist wichtig. Aber warum ist eine gute Vorbereitung auf die Geburt auch für die Männer wichtig? Und welche Angebote gibt es dazu?

    Gut zu wissen

    Erfahrungen der letzten 10 Jahre haben gezeigt, dass gut vorbereitete Väter eine Unterstützung für die Mütter vor und während der Geburt sind, und das die Männer einen besseren Start in ihre Rolle als Vater haben. Letzteres gelingt vor allem durch einen moderierten Austausch unter den Männern, in dem die Fragen, Freuden aber auch Sorgen angesprochen werden können und gemeinsam nach Lösungen gesucht werden kann.

    Geburtsvorbereitung für werdende Väter ist noch lange nicht alltäglich. Seit einigen Jahren etablieren sich jedoch neben den Paarkursen z.B. in Geburtshäusern oder Hebammenpraxen und auch Krankenhäusern vereinzelt auch Angebote, Kurse und Workshops nur für die werdenden Väter:

    Geburtsvorbereitungskurs speziell für Männer

    Crashkurs für werdende Väter im Väterzentrum Berlin

    Von Mann zu Mann – Geburtsvorbereitung für Väter

    Am Beispiel des Kursformats p.a.p. I papa.ante.partus© erhalten Sie hier Einblicke und Informationen in die seit über 10 Jahren praktizierte Vorbereitung für die Männer. Das Besondere: In den Kursen und Workshops nähern sich die Teilnehmer  den Themen aus Männer-Sicht und klären Fragen speziell durch die Männerbrille.

    Folgende Themen werden in dem Kurs für (werdende) Väter besprochen:

    • Organisatorisches vor der Geburt und praktische Tipps für Väter, u.a. die „Kliniktasche für den Papa“
    • Die Geburt: wo ist eigentlich Papas „Platz“, wenn es losgeht? … sowie weitere Hinweise rund um die Geburt eines Kindes
    • Geburten in Krankenhäusern, in Geburtshäusern/Hebammenpraxen, zu Hause (Hausgeburten)
    • Das Baby halten, wickeln, tragen: „kann da was kaputtgehen“? – Wickelübungen, Pflegehinweise und praktische Tipps
    • Das Wochenbett: was ist wichtig zu beachten?
    • Postpartale Depressionen bei Müttern / Vätern: woran ist sie zu erkennen,
    • Was ist zu tun?
    • Besuche von und Umgang mit „den lieben Verwandten“
    • Eltern werden, Pa(a)rtner bleiben: ElternPAARzeit ©
    • identitätsunterstützende Gedankenspiele und Rollenverständnisse für Papas
    • „Hardware“ für Papas: Tuning für Kinderwagen, Babyfon, Spielzeug
    • Geburten in Patchworkfamilien: es wird bunt!
    • Der Schnuller, Vor- und Nachteile
    • Vom Umgang mit schon anwesenden Geschwistern
    • Rechtliches: Vaterschaftsanerkennung, die gemeinsame Elterliche Sorge usw

    Insgesamt bedarf es für eine gute Geburtsvorbereitung vier Gelingensfaktoren:

    • Es gibt Geburtsvorbereitung und entsprechende Angebote für Väter
    • Väter, Mütter, Hebammen, Fachkräfte in den Frühen Hilfen, Gynäkologen, Gesundheits- und Jugendämter wissen, dass es Möglichkeiten der Vorbereitung für Väter gibt, und vor allem wann und wo…
    • Die Auswirkungen von Geburtsvorbereitung für Väter werden daneben wissenschaftlich untersucht, begleitet, ausgewertet und weiterentwickelt
    • Geburtsvorbereitung für Männer sollte nicht an fehlenden Gesetzesgrundlagen und am Geld scheitern. Gute Vorbereitung ist einfach wichtig!

    Am Beispiel von papando © – Meilensteine für Väter können Sie sich zunächst einen Netzwerkbogen vor der Geburt zusammenstellen: wo, was oder mit wem kann ich die nächsten Meilensteine gut meistern? Wer ist in meinem Netzwerk, wenn ich vom Mann zum Vater werde, bzw. dann Vater bin?

    Der Netzwerkbogen beschreibt zunächst die Meilensteine für Väter, die im Rahmen einer Umfrage unter frisch gebackenen Vätern mit Kinder zwischen 4 Wochen, also kurz nach der Geburt und bis 14 Jahren entstanden sind. Die Väter mit den älteren Kindern, die somit schon einige Jahre des Vaterseins zurückblicken konnten überlegten u.a. auch, was ihnen in der Zeit rund um die Geburt fehlte. Die Befragung fand im Frühling 2017 statt, und ist daher relativ aktuell.

    Die Männer orientierten sich bei der Frage, was Ihre Meilensteine waren oder gerade sind chronologisch an den verschiedenen Übergängen im Leben mit einem Kind: von der Geburt bis zur Kita über die Schule bis hin zu ersten Treffen mit den Freunden.
    Nichts ist in Stein gemeißelt. Die Frage, wo man mit was oder mit wem analog zu den Meilensteinen rechnen kann, muss bzw. darf, stellten sich alle Väter. Gut, wenn man sich vorher überlegt hat, wer zum persönlichen Netzwerk gehört bzw. gehören kann.

    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Eine gute Reflektionsmöglichkeit rund um Ihr Vater-werden und Vater-sein sind einige Fragen nach den „logischen Ebenen“ von Robert Dilts. Die Gedankenspiele sind dabei in 6 Kategorien geordnet. Sie können sich selbst oder auch im Gespräch mit Ihrer Frau bzw. Freundin oder einem guten Freund verorten, Ihre momentane Sicht und Perspektive einnehmen, und darüber nachdenken. Machen Sie sich gerne ein paar Notizen vor und kurz nach der Geburt Ihres Kindes. Wenn Sie diese Gedankenspiele ein Jahr danach nochmal wiederholen und mit Ihren Notizen „von damals“ vergleichen, werden Sie sehr sicher feststellen, wie Sie in Ihrer Rolle als Vater gewachsen sind, und was sich verändert hat. Im positiven Sinne! Und: es gibt hier keine „falschen Antworten“, es ist Ihre persönliche, wichtige und richtige Sicht auf die Dinge, die Sie rund ums Vater-werden beschäftigen!

    Orte/Umgebung: Wo bzw. an welchen Orten merke ich, dass ich Vater bin? Beispiele: Wickeltisch? Babyschwimmkurs? Kinderzimmer? …

    Verhalten: Was tue ich, wenn ich Vater bin? Beispiele: Spielen, Vorlesen, „Kinderwagen tunen“, …

    Fähigkeiten: Was bringe ich mit, um meine Vaterschaft gut zu meistern? Beispiele: Ruhe, Gelassenheit, Kreativität, Reiselust, …

    Werte: Welche Werte sind mir als Vater wichtig? Beispiele: Spielen, Zeit mit dem Kind verbringen, Zeit mit der Familie verbringen,…

    Identität: Welcher Identitäten bin ich mir noch bewusst, die einen positiven Einfluss auf mein Vatersein haben können? Beispiele: Mann, Bruder, Partner, Musiker, Naturliebhaber

    Glaube: Woran glaube ich als Vater? Beispiele: Der Glaube an das Gute im Menschen, an Rituale in der Erziehung, an christliche Werte, an „das Kind im Mann“ oder auch daran, auch für mich als Vater Zeiten alleine mit mir oder mit meiner Frau/meiner Partnerin verbringen zu wollen? …

     

    Und sonst noch

    Die Hebamme Jana Friedrich nimmt in ihrem Hebammenblog in einem Interview mit Robert Richter, einer der Herausgeber des Papa-Handbuches, die Rolle der Männer rund um die Geburt ausführlich unter die Lupe unter: www.hebammenblog.de/geburtsvorbereitung-fuer-maenner-interview.de

    Auf dem Internetportal von kidsgo www.vaeter-zeit.de gibt es umfassende Infos zur Geburtsvorbereitung von werdenden Vätern, locker geschrieben und übersichtlich verpackt: https://www.vaeter-zeit.de/geburt-05/geburtvorbereitung-vaeter.php

    Einen Podcast zur Vorbereitung auf die Geburt finden Sie auf www.papa-online.com unter https://www.papa-online.com/?s=geburtsvorbereitung

    Einen interessanten Artikel über Männer im Kreissaal und die Geburtsvorbereitung finden Sie in dem Magazin ZEIT hier: http://www.zeit.de/2015/34/geburtsvorbereitung-vaeter

    Unter www.krankenkassen.de können Sie sich informieren über die Krankenkassen, die die Geburtsvorbereitung für werdende Väter bezuschusst bzw. sogar übernimmt. Auf der Seite einfach „Geburtsvorbereitungskurse für Väter“ in der Suchmaske anklicken: immerhin 54 Kassen bezuschussen Kurse bzw. „die Begleitperson zum Geburtsvorbereitungskurs“, noch wenige Kassen übernehmen eigenständige Kurse und Angebote wie Workshops für die Männer.

    Literatur

    Besonders empfehlen kann ich „Das Papa-Handbuch“ von Robert Richter und Eberhard Schäfer, erschienen im Verlag Gräfe & Unzer, und mittlerweile in einer überarbeiteten Auflage erhältlich. Ein leicht verständliches und locker geschriebenes Buch mit vielen Anregungen und Tipps, mit Fotos und einigen wichtigen Hinweisen – für die Väter, aber auch für die Mütter!

    Autor: Andreas Gerts

    Bildquelle: © Zeit  mit Papa – ein Kalender für das ganze Jahr / Wortraum / Berlin 2017

  • Vater sein heute – Möglichkeiten der Elternzeit

    Vater sein heute – Möglichkeiten der Elternzeit

    Darum geht’s

    Jeder Mann, der heute Vater wird, möchte ein guter Vater sein und es nach Möglichkeit besser machen als der eigene Vater. Dazu kommt eine Reihe weiterer Erwartungen – eigene, die der Partnerin, des gesellschaftlichen und beruflichen Umfelds und viele andere. Elternzeit und Elterngeld sind zwei Angebote, die den gemeinsamen Start ins Familienleben erleichtern. Welche verschiedenen Modelle und Möglichkeiten gibt es?

     

    Gut zu wissen

    Die gesetzlichen Regelungen zur Elternzeit bieten viel mehr Möglichkeiten als die mehrheitlich bekannten zwei Väter- bzw. Partnermonate. Sie können zwischen verschiedenen Modellen wählen, alleine Elternzeit oder gemeinsam mit Ihrer Partnerin so genannte Elterngeld-Plusmonate in Anspruch nehmen. Für diese Zeit ganz aus dem Beruf aussteigen oder zumindest zeitweise bis zu 30 Stunden im bisherigen Betrieb oder ggf. auch in einem anderen im Umfang bis zu 30 Stunden arbeiten.

    Wichtig ist, dass Sie rechtzeitig darüber sprechen und aushandeln, wer wann und in welchem Umfang Elternzeit nimmt und sich um die Kinderbetreuung kümmert. Wer in dieser Zeit in welchem Umfang die finanzielle Absicherung Familie sicherstellt und wessen berufliche Entwicklung zu welchem Zeitpunkt Vorrang hat. Die gesetzlichen Regelungen bieten Ihnen zudem zahlreiche Möglichkeiten, sich alle anfallenden Aufgaben partnerschaftlich aufzuteilen. Wenn Sie sich mit Ihrer Partnerin geeinigt haben, können Sie auch rechtzeitig bei den jeweiligen Arbeitgebenden ‚sondieren‘, ob Ihr Vorhaben unterstützt wird, oder ob Sie noch Überzeugungsarbeit leisten müssen.

    Viele Väter sind Planer und möchten am liebsten alles geregelt haben bevor die Partnerin schwanger wird. Der passende Familien-Van, das eigene Haus und im Job soll auch alles in trockenen Tüchern sein. Je nach beruflichem Entwicklungsweg vergehen dann gut und gerne 35 Jahre. Eine Vaterschaft ist dann nicht nur eine bewusste Entscheidung, sondern auch eine  Umstellung des bisherigen Lebens und es ist normal, dass Väter dann nicht nur der ‚Ernährer‘ Ihres Kindes sein wollen, sondern von Anfang an dabei sein, die Entwicklung aktiv mitgestalten und eine stabile Bindung und Beziehung zum Kind aufbauen möchten.

    Viele Familien wollen Karriere und Kinder unter einen Hut bringen und sich nicht für eines von beidem entscheiden müssen. Dementsprechend wünschen sich fast zwei Drittel der jungen Väter (und Mütter) auch eine partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit. Dass dies nicht allen gelingt, hängt auch damit zusammen, welche Anerkennung und Wertschätzung in Gesellschaft und Unternehmen, auch in Form von Bezahlung für die unterschiedlichen Tätigkeiten gewährt wird.

    Mit welchen Erwartungen werden Väter konfrontiert?

    Viele Väter wollen alles unter einen Hut bringen:
    – ich habe ausreichend Zeit für Familie und Kinder
    – ich bin ein liebender und verständnisvoller Partner
    – ich bin sozial kompetent und besitze umfangreiche Fähigkeiten als Familienmanager
    – ich bin beruflich erfolgreich und stelle die finanzielle Versorgung der Familie sicher

    Und das selbstverständlich alles gleichzeitig. Oft stellen Väter aber fest, dass es mit der von Politik und Unternehmen gepriesenen Vereinbarkeit von Arbeit, Familie und Leben nicht ganz soweit her ist.

    Durch die Entscheidungen vor (oder nach) der Geburt des ersten Kindes werden aber Weichenstellungen vorgenommen, die später schwer oder kaum zu ändern sind, weil sich zum Beispiel Einkommen, die vorher nah beieinanderlagen, auseinanderentwickeln. Besser ist es, sich die Erwartungen genauer anzusehen und diese zu reduzieren oder auch zu ignorieren.

    Was macht Druck auf die Väter?

    Neben den vor allem durch den Rollenwandel bedingten Unsicherheiten, wann und in welchem Umfang Sie Ernährer und fürsorglicher Vater sein können oder müssen, ist es vor allem das Gefühl, zu wenig Zeit zu haben und Nichts und Niemandem mehr gerecht zu werden. Mit diesen Widersprüchen stehen Sie nicht alleine da.

    Vier von zehn Vätern wünschen sich eine (annähernd) gleiche Aufteilung der Erwerbsarbeit, lediglich 15 Prozent berichten über eine partnerschaftliche Arbeitsteilung. 51 Prozent der Väter möchte gerne mehr als drei Monate Elternzeit in Anspruch nehmen, von den Vätern, die in Elternzeit gehen, nehmen lediglich 17 Prozent drei oder mehr Monate in Anspruch.

    Dazu kommen häufig Unsicherheiten in Bezug auf die betrieblichen Reaktionen: Wie wird meine berufliche Entwicklung verlaufen, wenn ich mehr als die zwei ‚Vätermonate‘ in Anspruch nehme? Was sagen meine Vorgesetzten, meine Kollegen und Kolleginnen dazu?

    Dieser Druck wird häufig durch die Befürchtung, dass kinderlose Kollegen und Kolleginnen ohne Einschränkungen zur Verfügung stehen, noch erhöht.

    Was gewinnen Väter?

    Es macht Sinn, für die Elternzeit im Betrieb zu kämpfen. Im Extremfall könnte man sogar über einen beruflichen Wechsel nachdenken. Denn eines sollte klar sein: Auch im unwahrscheinlichsten Fall, dass Ihr Arbeitgeber eine (längere) Elternzeit mit einem Karriereende oder gar einem Rausschmiss ‚ahnden‘ möchte, steht dem in der Lebensbilanz viel mehr Positives gegenüber: Sie haben eine stabile Bindung und auf deren Grundlage eine gute Beziehung zum Kind aufgebaut. Sie können Prioritäten setzen und wissen, welche Bedeutung ihr Engagement in Familie für eine zufriedenstellende Partnerschaft und Ihre berufliche Leistungsfähigkeit hat.

    Diese Zufriedenheit hat, das zeigen Langzeitstudien aus Skandinavien, unmittelbare Auswirkungen auch auf die Stabilität Ihrer Partnerschaft und Ihre Lebenserwartung: Beide währen länger. Und als Sahnehäubchen oben drauf, Sie haben nicht nur länger etwas vom Leben, und erfahren dabei auch das ganze Leben. Denn Arbeit macht höchstens die Hälfte aus.

    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Wann haben Sie das letzte Mal mit ihrer Partnerin über die Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit gesprochen?
    Sind Sie und Ihre Partnerin sich einig darüber, wie sie die Betreuung ihres Kindes regeln möchten?
    Welche beruflichen Entwicklungsziele verfolgen Sie, und welche ihre Partnerin?
    Sind Sie mit dem Umfang ihrer Arbeitszeit zufrieden?
    Haben Sie Freunde, Kollegen oder Bekannte die bereits Elternzeit genommen haben?
    Lassen Sie sich nicht von gutgemeinten Ratschlägen wie ‚Nun bekommt doch erst mal das Kind, danach ist eh alles anders, das kann man vorher gar nicht planen‘ beeinflussen.
    Wissen Sie, welche Angebote Ihr Betrieb zur Erleichterung der Vereinbarkeit den Beschäftigten macht?
    Haben Sie schon einmal mit Ihren Vorgesetzten über das Thema Familie gesprochen?
    Bereiten Sie Ihr Gespräch zum Thema Elternzeit gut vor und nutzen dabei die Erfahrungen von Freunden, Kollegen oder Bekannten!

    Und sonst noch

    Literatur

    BMFSFJ; Broschüre Elterngeld, ElterngeldPlus und Elternzeit https://www.bmfsfj.de/blob/jump/93614/elterngeld-elterngeldplus-und-elternzeit-data.pdf
    Brost, Marc und Wefing, Heinrich; Geht alles gar nicht, Warum wir Kinder, Liebe und Karriere nicht vereinbaren können; Hamburg 2015
    Lohaus, Stefanie und Scholz, Tobias; Papa kann auch stillen, Wie Paare Kind, Job und Abwasch unter einen Hut bekommen, München 2015
    Peukert, Almut; Aushandlungen von Paaren zur Elternzeit, Arbeitsteilung unter neuen Vorzeichen; Wiesbaden 2015
    Schäfer, Eberhard und Richter, Robert; Das Papahandbuch: Alles, was Sie wissen müssen zu Schwangerschaft, Geburt und dem ersten Jahr zu dritt; München 2013

    Links

    Das Väterportal NRW http://www.vaeter.nrw
    Väter in Niedersachsen http://www.vaeter-in-niedersachsen.de/
    Infoseite des Bundesfamilienministeriums zum Thema Elternzeit https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/familie/familienleistungen/elternzeit
    Im Familienwegweiser finden Sie Antworten auf Fragen zu Elternzeit und Elterngeld http://www.familien-wegweiser.de/wegweiser/Service/fragen-und-antworten.html
    Elternzeit planen und Elterngeld berechnen https://www.familien-wegweiser.de/ElterngeldrechnerPlaner/rechner.xhtml?cid=3

    Quellennachweise der Videos:

    Das neue ElterngeldPlus https://www.youtube.com/watch?v=dCQNmLkIJTo
    Elterngeld erklärt: Alles zu Basis, Plus, Partnerschaftsbonus, Steuerklasse & Antrag https://www.youtube.com/watch?v=Ky2DUqGZcfY
    Gute Gesellschaft braucht Zeit – Väter in Elternzeit https://www.youtube.com/watch?v=ABH1sV5xJWc

    Autor: Hans-Georg Nelles

  • Von Erwartungen und Anforderungen – Welche Rolle spiele ich als Vater?

    Von Erwartungen und Anforderungen – Welche Rolle spiele ich als Vater?

    Darum geht’s

    Was macht einen guten Vater aus? Wenn wir allen Vätern in diesem Land diese Frage stellen würden, hätten wir ungefähr die Bandbreite an möglichen Vorstellungen, was einen guten Vater ausmacht. Wenn ein Kind in die Familie kommt schlüpfen Väter ganz automatisch in verschiedene Rollen. Sie selbst stellen Erwartungen an sich – das Kind, die Frau und Andere tun dies. Eigene Erwartungen sind dabei ebenso wichtig wie Erwartungen, die von anderen an uns herangetragen werden.

    Gut zu wissen

    Wir alle sind mit verschiedenen Erfahrungen groß geworden, was einen guten Vater ausmacht und welchen Vater Mädchen und Jungen in Ihrer Entwicklung brauchen. Diese Erfahrungen spielen eine große Rolle in der Art und Weise, wie unsere eigenen Ansprüche an das Vatersein aussehen.

    Zugleich haben wir es mit vielen anderen Menschen zu tun, die ebenfalls ihre eigenen Vorstellungen haben, was einen guten Vater ausmacht.

    So kann es zum Beispiel sein, dass:

    • Mann selbst gern und viel mit dem eigenen Kind spielt,
    • die Partnerin hingegen mehr Initiative im Haushalt wünscht
    • während der Kollege meint, dass Mann das alles nicht nötig hat, solange er nur das Geld nach Hause bringt.

    Solche widersprüchlichen Ansprüche an das Vatersein führen immer wieder zu Spannungen – Unterschiedliche Erwartungen und Ansprüche an die Rolle als Vater können Konflikte zur Folge haben:

     Konflikte in sich selbst: Manchmal sind es die Widersprüche, die Mann in sich selbst hat, weil man z. B. den Anspruch hat, einerseits Geld zu verdienen und damit die Familie zu ernähren und andererseits viel Zeit mit den Kindern haben und nutzen möchte. Da der Tag nur 24 Stunden hat, sind diese Ansprüche manchmal schwer zu vereinbaren.

     Konflikte zwischen Personen: Manchmal sind auch die Ansprüche von verschiedenen Personen eine Herausforderung, wie es in dem kurzen Beispiel zuvor beschrieben ist. Dazu kommen oft weitere Ansprüche von den Kindern selbst, den eigenen Eltern oder Freunden.

    Die Familientherapeutin Virginia Satir vergleicht die verschiedenen Rollen mit Kleidern,  „die man trägt, je nachdem, mit wem man zu welchem Zeitpunkt zusammentrifft“ Wenn man sich die eigenen Rollen und die daran geknüpften Rollenerwartungen bewusst gemacht hat, kann man die „Rollen-Kleider“ auch bewusste auswählen, verändern oder ablegen.

    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Auf diesem Schaubild finden Sie einige ausgewählte Rollen sowie jeweils Fragen zum weiteren Nachforschen und Nachdenken:

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    Wie arbeite ich mit meinen Rollen weiter?

    Wenn Sie sich mit Ihren einzelnen Rollen auseinandergesetzt haben, können Sie diese noch einmal insgesamt betrachten. Hier kann es helfen, jede Rolle auf einen Zettel zu schreiben und zu den folgenden Fragen auf dem Tisch auszulegen und durch hin und her schieben zu verändern. Sie können auch gern für sich kleine Notizen auf den Zetteln festhalten.

    Zunächst ein Überblick über Ihre Rollen:

    • Welche Ihrer Rollen sind Ihnen wichtig?
    • Welche Ihrer Rollen sind Ihnen nicht wichtig?
    • Welche Ihrer Rollen sind Anderen wichtig? Wem genau sind welche Rollen wichtig?
    • Wo treten Rollenkonflikte auf?

    Mit diesem Gesamtblick können Sie weiter nachdenken:

    • Welche Ihrer Rollen möchten Sie behalten? Welche Rollen „passen“ Ihnen?
    • Welche Ihrer Rollen müssen Sie behalten?
    • Welche Ihrer Rollen möchten Sie verändern bzw. anders ausfüllen?
    • Welche Ihrer Rollen können Sie verändern?
    • Wie gelingt es Ihnen, manche Ihrer Rollen zu verändern?

    Zu diesen letzten Fragen lohnt es sich, mit Menschen die Ihnen nahe und wichtig sind, darüber auszutauschen und gemeinsam weiterzudenken.

    Wo bekomme ich Hilfe?

    Bei Rollenkonflikten kann oft eine Beratung in einem Familienzentrum oder in einer speziellen Beratungsstelle helfen.
    Sie finden Hilfe zum Beispiel:

    Und sonst noch

    Verwendete Literatur:

    • Satir, V. (2005) Selbstwert und Kommunikation. Stuttgart: Pfeiffer

    Weiterführende Links:

    Autor: Bernhard Vetter

  • Mama zuerst? Wie umgehen mit dem Phänomen “Gatekeeping”

    Mama zuerst? Wie umgehen mit dem Phänomen “Gatekeeping”

    Darum geht’s

    Väter sollen und wollen heute mehr familiäres Engagement zeigen und sich bei der Betreuung der Kinder angemessen beteiligen. Was aber hält sie davon ab? Sind die jungen Väter nur zu bequem, sich um ihre Kinder zu kümmern, oder werden sie etwa von den Müttern in den Beruf gedrängt? Lassen es Mütter denn zu, wenn sich ihr Partner gerade im Säuglings- und Kleinkindalter um den Nachwuchs kümmern will? Oder spielen sie vielmehr den ihnen zugeschriebenen „weiblichen“ Kompetenzvorsprung aus?

    Gut zu wissen

    Das Phänomen „Maternal Gatekeeping“, ein kurzer Erklärfilm:

    Wissenschaftlichen Studien zufolge hält bis heute in der häuslichen Gemeinschaft etwa ein Viertel der Mütter den Vater immer noch nachhaltig davon ab, Aufgaben im Bereich der Kinderbetreuung zu übernehmen. Dieses Phänomen wird als „Maternal Gatekeeping“ bezeichnet und ist eine Form des Machtkampfs darüber, wer im erzieherischen Binnenbereich der Familie das Sagen hat.

    Gatekeeper bedeutet eigentlich Türsteher oder Pförtner. Gatekeeping meint deshalb alle Aktivitäten, um einen Zugang zu kontrollieren oder einzuschränken, außerdem die Absicht, möglichst sämtliche Regeln zu bestimmen, die im kontrollierten Bereich gelten sollen.

    In diesem Zusammenhang bezieht sich Gatekeeping weniger auf sorge- und umgangsrechtliche Auseinandersetzungen, sondern vielmehr auf notwendige Routinen und Entscheidungsprozesse im gemeinsamen häuslichen Alltag.

    Dabei bedeutet Maternal Gatekeeping nicht eine Form (überver-) sorgender und (überbe-) schützender mütterlicher Aufsicht, sondern vor allem ein abwehrendes Verhalten gegenüber dem Vater: Die Mutter verweigert ihm im Familienalltag den Zugang zum Kind. Denn sie beansprucht für sich die Deutungs- und Entscheidungsmacht darüber, wie sich die Beziehung zwischen Kind und Vater zu gestalten hat.

    In der gesellschaftlichen und fachlichen Diskussion wird allerdings davor gewarnt, Auseinandersetzungen zwischen Vater und Mutter zu schnell mit dem Gatekeeping-Verdacht zu belegen und Mütter pauschal zu diskreditieren. Die spezielle Dynamik, die beim Aushandeln der partnerschaftlichen Verteilung von Erziehungsaufgaben entstehen kann, hat ihre Ursachen in den meisten Fällen auf beiden Seiten.

    Bei der Entscheidung, wegen eines Kindes die Berufstätigkeit zu reduzieren, bestehen nach wie vor große Unterschiede zwischen Männern und Frauen, so der 2. Gleichstellungsbericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2017.
    Während viele Väter also angeben, dass sie sich mehr Zeit für ihre Familie wünschen und sich an der Erziehung und Betreuung der eigenen Kinder gerne stärker beteiligen würden, tut sich im Familienalltag  jedoch nicht so viel. Vor diesem Hintergrund wird immer wieder beklagt, dass sich Männer zu wenig um Kindererziehung und häusliche Aufgaben kümmern – von Müttern, in Politik und Gesellschaft. Die Zeitverwendungsstudien des Statistischen Bundesamts zeigen, dass da etwas dran ist:

    Quelle: DESTATIS 2015

    Dass Kinderbetreuung und Hausarbeit zwischen Müttern und Vätern meistens ungleich verteilt sind, hat natürlich vielfältige Ursachen, und zu einem Teil mögen auch die angeführten Gründe gelten. Weit überwiegend hängt dies aber mit einer ungleichen Beteiligung an der Erwerbsarbeit zusammen. Historisch betrachtet verbindet sich mit dem Modell der „Ernährer- oder Versorgungsehe“, dass hauptsächlich der Vater das Geld heimbringt, während die Mutter sich um „den Rest“ kümmert. Die Nachwirkungen dieses Modells spüren wir heute noch deutlich.

    Betroffene Mütter zeigten eine überhöhte Identifikation mit der Mutterrolle. Sie definierten sich fast ausschließlich über die eigenen Kinder und hatten häufig zugleich ein Selbstwertthema. Eine Mutter überwacht dann den Zugang zum Kind, zieht vieles an sich und setzt übertrieben hohe Standards für die Erziehung, die der Vater nicht erfüllen kann oder will. Wenn der Vater dennoch etwas tun soll, dann nur nach Anweisung der Mutter bzw. nach dem mütterlichen Vorbild. Dadurch drängt sie ihn vom Kind weg und blockiert seine eigenständige Zuwendung. Wenn Mütter ihre Kinder auf diese Weise nicht loslassen und freigeben, leiden Väter und Kinder darunter. Denn das familiäre Dreieck „Mutter-Vater-Kind“ gilt v.a. dann als entwicklungsfördernd, wenn alle Beteiligten ihre Eigenständigkeit in der Beziehung entwickeln können und wenn der Vater die Mutter nicht einfach kopiert und verdoppelt.

    Die aktuelle Studie Väter 2015: Wie aktiv sind sie, wie geht es ihnen und was brauchen sie? des Deutschen Jugendinstituts fasst die wissenschaftlichen Erkenntnisse so zusammen: Mütter wirken sich häufiger positiv-fördernd als negativ-verhindernd auf das Engagement der Väter aus. Engagement der Väter, das eine Entlastung der Mütter bedeutet, führt zu einer höheren Partnerschaftszufriedenheit. Gatekeeping ist demnach kein Phänomen, das gleichsam überall anzutreffen ist.

    Nicht jeder Konflikt, nicht jeder Ausspruch wie „Bevor du’s zweimal falsch machst, mach ich’s lieber selbst.“ oder „Lass mal Schatz, ich mach das schon!“ ist also schon ein Beleg für Gatekeeping. Das kann aber als Anlass genommen werden, sich mit der Balance zwischen Erwerbs- und Familienarbeit in der Partnerschaft auseinanderzusetzen und sich über die eigenen väterlichen Wünsche und Bedürfnisse klar zu werden. Dabei führt kein Weg daran vorbei, sich mit der Partnerin zu besprechen und auszutauschen, gegenseitige Erwartungen abzustimmen und Unzufriedenheiten anzugehen. Rückzug dagegen ist keine gute Alternative. Wenn es mittelfristig trotz aller Bemühungen nicht gelingt, in eine Balance zu kommen, sollte mann sich auch nicht scheuen, mit anderen (Vätern, Männern) darüber zu reden und gegebenenfalls eine Beratungseinrichtung (z.B. Väter- oder Männerberatung) aufzusuchen.

    Zum Mitdenken und Mitmachen

    Die familiäre Aufgabenteilung überdenken:

    Bereiche der Auseinandersetzung:

    • Regeln – Welche und wessen Regeln gelten? Wo gelten gemeinsam vereinbarte Regeln – wo die der Mutter bzw. die des Vaters? Oder gibt es ein „Wechselmodell“? (heute ich, morgen du)
    • Ernährung – Wer bestimmt, was auf den Tisch kommt? (Einkaufen, Zubereitung, Tischsitten – wann, was, wie?)
    • Ordnung, Kleidung, Sauberkeit und „Hygiene“ – Wie muss es sein? Wer setzt die Norm?

    Über welche Bereiche…

    • bestimme ich?
    • bestimmen wir gemeinsam?
    • bestimmt meine Partnerin?

    Unser soziales Netz:

    • Wer führt unseren Familienkalender?
    • Wer pflegt das soziale Netz, wer managt Einladungen und Besuche?
    • Wer denkt an Geburtstage, organisiert Feste, kauft Geschenke, schreibt Glückwunschkarten?

    Der nachfolgende Fragebogen kann eine gute Grundlage für ein Gespräch mit der Partnerin sein. Die Beispiele in der linken Spalte sind einem bestimmten Alter zugeordnet. Das heißt aber nicht, dass diese Dinge – altersangemessen und bei Bedarf – nicht auch später noch gemacht werden können und sollen:

    Und sonst noch

    Info und Ratgeber zum mütterlichen Alleinanspruch auf Fürsorge
    Paul liebt seine Tochter Mia und möchte für sie da sein. Doch Paul hat das Gefühl, dass Mias Mutter Sandra ihn nicht so recht lässt. Sie hat das Verlangen, alles selbst zu übernehmen. Schließlich ist sie als Mutter Expertin darin, für Mia zu sorgen. Paul macht in ihren Augen so vieles falsch: Das Essen ist zu heiß, das Getränk zu kalt, die Mütze sitzt zu locker, die Windel zu fest. Sandras hohe Erwartungen erschweren Pauls Anstrengungen, sich als gleichwertige Bezugsperson für Mia zu etablieren. Gleichzeitig belastet die „mütterliche Türsteher-Position“ die Paarbeziehung von Paul und Sandra. Wie gelingt es den beiden, die Situation zu meistern? Durch gemeinsame Gespräche, gegenseitige Wertschätzung und Vertrauen machen Paul und Sandra am Ende des Films die lohnende Erfahrung: Mit zwei Flügeln fliegt es sich besser.

    Quelle: vaeter.nrw

    Links

    Videoclip zum „Maternal Gatekeeping“: Wenn die Mutter den Vater nicht lässt (2016, 04:30)

    Außerdem

    Auch in den Print- und Online-Ausgaben der Tages- und Wochenzeitungen hat das Thema „Maternal Gatekeeping“ zuletzt seinen Niederschlag gefunden. Wie zu erwarten wird dort kontrovers diskutiert. Die Konfliktlinien verlaufen dabei nicht einfach weiblich-männlich bzw. zwischen Müttern und Vätern – auch Männer sind hier geteilter Meinung, wie übrigens Frauen auch. Dazu ein paar Beispiele:

    Artikel auf SZ.de – Wenn 150-Prozent-Mamis die Väter verdrängen
    Artikel im Tagesspiegel – Wer zuerst die Windel riecht… Was ist dran am Phänomen „Maternal Gatekeeping“?
    Artikel auf FR.de – „Maternal Gatekeeping“ – Mama kann nicht loslassen
    Artikel in derFreitag – Diagnose „Maternal Gatekeeping“

    Autor: Gunter Neubauer

  • Wie lassen sich Job und Zeit mit meinem Kind unter einen Hut bringen?

    Wie lassen sich Job und Zeit mit meinem Kind unter einen Hut bringen?

    Darum geht’s

    Vater sein ist ein Projekt. Sagten mir Freunde, Verwandte und natürlich auch meine Frau. Stimmt auch so. Ich habe Bücher gelesen, Blogs durchforstet und Listen geschrieben. Es gibt viele gute Angebote und Hilfen.

    Was ich allerdings nicht so ganz auf dem Schirm hatte: Wenn das Kind erst einmal da ist, beginnt das wahre Großprojekt – nämlich das Koordinieren, Organisieren und Kombinieren von Familienalltag. Als besondere und eine der größten Herausforderungen hat sich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie herausgestellt. Darum soll es in diesem Beitrag gehen.

    • Welche Erwartungen werden an mich als Vater gestellt?
    • Wie gehe ich als Vater damit um?
    • Welche Strategien und Lösungen können helfen, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen?

    Gut zu wissen

    In meinem Berufs- und Vaterleben habe ich auf zwei Arten das Geld für die Familie verdient. Als meine Tochter geboren wurde, war ich als freier Journalist selbstständig tätig – als sie gut ein Jahr alt war, bin ich in ein klassisches Angestelltenverhältnis gewechselt. Ich habe also bei beiden Modellen Vor- und Nachteile am eigenen Leib erfahren. Zu dem Thema habe ich einen Gast eingeladen. Er ist zweifacher Vater, berufstätig und Hauptverdiener der Familie. Heraus gekommen ist ein sehr persönliches Gespräch über Erfahrungen, Vater sein und die zahlreichen kleinen und großen Herausforderungen des Vater-Alltages.

    1. Der angestellte Vater
    Geregelte Arbeitszeiten und ein gesichertes Einkommen bieten Sicherheit. Doch ist es nicht vielleicht besser selbstständig tätig zu sein? Immerhin können sich Selbstständige und Freiberufler ja ihre Arbeitszeit frei einteilen.

    2. Der selbstständige Vater

     

    Zum Mitdenken und Mitmachen

     Den eigenen Standpunkt zu finden ist nach eigener Erfahrung oft nicht leicht. Sich in Ruhe zurückzulehnen und gemeinsam mit der Partnerin zu überlegen wie sich Abläufe besser organisieren lassen, das Kind gut versorgt ist und was oder wer in einem Notfall einspringen kann, ist zwischen Familienalltag, Job und was sonst noch anliegt nicht leicht. Zeit für sich selbst und die Partnerin wäre auch schön, aber manchmal ist einfach auch eine Nacht durchschlafen größter Wunsch. Trotzdem ist es sinnvoll, ein gemeinsames Zeitfenster zu finden und sich über den eigenen und auch den Standpunkt der Partnerin, Ehefrau oder Freundin auszutauschen.

    Konkrete Fragen können sein:

    • Stichwort Ursachenforschung: Was stresst mich/uns konkret?
    • Organisation ist alles: was kann mir/uns helfen?
    • Was kann neu oder anders organisiert werden?
    • Alternativen vorher denken – Notfallpläne beruhigen:  was ist mit Plan B?
    • Was klaut am meisten Zeit?

    Und sonst noch:

    Die anderen Väter haben immer ein lächeln auf den Lippen, sind immer gut gelaunt und Stress ist ein Fremdwort für diese Väter-Kollegen. Ich glaube jeder Vater kennt solche Situationen. Da hilft es manchmal sich bewusst zu machen, dass die Realität auch oft anders aussieht.

    Auch Vätern gelingt der Spagat zwischen Familie und Beruf kaum. Sie wollen für ihre Kinder da sein und reiben sich im Job auf. Drei Männer berichten vom Vatersein heute.

    Das ewige Zeitproblem – Aktive Väter müssen den Spagat zwischen Beruf und Familie meistern und den teils widersprüchlichen Erwartungen an die Rollen “Arbeitnehmer” und “Familienvater” gerecht werden. Eine Studie an der Universität Bielefeld untersuchte den sogenannten Work-Family-Conflict.

    Windeln wechseln, die Kleinen zum Arzt bringen, bei den Schulaufgaben helfen, gleichzeitig Vollzeit arbeiten und der Haupternährer für die Familie sein: Viele Väter, das hat eine Umfrage jetzt ergeben, sind mit ihrer Rolle überfordert.

    Außerdem kann es nicht schaden, den ein oder anderen Tipp zu kennen:

    Vereinbarkeit von Familie und Beruf – kann das klappen?
    Beruf und Familie miteinander vereinbaren – Experten verraten ihre persönlichen Tipps
    “Der Knackpunkt ist die Sauberkeit” – was Väter am Familienalltag nervt
    8 goldene Tipps zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
    Was nach der Geburt zu organisieren ist – finanzielle Leistungen und die Krankenkasse

    Autor: Tobias Dunkel